Laura wünschte sich zu ihrem Geburtstag heuer die perfekte Mischung aus beiden Welten. Schnee und Fels + happy Place. So zog es natürlich nach Engelberg. Wir steuerten am Freitag Abend den Camping Eienwäldli an und waren irgendwie wieder überrascht wie leicht dieses Los-Fahren am Freitag nach der Arbeit ging. Auch wenn es vier Stunden Fahrt sind, uns kam es überhaupt nicht lang vor. Wir kamen auch noch rechtzeitig zum Check-In an und bezogen Platz ganz hinten am Camping. Es war eine klare Nacht und nach einem Ankomm-Bierchern gings schon ins Bett.
Der nächste Morgen war mal ordentlich kalt. Überall legte sich der Raureif nieder und bildete im Kontrast mit der aufgehenden Sonne und den bunten Blättern das I-Tüpfelchen. Zum Glück hatten wir einen Sonnenstellplatz erwischt und so konnten wir langsam auftauen und in der Sonne frühstücken. Danach gings zum Plan 1 des Tages. Ski fahren. Wir fuhren rüber zum Parkplatz der Gondel, zogen uns um und kamen uns irgendwie komisch vor auf der grünen Wiese stehend, bei milden Temperaturen und dann den Ski in der Hand haltend. Wir erledigten auch gleich ein zweites Todo und zwar kauften wir den Saison-Pass, denn der Monat Engelberg war nicht mehr all zu lang hin. So gerüstet gings mit der Gondel hoch. Natürlich hatte nur das Gletschergebiet oben am Titlis offen, aber das reichte für die ersten Fahrten mehr als aus. Ich hatte Gelegenheit meinen neuen Ski (Armada Declitivy), den ich mir noch bei den Jungs von Blacksheep Sports geholt hatte, zu testen und mich einzugrooven. Wir fuhren die Iceflyer Piste mehrmals runter und es lief richtig gut. Das Panorama war halt schon etwas schräg mit unten grün oben weiß, aber auch schön. Am Schlepper vom Gletscher tobten wir uns dann noch richtig aus und gingen sogar ins freie Gelände. Hier stapfte ich noch gut 20 Höhenmeter hoch und zog eine Firstline ;-) runter. Quatsch, typisches Instagram Gehabe. Der Hang war voll zerspurt und ich bin halt tatsächlich nur kurz hoch um zwei Schwünge im heilen Schnee zu machen. Aber alles in allem hatten wir mega Spaß. Nach über zehn Abfahrten reichte es uns dann auch und wir schlenderten noch kurz über den Cliff Walk, bestaunten die Landschaft und fuhren runter bis Trübsee wo wir uns in der prallen Sonne noch Älplermaccaroni bzw. Würstl mit Pommes gönnten. Danach noch kurz auf der Liege in der Sonne chillen bevor es runter und wieder zurück zum Eienwäldli ging wo wir in die Sauna gingen. Es war herrlich wieder in die Sauna zu gehen. Diese Wärme dann noch der Whirlpool dazu. Perfekt. Da wir dann doch gut durch waren gings nicht mehr in die Skilodge sondern nur rüber ins Restaurant und dann direkt ins Bett.
Am Sonntag wars dann ähnlich frisch in der Früh. Wir kamen auch nur langsam aus den Schlafsäcken und auch nur langsam in die Gänge. Es war ein herrlicher Tag, der Himmel strahlte jetzt schon blau und wir kämpften mit unserem Schweinehund was wir machen sollten. Es siegte dann doch das Biken auf der Brunni Seite. Ziel war bis zur Brunnihütte hoch und dann über einen Loop Westen runter. Wir parkten am Bahnhof und fuhren los. Wie man es erwartet gings gleich steil hoch. Also nicht brutal steil, aber mit dem Skifahren von gestern ordentlich steil. Keine zehn Minuten später zog ich schon sämtliche obere Schichten aus und fuhr nur noch im T-Shirt weiter. Über die Almstraßen und durch die bunten Wälder gings Serpentine um Serpentine hoch. Der Ausblick und die Landschaft war irre, aber was ich auch merkte. Ich saß echt lange nicht mehr auf dem Mountainbike bzw. bin echt lange keine Anstiege gefahren. Es war schon zäh. Kurz vor Ristis gönnten wir uns eine längere Pause mit perfekten Blick ins Tal rein und zogen ab dann durch bis zur Brunni-Hütte. Es waren insgesamt „nur“ 870hm, aber es reichte mir. Wir freuten uns dann schon richtig auf das legendäre Rösti auf der Hütte, doch leider hatte die einen Pächterwechsel und damit wars nix damit. Nur Pommes. Etwas enttäuscht, dafür ausgeruht machten wir noch die Kneip-Wanderung um den Härzlisee herum ich muss sagen, dass war mal richtig Arschkalt. Also so weh haben mir meine Beine selten getan. Die Schoki und die Cola rettete uns danna auf der Hälfte. Danach gings mit den Bikes weiter. Wir zogen am Bettlerstock vorbei und ab da gings einen schönen Trail, teils ruppig, teils sehr flowig easy runter bis Zimmerblätz. Danach folgten im Wechsel Schotterstraße und Trailabkürzungen bis wir wieder in Schwand ankamen und von dort dann gemütlich die Straße runter rollern ließen. Ja, im Nachgang fühlt es sich gut an, aber der Anfang..immer zäh. Dennoch diese grandiose Landschaft so erleben zu dürfen, alle Strapazen wert. Engelberg, wir kommen wieder.
22.10. – 24.10.2021: Engelberg
