Endlich…endlich wieder Bleau. Seit April 2019, also 2,5 Jahre waren wir nicht mehr hier. Mein Herz und meine Seele sehnten sich wieder nach dem Wald. Leider wackelte, wie fast immer das Wetter je näher der Abfahrtstermin kam. Dennoch entschieden wir, also Laura und ich sowie die Hairers, los zu fahren. Wir waren beide jeweils für den Samstag verplant, so dass wir ausmachten, dass wir uns am Sonntag tagsüber am Camping Les Prés treffen.
Unsere Reise führte uns nämlich zunächst nach Engelberg. Dort veranstaltete Dani ein Pre-Pre-Season Camp. Für alle ehemaligen Teilnehmer hatte er ein Programm von Train-Running hin zu Mountainbike fahren zusammen gestellt. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. So machten wir ähnliches wie das letzte Wochenende. Es ging Freitag nach der Arbeit los allerdings noch mit Crashpads statt nur Bikes. Wir checkten ein und bezogen unserer Platz. Zu unserer Verwunderung war es schon deutlich voller als letztes Mal. Die Nacht war gar nicht mal so kalt, allerdings war es am nächsten Morgen etwas bedeckt. Aber es schaute kälter aus als es war. Ein Föhnsturm baute sich auf, so dass die Luft wirklich mild war. Ich nutzte den Morgen noch dazu bisschen auf dem Trampolin springen zu gehen bevor alle Kinder wach waren und es mir weg schnappten. Danach gings mit den Bikes zur Skilodge. Dort wartete schon Dani mit alle Teilnehmern und wir bequatschten den Tag bei einem Kaffee. Da sich erstaunlich wenige für den 3000hm Run bei ihm gemeldet hatten gab es nur zwei Gruppen. Die Leute mit Tobias Granath den Leg Day machten und die, die mit Dani und Pierse Mountainbike fahren gingen. Da die Brunni Bahn genau bei der Abfahrt zu machte hieß es bisschen den Plan ändern und selber hoch treten. Der Anfang war zunächst derselbe wie letztes Wochenende und wir hatten mit Dani und Co viel Zeit zum quatschen. Wie immer zogen alle mit den leichten Bikes weg, aber ich ließ mich hier nicht beirren. Als dann ein Mädl noch Probleme mit dem Bike hatte drehten Dani und ich kurz um und halfen ihr die eingezogene Kette aus den Speichen zu lösen. So gings dann weiter bis zur Walenalp, also ca. dort wo wir aus unserem Trail raus gekommen waren. Bei der Walenalp gabs noch leichtes Techniktraining bevor es in den Downhill ging. Das war ein echt cooler Trail der an Bergseite nach Norden Richtung Eggeli zog. Schön mit Spitzkehren, aber auch immer etwas abschüssig zum Tal hin. Alles in allem sehr gut zu fahren, aber man musste vorsichtig sein. Ich war dann doch etwas beruhigt als ich dann sah, dass Dani und Piers jetzt technisch nicht ultra weit waren. Mountainbike geht halt immer. Ich hatte echt Spaß und auch die anderen obwohl sie stellenweise gut kämpfen mussten. Man merkte auch den Unterschied zwischen filigranen Technikern und Bike-Park Ridern. Aber witzig. Als wir dann Vollgas durch die Kuhwiese fuhren (jep..war alles sicher nur Wasser was im Gesicht landete) hatten alle ihren Spaß. Wir erreichten gerade noch rechtzeitig die nächste Bahn in Grafenort mit der wir wieder hoch nach Engelberg und dann direkt in die Skilodge fuhren. Bei einem schönen After-Tour-Bierchen quatschten wir noch über die anstehende Saison bevor es für uns wieder zurück zum Camping ging.
Der nächste Tag begann etwas träge. Ja es war zwar ein Fahrtag, aber so richtig Stress hatten wir keinen. Wir gingen länger durch Engelberg spazieren, stellten uns unsere Zeit hier im Winter vor und genossen den Kaffee und die Sonne. Wir kauften dann noch im Kloster Käsefondue für heute Abend ein und irgendwann hieß es doch Abschied nehmen. Der Weg ging weiter nach Bleau. Zunächst noch bis Basel, dann über französische Autobahnen bis Bleau..Hach..es fühlte sich einfach so unfassbar gut an. All diese Landschaft, die Erinnerungen. Ich war tatsächlich richtig aufgeregt als wir die Autobahn verließen und durch Grez-Sur-Loing fuhren. Wir checkten am Camping ein (leider nicht mehr das ältere Pärchen, dafür ein Jüngeres) und tatsächlich war so wenig los, dass wir freie Platzwahl hatten. Wir wählten sofort die Wiese hinten und es war…es war wie früher. Kaum, dass wir eingebogen waren war es so als ob wir einen Zeitsprung gemacht hätten. Und genau wie früher fing es auch an zu regnen. Wir hauten die Crashpads unter die Plane und die Bikes runter und ich baute die Markise auf. So saßen wir wieder im Matsch von Bleau und tranken Bier. Die Hairers kamen später auch dazu, bezogen Lager und pünktlich zum Abend wurde es wieder klar und wir konnten Fondue und Feuer genießen.
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Der Regen war zwar leider immer ein Begleiter, aber genauso auch die Sonne. Der erste Morgen war einfach genial. Das Gold der Blätter funkelte in der Sonne, dazu die Loing und ihre Ausläufer. Es war so friedlich und schön. Wie gesagt, es war wie früher. Wir besuchten auch wieder unsere alten Gebiete, von 95.2 angefangen, hin zu Canche aux Merciers und Cul de Chien sowie Diplodocus. Dank dem Regen hatten wir auch die Gelegenheit zwei neue Leidenschaften zu entdecken. Einmal das Surfskaten (Floh kaufte sich spontan eins), bei dem es mich ordentlich auf die Fresse ließ, und das Tischtennisspielen. Hier merkten wir gleich, dass wir Bayern dem Tiroler überlegen waren, da wir das gefühlt ständig in der Jungend gespielt hatten.
Zum Bouldern selber. Ich muss ehrlich sagen, da bin ich etwas gespalten. Natürlich entwickelt sich hier eine eigene Dynamik wenn man mit Kids unterwegs ist und der Fokus einfach wo anders liegt. Es fällt mir noch schwer diese neue Art für mich zu entdecken, da Bouldern nach wie vor für mich einen anderen Stellenwert hat. Ich versuche es aber neutral anzugehen und es nicht in eine Richtung zu zwingen. Es ist wie es ist. Ich muss aber für mich einfach selber bestimmen was ich will und entsprechend auch Entscheidungen treffen. Klingt alles tiefgründiger/kritischer als war/ist. Es hat brutal Spaß gemacht, vor allem wieder neue Erlebnisse mit Freunden zu haben. In Erinnerungen werden mir sicher die Tischtennis-Matches bleiben (um warm zu werden) sowie das Kochen halb im Bus und halb unter der Markise den den Hits aus unserer Jugend. Auch die Bierverkostung von 5B bis 7A war sehr geil.
Ich hoffe echt, dass Bleau an Ostern nächsten Jahres klappt.