Laura war mit ihrer Cousine weg, so dass ich mich voll und ganz dem Jungswochenende bzw. Altherren-Wochenende widmen konnte. Ich hatte die Wahl. Am Freitag schon fahren und mit denen im Bayrischen Wald abstürzen oder nach der Arbeit nach Oberammergau fahren und dort Laufen gehen…Klingt komisch…ich entschied mich fürs Laufen.
Und es war genau richtig. Vom Parkplatz Kolbensattel gings zunächst im leichten auf und ab Richtung Südosten zur Ammer. Hier kam ich an der Mariengrotte vorbei, die echt beeindruckend ist. Von hier gings dann den Königssteig steil hoch. Den Kofel ließ ich heute mal rechts liegen und lief auf dem echt schönen Wanderweg Richtung Kolbensattelhütte. Der Weg verlief meist flach nur an einigen Stellen gings mal hoch bzw. war er durch einen Bach eingeschnitten. Die Stimmung mit der Sonne war mal wieder mega gigantisch. Bevor ich noch den Kolbensattel erreichte zweigte ich links ab Richtung Zahn. Die Strecke kannte ich noch nicht, doch erinnerte ich mich an das letzte Mal im Winter, als Floh, Alex und ich hier waren und Alex quasi im Geländeskifahren entjungfert wurde ;-)
Der Weg zog steil hoch, doch auch auf den Zahn gings nicht. Ich lief an dem vorbei und der Weg wandelte sich mehr in einen Steig. Ich musste immer besser aufpassen wo ich die Füße hin setzte vor allem auch weil das Gras die Hälfte des Weges verdeckte. Ich nahm noch kurz den Sonnenberg mit und lief über echt anspruchsvolles Gelände, was mich viel Zeit kostete, weiter. Es war nicht mal so sehr der Weg, ich merkte einfach auch, dass am Freitag Abend so eine doch etwas anspruchsvollere Tour zu Laufen kopftechnisch nicht das beste war. Damit hier nix passierte drosselte ich das Tempo weiter. Nix musste sein..ich wollte einfach genießen und das tat ich auch. Der Weg wechselte immer mal wieder die Talseiten und so kam ich in den Genuss von Wetterstein/Mieminger Kette, Ammergauer, Kienjoch und allem drum herum. Ein Wahnsinn. Irgendwann löste sich der schmale Weg auf und ich kam auf ein Forststraße und sah dann schon den Pürschling mit dem August-Schuster-Haus. Da es echt schon spät war entschied ich mich gegen die Verlängerung, stieg kurz auf den Pürschling hoch und machte mich auch bald auf zurück. Die Forststraße forderte quasi die letzten Körner. Bergab wurde ich gar nicht warm und es war ne echte qual. Da war der Verbindungsweg zurück zum Kolbensattel eine wahre Wohltat und als die Sonne gerade unterging und zwischen den Bäumen sich das goldene Lichtspiel ausbreitete war ich wieder in meiner eigenen Welt. Unglaublich schön. Leider endete der Weg bald und es blieb mir nur übrig die scheiß Schotterstraße von Kolbensattelhütte runter zu laufen. Meine Knie schmerzten und ich ging mehr als das ich lief. Ich musste noch einen kurzen Schwenk über den Steig zurück zum Lift machen und war mehr als fertig, als ich das Auto wieder erreichte. Mal wieder eine schöne Lehrstunde was der Kopf aus einem macht.