Heute wollte ich es nochmal wissen. Geht sich ein Biwak aus? Nachdem das letzte zum Johannifeuer ins Wasser gefallen ist probierte ich es einfach mal wieder auf dem Bike. Von Kreuth gings erst Mal die Weißach entlang bis Klamm. Auch hier kannte ich die Strecke schon dank dem Schildenstein. In Klamm bog ich aber ab und folgte dem Weg zur Schwarzentennalm. Das war wieder rum komplett neu für mich. Die Landschaft war ein Traum und der Leonhardstein stand imposant wie eh und je da. Danach folgte leider der etwas zähe Teil. Den Uphill kannte ich schon durch ein paar vorherige Runde und auch diesmal zog er sich gewaltig. Ich folgte dem Weg hoch zur Weidbergalm, aber diesmal bog ich nicht nach rechts ab sonder nach links. Hier musste ich das Bike dann schultern und legte die letzten 250Hm im Zick Zack zurück. Boah..mit dem Biwak Zeug noch hinten drin ist das eine ganz schöne Schinderei. Am Gipfel angekommen bestaunte ich das schöne Panorama und die Abendstimmung. Plötzlich durchzuckte ein Blitz die Stille und ich drehte mich erschrocken rum. In den Blaubergen hatte sich ein richtig fieses Gewitter aufgebaut und ich musste schnell handeln. Oben bleiben war keine Option. Mist..schon wieder kein Biwak. Also runter. Aber flott. Ich machte noch schnell ein paar Fotos, zog mir trockenes Zeug an und machte mich auf. Leichter Regen fing an und es grollte und donnert immer weiter. Zum Glück blieb das Gewitter aber hinten hängen und verschaffte mir damit mehr Zeit. So schnell es ging fuhr ich den echt coolen Trail bis zum geschlossenen Hirschberghaus runter. Hier nahm ich etwas Speed weg und bestaunte immer wieder die unglaubliche Stimmung. Dementsprechend musste ich oft anhalten um Fotos zu machen. Das Grollen ließ nicht nach, so dass ich den schwierigsten Teil in Angriff nahm. Vom Hirschberghaus bis zum Ende der Materialseilbahn stellte der Trails eine echte Herausforderung dar. Es wurde enger und steiler. Gerade die Spitzkehren hatten es in sich. Ich fuhr schon längst mit Lampe und musste auch hier vorsichtiger Fahren. Bei der Materialseilbahn bog der Trail dann scharf rechts in den Wald bzw. ins Dickicht ein. Ich glaub hier ist Jahre lang keiner mehr gefahren. Ich kam dann doch tatsächlich auf einen Weg und es baute sich eine ganz eigene komische Stimmung auf. Der Wald drückte von oben und alle Geräusche und Lichter wurde absorbiert. Nur das Licht meiner Stirnlampe zeigte mir den Weg. Es war schwül und doch gleichzeitig durch den aufkommenden Wind kühl und von hinten hörte man weiterhin das Donnern. Zum Glück machte der Wald bald auf und von der Holzpointalm hieß es für mich keine Experimente mehr. Ich folgte dem Forstweg direkt runter und kam so sicher in Scharling an. Perfekt. Beim letzten Stück zurück nach Kreuth zum Auto sah ich hinter den Bergen immer wieder das Blitzen und war froh nicht mehr oben zu sein. Schade, kein Biwak, dafür wieder ein Abenteuer mehr!!!