Heute war wieder Fahrtag angesagt. Ziel war Bergen. Dank der Straße neben uns fuhren wir früh los und kamen dann auch gut voran. Die Landschaft wechselte wieder ins „liebliche“. Gerade die Landschaft um Hjerkinn und Dovre war unglaublich schön. Hochebenen, die quasi schon in goldenen Herbstfarben gehüllt waren und wie immer diese Weite. In Vagamo haben wir eine wunderschöne Stabkirche gesehen, welche urmalerisch am See lag. Von hier querten wir dann den Jontunheimen Nationalpark, der alleine schon nur beim Durchfahren Lust auf mehr machte. Allerdings herrschten hier ganz andere Berge vor, als auf den Lofoten. Man merkt den Gletschereinfluss (von denen die Lofoten verschont blieben) und somit gab es sehr viele abgeschliffene Bergseiten und Gipfel. Dennoch ist gerade wenn man über die Pässe fährt und man somit den Blick auf die Gletscher bekommt schon sehr beeindruckend.
Von Jontunheimen gings dann über Passstraßen runter nach Ardalstangen und somit zum Sognefjord. Einem der größten in Norwegen. Die Fjordstrasse führte uns weiter nach Lærdalsøyri und es kam einem mehr hier vor wie irgendwie am Gardasee. Wasser, Küstenstraße, hohe Berge um einen herum. Von hier gings dann in den Lærdalstunnelen. Aber halt…war da nicht gerade ein Schild auf dem Stand, dass die weitere Straße gesperrt ist? Mist, schon war ich im Tunnel drin. Aber ich dachte mir dann, ach kein Problem, dreh ich einfach danach wieder um. Was ich aber nicht wusste, dass ich gerade in den längsten Straßentunnel der Welt gefahren bin. Stolze 24,51km. Ok…Mist. Also fuhr ich gute 20Minuten durch den Tunnel, welcher sogar blau beleuchtete Rastplätze hatte, die in großen Höhlen gebaut waren. Unglaublich. Auf der anderen Seite fragten wir dann bei einer Raststätte ob die Sperrung noch besteht, aber nein, nicht mehr. Man kann im Konvoi und kleinere Fahrzeugen eine Umleitung fahren. Gott sei Dank mussten wir nicht umkehren, denn um von hier aus nach Bergen zu kommen müsste man einen Umweg von 5h in Kauf nehmen. Also gings über Flam und Gudvangen nach Stalheim. Hier trafen wir schon auf den kleinen Rückstau, da sie die eigentliche Fahrradstraße hoch nach Stalheim als Ausweiche benutzte und somit nur einspuriger Verkehr möglich war. Der Vorteil war allerdings, dass durch die engen und steilen Abschnitte man viel Zeit hatte ins Tal zu schauen und somit auch die Gelegenheit hatte eine einmalige Landschaft aus einer sonst verborgenen Perspektive zu begutachten. Nach der kleinen Verzögerung waren wir dann wieder auf dem Weg Richtung Bergen. Mit der Zeit zog sich die Fahrerei schon hin, so dass wir dann froh waren endlich angekommen zu sein. Leider war der Stellplatz in Bergen Stadt nicht der Hit, da keine Toilette, so dass wir doch 20 Minuten weiter zum Camping fuhren und dort eincheckten. Völlig fertig genossen wir dann die Abendstimmung in Bergen.
08.09.2016: Stalheim
