19.09.2020: Magic Wood

unbenannt-2049

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Wir haben lange gewartet. Die Corona Regelungen ließen es einfach nicht zu, dass man spontan mal zum Bouldern ins Magic Wood fährt. Camping Reservierung war nötig, schönes Wetter war nötig und es war nötig, dass wir einigermaßen fit waren. Das letzte war nicht ganz gegeben, aber die ersten beiden Sachen klappten. Wir lösten unseren Unterstützungs-Gutschein ein und buchten das Wochenende einfach. Als wir am Freitagabend an kamen war der Camping schon total überfüllt…Ok, das mit dem reservieren klappt wohl noch nicht ganz. Wir quetschten uns in eine kleine Lücke und hatten zwischen all den Bussen wieder das schöne Camping/Boulder/Chill Gefühl. Herrlich.
Am Samstag war es dann doch ordentlich warm und wir gingen über die Brücke ins Gebiet. Es war zwar schon gut gefüllt, aber wenn man sich etwas durch das Dickicht schlägt kommt man immer wieder an Boulder, die wir entweder noch nicht gemacht hatten oder die frei waren. Unser Weg führte uns wie immer an Angelina Jolie vorbei, die wir auch gleich versuchten. Hier mussten wir einigen Zürichern kurz Boulder-Etiquette erklären, dass man doch einfach miteinander redet und nicht einfach so in den Boulder rein geht, wenn sich ein anderer vorbereitet. Aber am Ende war alles cool und einer von denen probierte mit uns der Boulder. Mir gelang der Boulder dann sogar relativ schnell obwohl ich anfangs kaum Land gesehn hatte. Auch bei Laura liefs besser als ursprünglich gedacht. So motiviert zogen wir weiter durch die Natur und die Blöcke und ich merkte, dass mein Training schon etwas brachte. Viele 6B/B+ gingen auf Anhieb, 6C mit ein paar Versuchen. 7A blieb mal wieder Projekt-Ebene.

Voller schöner Erinnerungen und auch voll Neuer gingen wir zurück zum Bus, gönnten uns den üblichen Snack, Bier und fingen an mit den Nachbarn zu quatschen. Das war ein Pärchen aus dem Allgäu die auch sehr chillig unterwegs waren. Am Abend gönnten wir uns dann noch einmal Feuer sitzen, welches einige Spanier/Franzosen vorbereitet hatten. Das war echt so schön…fremde Sprachen, fremde Kulturen, Feuer sitzen. Einfach, einfach schön.

Am Sonntag merkten wir dann doch schon leicht unsere Muskeln und Haut, so dass wir etwas verzögert ins Gebiet gingen. Wir querten hoch zur Marihuana Corner (wo es definitiv nach Gras roch, danke an die Spanier) blieben hier oben eher und ich probierte mich an einem fiesen Mantelboulder, was mir nur noch mehr Blessuren einbrachte. Mega. Gegen Ende versuchte ich noch einen Kühlschrankboulder, machte auch gute Fortschritte, aber die Power war einfach weg. So guckten wir bissl den anderen Leuten beim Bouldern zu und es ist schon krass wie viele neue Leute unterwegs sind. Ist halt einfach eine Trendsport geworden und auch geblieben. Wie gesagt, war alles sehr voll aber irgendwie verteilte es sich gut. Die Temperaturen stiegen auch weiter an, so dass alles gut zusammen passte. Also unser zerstörter Zustand, die fehlende Power und die Späte des Tages. Wir gingen runter zum Bach und sprangen in einer unbeobachteten Sekunde nackt rein und kühlten uns ab. Das war es was wir einfach vermisst haben (genau, dass nackt sein ;-)), die Freiheit einfach spontan zu entscheiden was man machen will, frei durch die Natur zu gehen, zu bouldern..all das. Hach.
So gingen wir entspannt zurück durch das Gebiet zum Camping..packten schweren Herzens und verabschiedeten uns. Einfach ein schönes Fleckchen Erde.