12.12. – 15.12.2019: Engelberg

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Nach dem IG Bouldercup am 07.12. im Eddys Crashpaddies, welcher mit Steffen und Floh mal wieder total lustig war, wir uns beim Bouldern total geschrottet haben und im Anschluss bei saufen uns den Rest gegeben haben, erwischte es mich dann in der Woche doch mit einer Erkältung. Kein Wunder, da jeder bei uns im Büro hustete und schniefte. Ich pumpte mich mit Drogen voll und hielt bis Donnerstag durch. Dann fuhren wir los Richtung Engelberg. Laura hatte mir ja zum Geburtstag das Pre-Seasons Camp geschenkt und da es einen zweiten Termin gab hatte ich die Möglichkeit an allen Tage dabei zu sein. Die Fahrt war eher langweilig, aber wir verbrachten die Zeit sinnvoll mit planen bzgl. unserem neuen Bus. Wir checkten am Camping Eienwäldli ein und genossen in der Ski Lodge einen Burger + Bier + lernten auch dort gleich die Guides kennen. Etwas platt noch von meiner Erkältung gings zurück zum Bus. Die Stimmung war aktuell einfach richtig cool. Der Mond stand am fast wolkenlosen Himmel, überall war schon Weihnachtsbeleuchtung und Deko installiert und es lag Schnee. Es könnte zwar ein wenig mehr sein, aber es war dann doch etwas Winter-Wonderland.

Der nächste Tag war so naja. Ich rotzte gut, die Nacht im Bus war aber besser als gedacht. Nach einem schnellen Frühstück im Bus machten wir uns mit dem Skibus auf zum Spannort Inn. Lauter Ski vor dem Cafe signalisierte uns, dass wir hier richtig waren. Ich war überrascht wie groß es war und wie viele Leute mit machten. Zum Glück hatten die Bergführer, allen voran der Dani, alles gut im Griff. Nach einer kurzen Einführung und Erklärung wie die nächsten Tage laufen sollten teilte er uns die Gruppen mit. Und wir sammelten uns. Zu Fuß stapften wir vor bis zur Bahn, kauften Tickets und lernten die anderen kennen. Gefühlt hatten wir wieder Glück, weil wir in eine dreier Gruppe kamen, die gut zu uns passte. Mehr Skitourengeher als reine Abfahrer, etwas Bergerfahrung, perfekt. So fuhren wir hoch mit Dani und machten die ersten Schwünge runter. Das Wetter war leider fast schon scheiße. Viel Wind, kaum Sicht, trüb. Wir fuhren fast mehr nach Gefühl. So machten wir mehere Runs bei denen er uns auch immer wieder Hinweise bzgl. Technik, aber auch Bedingungen gab. Abschluss des Vormittages war dann die Verschütteten-Suche. Ich dachte eigentlich, dass wir zu sechst schon innerhalb von 15Minuten die Puppe finden sollten, aber da über Nacht so viel Schnee fiel übten wir im Lockerschnee. Zuerst mit Ski Grobsuche, dann Feinsuche ohne Ski, dann plötzlich vor einer Wand von Schnee stehen, die kaum wieder zurück hoch kommen, dann Signal, dann sondieren…war da was?, zu Schaufeln beginnen. Boah. Wir haben echt lange gebraucht, da die Puppe ordentlich tief war und wie gesagt der Schnee extrem locker. So schwer hatte ich es noch nie. Das war mal echt eine gute Übung. Mit den Gedanken noch bei der Übung machten wir uns auf alles wieder zu vergraben und hoch zur Hütte zu fahren um Mittag zu machen. Wir reflektierten kurz das Geschehen, identifizierten die Schwachstellen und nahmen uns vor es besser zu machen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Pierce (Solomon, Freeride Profi), der uns ordentlich Tipps gab zur Skitechnik und gefühlt machte es klick. Das war echt mega wie er es erklärte und motivierte. Vorteil war halt…man sah fast nichts mehr. Nur noch trübe Masse und wir mussten eh nach Gefühl waren. Was sagt das Schienbein, zu weit hinten? Das war echt ideal. Total platt kamen wir bei der Mittelstation nach zig Runs wieder an. Ich machte mich auf mit der Gondel runter zu fahren, da meine Gesundheit nicht mehr zu ließ während die anderen noch die Talabfahrt machten. Wir trafen uns fast zeitgleich unten und so nahmen wir gleich unseren Bus zurück zum Camping. Dort angekommen verluden wir alles in den Skikeller und machten uns gleich auf den Saunabereich vom Eienwäldli kennen zu lernen. Dieser war echt mega. Extrem groß, drei Saunen, ein Whirlpool, Heizstrahler. Genial. Ich ließ es ruhig angehen und machte nur leichte Saunagänge + Wärmestrahlung. Natürlich gönnten wir uns gleich am Anfang den Whirlpool. Sauber, erholt und hungrig gings dann in das Eienwäldli Restaurant wo wir uns gleich ein Cordon Bleau reinstellten. Danach haben wir nicht viel gebraucht um platt ins Bett zu fallen.
Die Nacht war leider weniger gut, so dass ich am Samstag dank dem Wind fast schon froh war, dass der Liftbetrieb eingestellt war. Der Alternativplan sah vor Seilhandling zu üben. Wir fuhren zur Talstation Brunni-Bahn und machten von Seilaufnehmen, Seil-Verkürzung, Abseilen mit drei Karabinern (wobei das fast schief gelaufen ist, weil mir ein Karabiner durch den anderen rutschte), Beal Escaper nutzen, erneute Mehrfachverschüttung trainieren alles mögliche. Ein echt krass vollgepackter Tag. Nach einem kleinen Mittagessen gings mit dem Bus zur Fürenalpbahn von wo aus wir gleich zum Kletterfels gingen. Dort übten wir dann Abseilen im Senkrechten..und was dann echt krass war, auch im Überhang. Alter. Es ging gefühlt 40m runter, die ersten 8m noch direkt am Fels, der Rest frei hängend abseilend. Ich war ja schon bissl was gewohnt..aber das kam dem Maximum des Gewohnten schon sehr nah dran. Geil. Total aufgepuscht freuten wir uns alle und halfen am Ende mit Abbau und zam packen. Nach einem kleinen Getränk im Restaurant Wasserfall gings für uns zurück zum Camping. Hier gönnten wir uns noch ein kleinen Snack + Bierchen und machten uns ready um zur Skilodge zu fahren. Hier hatte Laura einen Tisch für uns gebucht. Wir waren etwas zu früh dran, so dass wir noch einen Drink an der Bar nehmen konnten. Wie üblich…das Essen dort war der Hit. Sie hatten einen neuen Koch mit italienischem Einschlag. Teilweise echt mächtig und manchmal vermisst man etwas die feine skandinavische Note, aber ich wurde satt. Beschwipst, satt, glücklich fuhren wir nach einem wunderschönen Abend (der uns auch half unser Weihnachtsmenü final zu planen) zurück zum Camping und fielen gleich in den Schlaf.
Am Sonntag fühlte ich mich dann richtig platt. Wir packten alles zam, zahlten und im schönsten Morgenlicht fuhren wir zum Parkplatz der Bahn. Von hier fuhren wir ganz hoch (mit einer Skibergsteigerkarte), drängten uns durch die zig Japaner und Chinesen und standen dann auf der total überfüllten Piste. Was für ein krasser Kontrast zu gestern. Dani nahm uns gleich Offpist und wir fuhren zu einem Einschnitt von dem aus er uns nach einander abseilte. Mit Ski dran. Mega komisches Gefühl. Zum einen taten mir die Ski Leid als sie kratzend am Fels entlang schrammten, zum anderen halt nicht selber abzuseilen. Unten sammelten wir wieder und mit Pierce voran fuhren wir ein steileres Stück runter. Der Schnee war echt schwer zu fahren, so dass ich froh war nicht zu stürzen. Das Wetter besserte sich immer mehr und so erreichten wir fast schon schwitzend den Trübsee. Von hier war nun geplant nach oben zu fahren und mit Spitzkehrentechnik auf die andere Seite zu gehen um eine erneute Abfahrt/Abseilstelle zu machen. Als wir dann oben waren kurz Pause. Dani bekman zig Anrufe. Dann wurde klar, dass im Laub (Nähe Laub) eine Lawine abgegangen ist. Alle Bergführer mussten dorthin. Das schlimmste für die beiden war, dass auch ein guter Freund mit unter den Verschütteten war. Die beiden mussten dann an dieser Stelle den Kurs abbrechen, was völlig verständlich war. Wir wärmten uns noch kurz bei Kaffee in der Hütte auf, verabschiedeten uns dann von der Gruppe und mit einem mulmigen Gefühl gings runter. Ich trauerte zwar um den Tag, aber wenn ich mir mein Geröchel anhörte war das wohl besser für mich. Leider bekamen wir am nächsten Montag mit, dass die verschüttete Person zwar lebend geborgen wurde, aber am Montag ihren Verletzungen erlag. Auch wenn man nicht direkt alles mit bekommen hat…hat der Kurs und dieses Erlebnis einem doch mal wieder gezeigt, was alles passieren kann..und vor allem wie schnell.
Nichtsdestotrotz war es ein mega geiles Wochenende, in einer richtig geilen Landschaft, mit richtig viel Abenteuer, netten Leuten und der besten Freundin von Welt. Das mach ma nochmal.