10.12.2016: 5 Klettersteig Tour im Rofan

DSC02106

DSC02106

Dieses Wochenende hat mich mal wieder die Bergunruh gepackt. Das Wetter war perfekt, kein Schnee in Sicht, aber ich war allein. Ok..was kann man machen. Biken….hatte ich weniger Lust. Wandern…war ich schon. Klettersteig? Möglich. Also recherchierte ich bei uns etwas und kam dann auf den 5 Gipfel Klettersteig im Rofan. Perfekt. Nicht zu schwer, dafür lang und schöne Kulisse. Gekauft. Dafür stand ich aber vor halb fünf auf, trank schnell einen Kaffee und machte mich dann auf Richtung Maurach. Die Strecke zieht sich einfach, so kam ich erst gegen halb sieben dort an und machte mich gleich auf den Weg. Von der Rofanbahn aus gings zunächst 850hm hoch zur Gipfelstation. Von hier querte ich rüber zur Haidachstellwand. Nach 1100hm und nicht mal 2:15h stieg ich dann dort in den leichten Klettersteig ein. Der war schnell erledigt und ich lief zum Gipfelkreuz. Von hier konnte ich schon meinen weiteren Tourenverlauf sehen, speziell den Rosskopf, der sehr dominant hervor stach. Der Abstieg war dann dank dem gefrorenen Gras etwas schwieriger, aber der spätere Klettersteig war zwar dann schwieriger, aber ok. Am Ende querte ich die Ebene rüber zum Rosskopf und stieg dann dort ein. Dieser Klettersteig war dann doch kräftiger und so kam ich auch gut ins Schwitzen. Was mich aber richtig ins Schwitzen brachte war eine von Schnee überlagerte Stelle, bei der ich mich ausbinden musste und etwa 20Meter nach unten quer über ein Schneefeld gehen musste. Dieses war mittelsteil, so dass ich echt aufpassen musste. Zum Glück ging das dann ganz gut, aber mir reichte es dann so ziemlich von dem ganzen Schnee. Der Rest zum Gipfel ging dann gut und oben dann der perfekte Ausblick in das Halbrund der Bergkette. Leider blickte ich zur Seekarlspitze rüber und entdeckte dort ein großes Schneefeld über dem Klettersteig. Mit mulmigen Gefühl machte ich mich dann auf den Abstieg (wieder per Klettersteig) und dann rüber. Ich konnte die Situation nicht genau einschätzen vom meinem Standpunkt aus und beschloss daher mal in den Klettersteig einzusteigen um das Ganze dann vor Ort zu bewerten. Der erste Teil + die Querung waren dann schön ausgesetzt und ich kam gut voran. An der Stelle war dann klar, dass ich das nicht gehe. Das Stahlseil war im brettharten Schnee einbetoniert und die oberste Schneeschicht war mehr Eis als Schnee und ging steil nach unten. Hier hätte man echt Steigeisen gebraucht. Also zurück und über den Normalweg hoch zum Gipfel. Dort machte ich dann länger Pause und genoss die Einsamkeit. Ich sah nur hin und wieder Wanderer von der Ferne, aber auf der ganzen Tour war ich bis jetzt alleine. Ich sonnte mich, kochte Kaffee und entspannte. Irgendwann hieß es dann doch weiter. Über das Spieljoch gings dann easy weiter und  ich erreichte relativ schnell den Zustieg zum Hochiss. Auf den gesamten Weg dahin war ich einfach fasziniert von der Landschaft. Nicht nur der Blick ins Karwendel war brutal, auch der Blick nach Norden in die Steinberge war überwältigend. Gerade hier machte die gesamte Flanke einen brutal Einschnitt nach unten und vom Wanderweg aus konnte man immer mal wieder in die Tiefe schauen.

Der Hochiss wollte dann noch mal bissl was wissen, aber ich kam gut durch und erreichte so meinen letzten Gipfel. Hier nutzte ich nochmal die Zeit um die Landschaft wirken zu lassen und mir auch meinen Weiterweg zu überlegen. Der GPS Track schickt mich eigentlich übers Dalfazer Joch und der Rotspitz nach unten. Allerdings sah ich hier noch einiges an Schnee liegen. Ich beschloss es dennoch zu versuchen. Ich ging bis zum Streichkopf und hatte von hier einen guten Blick auf den Weiterweg und beschloss wegen der Schneelage dort doch lieber den normalen, direkten Wanderweg zur Seilbahn zu nehmen. Am Gschöllkopf vorbei erreichte ich relativ schnell wieder meinen ersten Weg und machte mich dann auf den Abstieg. Zu dem Zeitpunkt war ich dann schon 9h unterwegs und hatte schon 1900hm hinter mir, so dass die letzten 850hm eine echte Qual waren. Um 17Uhr war ich dann wieder am Bus und machte mir gleich eine Halbe auf….Was für ein Tag. Mega genial, aber auch mega anstrengend. Meinen Plan am Sylvenstein zu übernachten verwarf ich ob meinem lädierten Zustand und fuhr geschunden nach Hause wo ich mich im Warmen bei gutem Essen erholte.

Schreibe einen Kommentar