08.05. – 18.05.2021: Sylt

unbenannt-4088

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Also..auch im zweiten Corona-Jahr ist einfach nix normal. Das Gute zuerst. Wir hatten über meine Schwester die Möglichkeit uns impfen zu lassen, so dass wir am 29.04. dies auch wahr genommen hatten. Damit aber verbunden war ja auch die Zweitimpfung. Diese war für zwei – drei Wochen danach (so Pi mal Daumen) angesetzt. D.h. genau in unserer anfangs geplanten Sylt Woche. Mist. Nachdem wir lange hin und her geplant hatten entschieden wir uns dafür, dass wir am Wochenende vor Christi Himmelfahrt hin fahren, drei Tage vor Ort arbeiten und dann einfach schauen wie lange wir bleiben. Das Packen war auch etwas anstrengender als normal. Der Bus war ja neu, wir waren nie richtig weg mit ihm. Daher mussten wir noch viel ausprobieren, speziell mit der Dachbox, Position, Beladung, Position Bikes, etc. Als am Freitag dann alles fertig war, war ich auch durch. Am Samstag hieß es dann kurz nach 5 Uhr los. Die Fahrt bis hoch ist halt schon immer ein Akt, aber da wir abwechselten gings ganz gut. In Niebüll angekommen gingen wir nach einem kurzen Spaziergang (unsere Zugbuchung war für 18 Uhr so was angesetzt) Eis essen bzw. Bier trinken. Wir saßen das erste Mal wieder draußen vor einem Lokal und wurden bedient. Schon ein stranges Gefühl. Danach gings in die Warteschlange zum Autozug. Irgendwie kein Vergleich zum letzten Jahr. Dieses mal wars richtig voll. Des dauerte auch ewig bis wir uns in  Bewegung setzten und bei leichtem Nieselregen fuhren wir auf Sylt. Einfach nur über den Damm zu fahren regte so viele Sehnsuchtsgefühle. Das war der Wahnsinn. Auf Sylt gings dann direkt zum Platz wo wir uns erst mal heimisch machten. Heißt, wir bauten das Kackzelt auf. Denn die Bedigungen um auf Sylt zu kommen war, dass man komplett autark war. D.h. die Dusch/Sanitärräume waren geschlossen. Mit der Dusche kein Problem, aber Toilette. Nach langen Recherchen entschieden wir uns dann für die günstigste Lösung mit einem Wurfzelt und einem Portapotti. Nachdem wir alles aufgebaut, verstaut und getestet hatten, gingen wir noch vor zum Strand und sprangen wie zwei verrückte Kinder umher. Völlig Wurst, dass es regnete. Danach genossen wir in Myr Cremant und das Gefühl wieder in unserer Höhle zu sein.
Der Sonntag war zuerst ganz gemütlich, Sonne genießen, Baden gehen, wie blöd am Strand rum springen. Am Nachmittag versuchten wir auch unser Glück mit Kiten/Wingen, doch kaum, dass ich meinen Wing aufgebaut hatte und was am Board machen wollte kam eine Windböe, riß das Board mit Foil um und das krachte in Lauras Kite. Mist. Am Anfang sahen wir es nicht gleich, doch später entdeckten wir den kleinen Riß. Zum Glück war mittlerweile eine Kite-Station am Camping wo wir den Kite gleich zur Reparatur da lassen konnten. Glück im Unglück. Meine Versuche beim Wingen mit Wellte waren eher naja. Ich hatte mir noch vor dem Urlaub ein aufblasbares Board mit Foil geholt, welches auch mehr Volumen hatte als das fixe Board, doch viel leichter wars damit auch nicht. Die Lernkurve ist doch einfach flacher als beim Kiten.
Die nächsten Tage vergingen relativ ähnlich, da wir ja arbeiten mussten. Heißt meist in der Früh meist kurz baden gehen (mit heißer Dusche danach), Frühstücken und zum Testen in die Stadt fahren, bissl was mit den Bikes einkaufen, dann arbeiten und am Abend stimmungsvolle Sonnenuntergänge genießen.
Genau am Mittwoch mussten wir beide dann doch länger arbeiten als gedacht, so dass wir erst spät in den Urlaub rein kamen, aber alleine die ersten Tage schon hier vor Ort gewesen zu sein waren phänomenal. Der Donnerstag begann dann ganz gechillt. Am Nachmittag gings dann bei einem fiesen Küstennebel raus zum Wingen. Es war zwar immer noch viel Welle, es ging aber besser als die letzten Tage. Juhu, Fortschritt. Als wir dann schon etwas unterkühlt zum Bus kamen und duschen wollte, stellten wir fest, dass vier Tage stehen mit Heizung und Warmwasser doch zu viel waren. Ich stand in Badehose da und schloss das Landstromkabel an, während Laura parallel zur Rezeption lief. Alter war mir kalt. Als es zunächst nicht gleich lief musste ich noch kurz die Anleitung lesen, aber dann wars klar und wir hatten warmes Wasser. Endlich. Anschließend wurde gegrillt (Thunfischsteak) und der Sonnenuntergang genossen.
Am Donnerstag fuhren wir runter nach Hörnum und genossen einfach den Tag. Wir gingen Wandern (einmal um die Odde herum) und hatten anschließend Glück in der Sylter Muschel einen Platz zu bekommen. Dort genossen wir dann Fischsuppe/Muscheln und ein „Weizen“. Nachdem wir noch beim Bäcker eingekauft hatten gings zurück zum Camping wo wir dann auch unseren neuen Stellplatz am Zaun bezogen.
Am Freitag war der Wind dann endlich gut und so fuhren wir hoch zum Ellenbogen. Wie immer traumhaft schön. Laura ging relativ schnell raus aufs Wasser, ich musste mein Board noch ein gutes Stück raus schieben bis ich die Wing-Versuche starten konnte. Dieses mal gings richtig gut. Heißt ich kam immer wieder gut aus Board, fuhr relativ lange, aber leider hat es noch nicht gereicht um raus zu kommen. Laura kam irgendwann mal dann auch zu mir als der Wind fürs Kiten zu schwach wurde. Danach duschten wir (warm) bei uns am Bus, tranken das wohlverdiente Bier und genossen den Tag, sowie den Abend.
Samstag war ein reiner (kalter) chill Tag. Leider erwischte uns am Sonntag etwas ein Gefühlstief, da kaum Wind vorher gesagt war und wir uns etwas verloren fühlten. Die Waffeln am Strand machten das dann wieder ein wenig wett. Einzig meine Laune ging in den Keller, weil als ich meinen Kaffee machten wollte ging die Gaskartusche leer. Als ich wieder Kaffee hatte war meine Laune besser, genauso besserte sich auch das Wetter am Nachmittag und wir unternahmen eine kleine Tour ums Rantumbecken. Wie immer…Sehnsuchtsgefühle. Wir kehrten bei der Kaffeerösterei Sylt kurz ein, aßen wie immer die Windbeuteltorte und fuhren mit vollem Magen Heim.
Am Montag ein kleines Highlight. Unsere Platznachbarn kamen auf uns zu (nachdem wir unseren Morgen-Dip gemacht hatten) und meldeten voller Vorfreude, dass die Sanitäranlagen inkl. Duschen wieder offen waren. Auch als wir schon zurück gingen fragte uns ein Typ ob wir das schon wissen. Unglaublich wie sich alle gefreut hatten. Am späten Vormittag brachen wir dann zu einer längeren Tour Richtung Ellenbogen mit den Gravel-Bikes auf. Wir fuhren auf dem schönen Radweg an Westerland vorbei, Wenningstedt, Kampen bis eben zur Abzweigung Richtung Ellenbogen und hier dann weiter. War auch irgendwie ein cooles Gefühl die Strecke mit dem Bike zurück zu legen. Am Ellenbogen angekommen sperrte wir kurz die Bikes ab und gingen dann einmal um den Ellenbogen herum (knapp am nördlichsten Punkt Deutschlands) entlang. Mit den Gedanken noch völlig im Hier und Jetzt fuhren wir über den schönen Radweg weiter bis nach List. Hier kehrten wir dann im Gosch ein. Zum Glück ergatterten wir nach zwei Platzwechseln einen schönen, windgeschützten Platz in der Sonne und genossen unsere Currywurst. Hier erreichte mich dann auch die Nachricht von meiner Schwester, dass unser nächster Impftermin am Mittwoch ist. Verdammt, also übermorgen. Ok..D.h. doch früher Abreisen als gedacht. Das drückte dann doch auch noch etwas auf die Stimmung. Aber gut, wir wusste ja, dass das ca. der Zeitraum war. Also gings zurück zum Camping und wir genossen den Abend bis zum letzten Sonnenlicht und darüber hinaus in einem Strandkorb. Wie schön. Sylt ist und bleibt eine Entdeckung.
Am Dienstag gings am Morgen nochmal raus ins Meer, kaltes Salzwasser auf der Haut, eine frische Brise danach, die einem Gänsehaut verpasst, dann das warme Abrubbeln mit dem Handtuch und rein in die trockenen Klamotten. Puh…Man fühlte das Leben und es tat so gut wieder draußen zu sein.
Danach hieß es zusammen packen, alles sauber machen und los. Sylt…auf alle Fälle wieder.