Laura war dieses Wochenende mit den Mädels von Shades of Winter unterwegs, so dass ich mir das Kontrastprogramm aussuchte. Biken im Süden mit Uwe und seinem Bruder. Ich lieh mir einen BMW und los gings am Samstag gegen 5Uhr. Fast wie abgesprochen trafen wir uns dann an der Mautstation vom Brenner und fuhren den Rest quasi im Konvoi. Kurz nach Bozen machten wir noch auf einer Tankstelle rast, gönnten uns den ersten (echten) Espresso in diesem Jahres und weiter gings. Dank dem BMW Navi über mehr oder weniger kleine Straßen hoch zur Mendelbahn. Hier kamen wir erst mal an. Heißt Bikes raus und aufbauen, bissl quatschen…das übliche. Als dann alles fertig war und wir genügend Geld in den Parkscheinautomaten geworfen hatten gings mit der Bahn hoch auf den Mendelpass. Hier war es dann doch etwas kühler, aber dank den ersten Rampen konnte wi bald die Jacken ausziehen. Irgendwie verging alles schnell. Wir redeten über Bikes (natürlich), über Urlaubspläne und allerlei anderer Sachen. So merkte ich kaum wie gut wir voran kamen und schon bald am letzten Aufschwung Richtung Monte Roen waren. An hier hieß es dann schieben, denn zum einen war es ordentlich steil und zum anderen war der Weg noch voller Schnee. Erst weiter oben, als es flacher wurde, besserte sich zumindest die Schneesituation, allerdings kämpften wir hier mit etwas matschigem Boden. Bald auch hatten wir dann den Gipfel erreicht und vor uns erstreckte sich das gesamte „Bozen-Delta“. Weit interessanter waren dann aber auch die Dolomiten die noch im strahlenden Weiß weiter hinten zu sehen waren. Wir machten am Gipfel eine ausgiebige Rast und nahmen anschließend den ersten Trail in angriff. Ich noch ganz vorsichtig, da ich die neue Bremse vom Uwe drauf hatte und noch nix eingeschliffen war. Sie somit noch nicht richtig zog. Das gab sich dann aber so langsam nach der ersten Abfahrt und dem ersten Gegenanstieg und ab dem Schwarzen Kopf gings dann richtig los. Der Trail wurde homogener und richtig flüssig zum fahren. Brutal was für ein Tempo wir da hin gelegt hatten, zumindest mir kam es sauschnell vor. So vernichteten wir in einer guten halben Stunde (fast) sämtliche Höhenmeter bis Graun. Danach hieß es Obacht geben, dann dann kam der vom Uwe schon angekündigte Lochertrail. Er fing dann zwar gut an, aber die Mitte beim Felsen ging gar nicht. Schiebend (also ich, Uwe nicht) gings langsam runter. Nach der kurzen Stelle konnte wir dann wieder Gas geben und erreichten bei bestem Wetter Tramin, wo wir uns dem Flair typisch erst mal ein Eis und einen doppelten Espresso gönnten. Wie die Schuljungen saßen wir dann auf der Bank und leckten das Eis. Im Anschluss folgte dann das gefühlt härteste Stück. Der Rückweg nach Kaltern. Der Weg führte zwar über Straße, aber es waren dann doch noch fast 200hm bergauf + es brannte runter wie sonst was. Etwas dehydriert erreichten wir dann doch noch die Mendelbahn und überlegten kurz ob wir noch eine Runde dran hingen. Da es aber dann doch die erste Tour der Saison war entschieden wir uns dagegen. Also hieß es Abschied nehmen, denn die beiden fuhren schon wieder zurück nach München. Ich kaufte noch kurz in Bozen ein und fuhr dann zum Camping am Kalterer-See. Hier begrüßte mich der Platzwart schon mit großen Augen, als er meinen BMW sah und ich war sofort sein Liebling. Ich bekam einen guten Platz und auch sonst jede Menge News von ihm. Als ich dann am Platz mein billiges 20€ Zelt neben dem 100k€ BMW aufgebaut hatte kam ich mir etwas komisch vor. Naja. Ich nutzte noch das schöne Wetter und ließ am Steg meine Füße in den unglaublich kalten See hängen bevor ich dann zur örtlichen Pizzeria ging und mir eine Thunfisch-Pizza gönnte. So gestärkt gings dann ins Bett.
Am nächsten Tag hieß es abbauen (Gott hasse ich Zelturlaube, wie haben wir das früher gemacht) und alles wieder einladen (ich will wieder meinen Bus). Danach musste ich mir erst noch den Weg durch den Halbmarathon kämpfen, der Start/Ziel genau vor meinem Camping hatte. Eine halbe Stunde später war ich dann endlich draußen und auf dem Weg zum Tour-Einsteig. Dort bemerkte ich dann, dass ich keine Wechselbatterien fürs GPS dabei hatte (im Bus wären welche). So musste ich die Tour nach guter alter Manier per Ausdruck fahren. Ich verfuhr mich gefühlt fünf mal bis ich endlich oben auf den Eppaner Höhenweg stieß und so langsam Richtung Abfahrt zu fuhr. Mal wieder überraschte mich das Vinschgau bzw. die Gegend um Bozen. Ich fand es super schön mit all den Burgen und Weinreben, aber auch von der gesamten Art. Irgendwie gemütlich. So fuhr ich auch mehr als kopffrei die Trails vom Buchwald runter und genoss es einfach auf dem Bike zu sitzen.
Leider endete das Wochenende schon wieder viel zu schnell und so war ich auch schon am Auto zurück, packte ein und fuhr wieder Richtung München.