Das lange Wochenende nutzten wir dafür um ins Tessin zu fahren. Leider hat es Laura mit einer Erkältung erwischt, so dass wir am Anfang etwas langsamer machen mussten.
Wir fuhren am Mittwoch los allerdings nur bis zur Rückseite des San Bernadino Passes wo wir auf dem Womo Stellplatz übernachteten. Es war windig und bitterkalt. Dazu hab ich auch noch den Zigarettenanzünder für die gesamte Stromversorgung raus gerissen und mir einen kleinen Stromschlag geholt beim wieder auseinander bauen. Super.
Am Donnerstag in der Früh gings dann weiter bis ins Val Calanca. Laura war immer noch nicht ganz fit, so dass sie sich heute mehr auf zuschauen konzentrierte. Wir fuhren erst komplett rein bis nach Cauco, spazierten dort rum und gönnten uns in einem verlassenen Albergo einen Espresso. Danach gings zurück nach Selma von wo aus wir dann in den Wald mit den Crashpads gingen. Wir waren sofort begeistert, da es an eine Art Magic Wood in der Frühen Phase glich. Es war zwar warm und schwül und so richtig fit war keiner von uns, aber Fels anzufassen machte einfach richtig Spaß. Am Nachmittag fuhren wir dann Richtung Lago Maggiore in der Hoffnung einen Campingplatz zu finden, aber an dem langen Wochenende ging gar nichts. Wir steuerten drei Plätze an, alle voll. Wir telefonierten uns durch und entdeckten dann in Claro, hinter Bellinzona einen Platz. Ok. Der wurde es dann. Dieser war zwar von den Betreibern her etwas komisch, aber der Platz war super nett. So verbrachten wir den Abend gemütlich dort und ärgerten uns etwas über die aktuelle Duffel Situation im Kofferraum. Es half nichts. Heraus ziehbare Schubladen mussten her. Aber später.
Am Freitag spazierte Laura gemütlich zum Kloster Santa Maria hoch während ich eine MTB Tour Richtung Maruso mir vornahm. Witzerweise entschied ich mich spontan auch zum Kloster zu fahren und tatsächlich traf ich Laura dort. Nach kurz zusammen gucken verabschiedete ich mich und fuhr weiter hoch nach Maruso. Die letzten Meter musste ich zu dem Dorf hoch schieben, aber das lag super schön am Hang und hatte einen super Ausblick aufs Tessin. Danach ging es in den Menschenleeren Trail. Oben noch recht ruppig wurde er weiter unten immer lustiger und es machte wieder Spaß auf dem Bock zu sitzen. Anschließend, fast schon Tradition, kam ich verdurstend unten im Ort wieder an wo ich mich erst mit Eis und Cola bevorratete. Danach noch ein kleiner Einkauf beim Metzger und fertig war das Abendessen.
Für das Wochenende hatten wir einen schönen Camping (Camping Bella Vista) in Gambarogno und so machten wir uns von Claro auf Richtung Ascona. Dort parkten wir mitten in der Stadt und über steile Straßen zog sich der Weg hoch. Es war brütend heiß, wir schwitzten, es war steil…es war einfach scheiße. Wir kamen bis zum Albergo Cumanga wo wir ordentlich Polenta mit Gorgonzola aßen und es danach einfach sein ließen. Wir schauten uns noch kurz den See an bevor es rüber zum Camping ging. Hier bekamen wir einen schönen Stellplatz ohne, dass uns die Sicht auf den See genommen wurde und wir garten weiter in der Sonne. Der Abend belohnte uns dann mit einem super schönen Sonnenuntergang.
Am Sonntag ließen wir es zunächst locker angehen. Wir sprangen vor dem Frühstück in den See, drehten eine Runde und überlegten dann was wir machen wollten. Wir entschieden uns doch wieder für die Tour von gestern. Also alles von neuem. Diesmal ging es besser bis zur Albergo, bis auf den Fehler, dass ich was leichtes Essen wollte und diesmal Polenta überbacken mit Käse bestellte. Das war super mächtig. Die letzten Höhenmeter führten dann über die sengende Sonne direkt ausgesetzt hoch und ich dachte echt mir schmelzen die Reifen. Und ich selber auch. Dann endlich erreichten wir den Corona Dei Pinici und was danach folgte war ne durchaus ernstzunehmende Abfahrt, allerdings mit viel Spaß. Wir haben auf dem Hochweg auch noch ein jüngeres Pärchen getroffen…ich glaube die haben runter dann ganz schön gelitten. Unten raus wurde der Trail leider sehr gewollt mit vielen künstlichen Elementen und Stufen. Als wir in Ascona wieder ankamen gönnte mich mir den Spaß die (richtig) steilen Treppen runter zu fahren und ich muss zugegeben, dass hat etwas Überwindung gekostet. Am See chillten wir dann mit Eis und waren noch frohen Mutes, aber die Rückreise war dann dank dem Stau am San Bernadino der Horror. Mal wieder warten warten warten. Dennoch insgesamt ein sehr lässiger Ausflug ins Tessin. Mit mal wieder neuen Ecken entdeckt zu haben.