Über das Fronleichnam Wochenende trieb es uns wieder ins Vinschgau. Besser gesagt nach Meran. Wir waren Latsch, wir waren Reschen, aber so die Mitte hat uns noch gefehlt. Leider haben wir seit einem Einbruch in unserem Bus keine guten Erinnerungen an Meran, daher wollte wir ihm noch eine Chance geben.
Den Anfang machte Hafling. Bekannt durch seine Pferde war das unsere erste Station am Anreisetag. Bei gefühlten 30°C gings vom Ort aus zunächst eine Teerstraße hoch. Die wechselte in einen Forstweg, dann in einen kaum fahrbaren rumpligen Forstweg und dann in einen gepflasterten Weg, der sich garch nach oben zog. Da half einfach nur schieben. Letztendlich kamen wir dann auf einer breiten Forststraße raus, wo wir uns einfach nur gefragt haben „Warum hat man den nicht einfach von Anfang an genommen? Scheiß Track!“ Von dort gings dann echt besser bergauf. An wunderschönen Almwiesen vorbei öffneten sich die Berge mehr und mehr, bis wir dann letztendlich oben das volle Panorama genießen durften. Wie so häufig erschließt sich einem von unten nicht wirklich die Dimension und Schönheit der Gegend. Unten sieht man meist nur den ersten Felsriegel und denkt dahinter kommt nichts. Doch wenn man diesen überwunden hat merkt man, dass das nicht das Ende ist sonder erst der Anfang. Ähnlich auch hier. Über einen Rücken gings kurz runter bis wir unseren letzten Aufschwung zu den stoanernen Mandl nahmen. Dort war nicht nur alles voll von diesen sondern auch von Pferden und Touris. Wir ließen die Szenarien kurz auf uns wirken und machten uns dann über einen leichteren Trail runter zur nächsten Hütte, wo wir uns ausgiebig stärkten. Angeblich sollte nun ein schwereres Waldstück folgen und sie behielten recht. Ich hatte stellenweise meine Mühe, doch Laura stürzte leider, zog sich aber keine ernsthaften Verletzungen zu, einzig ihr Bike ist um einen 8er reicher. Puh…Glück gehabt. Am Bus zurück gings dann weiter zur Campingplatz suche. Wir hatten ein/zwei zur Auswahl. Der erste war direkt in Meran, gefiel uns aber überhaupt nicht. Ein typischer deutscher Touristen-Camping. Wir zogen weiter nach Algund und fanden dort den wunderschönen Camping „Via Claudia Augusta“. Leider war er etwas überfüllt, aber die Besitzerin quetschte uns für eine Nacht noch hinten bei den Weinreben rein und ab dem nächsten Tag hatten wir einen eigenen Platz. Der Platz selber war einfach cool. Von Hofeigenen Produkten (Wein, Saft, Obst) bis zu einem Kräutergarten war alles vorhanden. Hier merkten wir, es braucht nicht viel um glücklich zu sein.
Am Freitag (20.06.) wollten wir den bekannte? Chickenrun Trail machen. Hier gings zunächst per Viglijochbahn nach oben. Vom Joch aus kurbelt man weiter bis zu einer Hütte, in der wir erst mal kurz Rast machten. Anschließend folgte ein nur leicht ansteigender Höhenweg, der sich aber doch als kräftezehrender herausstellte als gedacht. Ein ständiges auf und ab, welches Zeit und Kraft kostet. Gefühlt hatten wir nicht mal die Hälfte vom Track, aber es war schon früher Nachmittag und Lauras Energiereserven neigten sich dem Ende. Nach einem kurzen Tragestück an einem Klettersteig gings auch noch über ein Altschneefeld bis wir eine verlassene Hütte fanden in der wir kurz Rast machten. Laut Track ein Aufstieg noch und dann der Trail runter nach St. Pankraz. Zwar gings von dort nochmal hoch und dann ganz runter nach Meran, aber das stand schon fest wurde nicht heute unser Track. Als wir dann an diesem letzten Aufschwung waren schauten wir nicht blöd. Ein steiles Tragestück in den Wald hinein. Da bissen wir nochmal ordentlich die Zähne zam. Laura war schon fix und fertig und was nun folgte war kein einfacher Trail runter. Hier war sie schon weit weg vom Zustand Spaß am Trail zu haben. Dennoch kämpfte sie weiter und wir arbeiteten uns Stück für Stück runter. Zum Glück wurde der Trail leichter, auch wenn wir an einigen Stellen (dank Sturmschäden und Waldarbeiten) etwas suchen mussten. In St. Pankraz angekommen nahmen wir dann die Straße runter nach Meran und verfluchten den Track-Autor. Zurück am Camping nutzten wir unsere Gästekarte und gingen umsonst ins Freibad, wo wir uns erst Mal den Dreck und Schweiß weg wuschen und schön in der Sonne lagen. Am Abend gings dann in eine Pizzeria und ich muss gestehen, dort habe ich meine Pizza gefunden. Ich esse ja unglaublich gern scharf und bestelle immer eine Diavola, hier gab es aber noch die verschärftere Version und ja, die hat ihren Namen verdient. Ich hatte schon ordentlich zu kämpfen sie komplett zu essen, aber geil wars.
Am Samstag (21.06.) gings dann zu einem etwas kürzen Trail ins Altental nach Walburg. Hier führte ein schöner Forstweg ca. 900hm nach oben bis zu der Alm, die unser Ziel sein sollte. Wie üblich…Einkehren und hier die nächste Überraschung. Ich muss gestehen ich habe hier den Weltbesten Kaiserschmarrn gegessen. Vielleicht wars das schöne Wetter, vielleicht die Umgebung, aber ehrlich. Einen besseren hatte ich bis jetzt noch nie. So gestärkt gings den Trail runter. Dieser war dann doch…schwerer als gedacht und leider passierte es, dass Laura stürzte und sich einen ordentlichen Kratzer am Schienbein holte. Ich glaub da war sie insgesamt einfach bedient. Wir schafften es aber dann unbeschadet nach unten und genossen den Nachmittag im Schwimmbad und auf unserer „Sonnenterasse“ vor dem Bus. Einfach mal die Seele baumeln lassen.
Am Sonntag (22.06.) teilten wir uns dann. Laura war durch und ich wollte noch unbedingt den letzten Teil vom dem dämlichen Chickenrun machen. Also zurück nach St. Pankraz. Dort kamen wir auch prompt in die Fronleichnam-Prozession, welche aber schon cool anzuschauen war. Laura machte sich auf etwas zu wandern, ich nahm den Anstieg in Angriff. Mit Kopfhörern im Ohr und gefühlten 40°C diesmal strampelte ich mich hoch. Von oben gings dann einen, man muss es ehrlich sagen, eher beschissenen langweiligen Weg runter. Dieser mündet dann in einem steilen Weinanbaugebiet. Hier kam dann fast noch eine böse Überraschung, weil es plötzlich richtig zur Sache ging. Da musste ich mich aus meiner Langeweile nochmal richtig konzentrieren. Unten an der Bahn in Meran angekommen wartete schon Laura. Die Rückreise nach München war dann ein Glücksspiel wo am wenigsten Stau war. Mit der Kombi Reschen/Fernpass hatten wir Glück.
Was bleibt: Einges. Schöne Landschaft, super Erholung, aber scheiß Trails. Von dem Autor (Trails.de) nehmen wir so schnell nix mehr.