10.09.2023: Gravel Tegernsee

unbenannt-15669

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Wie schon fast üblich zog sich der Spätsommer ewig. Die Temperaturen waren noch immer über 25 Grad und das Wetter stabil. Meinem Fuß ging es auch allmählich besser, so dass ich mir zutraute eine längere Ausfahrt zu machen. Ich wollte unbedingt mal auf einen Berg hoch gehen um zu prüfen wie stabil er ist und ob ich z.B. wieder fliegen kann. So schaute ich nach Möglichkeiten beides zu kombinieren und kam auf den Tegernsee bzw. den Wasenkogel aka Holzer Alm. Die Tour hin legte ich mir etwas spannender, so dass ich nicht rein Straße fuhr. Bei schönstem Licht gings Richtung Sauerlach und von dort der Bahnlinie entlang nach Holzkirchen. Hier merkte ich schon, dass meine Kondition nicht mehr das ist was sie mal war. Der Kies kostete mehr Energie als gedacht und es war zudem einfach noch brutal heiß. Nach einer kleinen Rast gings weiter. An Oberwarngau vorbei, dann immer kleinen Wegen durch den Wald folgend bis ich plötzlich echt auf einem reinem Gravel Pfad war. Naja, eigentlich sogar schon ein Trail. Bei Moosrain spuckte mich der Wald wieder aus und ich genoss einfach die Bayrische Idylle. Ich liebte das Land hier. Gemächlich, kraftsparend gings weiter Richtung Finsterwald, wo ich dann schon den See sah. Es ging am Schneiderhäusl vorbei bis zum Wanderparkplatz. Hier musste ich meinen müden Körper erst einmal vom Rad heben. Danach überlegte ich. Noch 400hm oder Plan B. Ich hörte auf meinen Körper und entschied mich gegen eine Wanderung. Ich fuhr statt dessen mit einem wunderschönen Ausblick belohnt runter zum Tegernsee und stellte mein Radl bei Baier am Parkplatz ab. Hier war die Polizei gerade kräftig damit beschäftigt einen Unfallwagen abzuschleppen. Ich sperrte mein Radl ab und ging zum See. Dort quatschte ich noch mit einem Fischer, der wissen wollte was passiert sei. Da ihn das aber nicht direkt interessierte, da er gleich damit anfing über die Polizei zu schimpfen, hörte ich noch kurz zu und lächelte in mich hinein. Danach sprang ich in den erfrischend kühlen Tegernsee und fühlte mich lebendig. Endlich..endlich wieder Wasser, Luft, Sonne, Bewegung…Selbstbestimmung. Ich wollte gar nicht mehr aufhören im See zu schwimmen. Es war perfekt. Irgendwann ging ich dann doch wieder raus, ruhte mich kurz am Ufer aus und machte mich anschließend weiter zum Gut Kaltenbrunn. Hundert Mal vorbei gefahren, nie eingekehrt. Das war die Gelegenheit. Der Parkplatz war voll, daher war ich froh um mein Bike. Ich nahm einen Wurstsalat und eine Apfelschorle und genoss diese bei dem Ausblick. Langsam kamen die Lebensgeister zurück. Das Gut selber ist so naja. Man merkt, dass es auf SchickiMicky gemacht wurde, viel Geld drin steckt, aber irgendwie nicht ganz authentisch ist. Es lebt halt auch von der unglaublichen Aussicht. Danach machte ich mich gestärkt zurück auf den Weg nach München. Dieses mal war das Ziel einfach nur ankommen. Heißt, ich bin einfach so simpel und einfach auf den Straßenwegen zurück gefahren. Kurz hinter Holzkirchen musste ich nochmal eine Trinkpause einlegen und mich mit zwei Kaltgetränken an der Tankstelle versorgen. Der Spezi half Wunder und so schaffte ich es bis zur Wittelsbacher Brücke mit dem Blick auf Unmengen von Menschen, die sich an der Isar tummelten. Zu Hause kühlte ich erst mal runter und gönnte mir ein schönes Stück Steak, welches mir die Fleischfachverkäuferin großzügig abgeschnitten hatte. Was ein schöner Tag.

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