Das was sich schon Ende Juli in der Arbeit abgezeichnet hatte wurde immer schlimmer. So schlimm, dass ich tatsächlich körperliche Auswirkungen spürte und hier die Notbremse rein hauen musste. Ich packte meine Sachen und fuhr zum Hirschberg um bei einer Wanderung Abstand zu gewinnen. Es war ein perfekter Tag und heiß. Von Point und den Hirschbergliften aus gings los. Ein normaler Weg, der aber eben die Skipiste entlang hoch führte. Damit gleich von Beginn an ordentlich steil. Mir kam dann auch ein Typ entgegen der meinte er macht das nicht so oft und das ist ihm zu steil. Ich half ihm dann kurz den anderen, flacheren Weg ausfindig zu machen. Anschließend ging ich weiter hoch und jagte auch meinen Puls entsprechend hoch. Von der Rauheck Alm wurde es dann langsam interessanter. Aus dem Forstweg wurde ein schöner Trail den ich an der Alm vorbei weiter nahm bis ich auf dem Weg zwischen Hirschberg und Hirschberghaus ankam. Danach war der Gipfel ersichtlich und ich wunderte mich wie ich damals mal den Weg mit dem MTB runter gefahren bin. Konnte ich mir aktuell null vorstellen und in meiner Erinnerung war es ein relativ einfacher Trail. Krass. Ich querste oben rüber und war dann schon am Hirschberg, alleine. Wie schön. Das Wetter war perfekt, die Stimmung grandios und auch bei mir rüttelte sich der Kopf ein wenig ein. Ich zog Energie aus der Umgebung und Landschaft und doch wieder fitter gings noch zum Hirschberg-Vorgipfel, wo ich die Gedenkstätte von Basti und Toby Haag fand. Es war mir gar nicht bewusst, dass es hier aufgestellt war. Mit komischen Gedanken ging ich den Weg wieder weiter und merkte, dass ich einen anderen runter gehen musste als hoch. Dieser Weg war schon deutlich fahrbarer und ich war beruhigt. Kurz vorm Hirschberghaus unternahm ich noch den Abstecher zum Kratzer und ging hinter den Lawinenverbauungen direkt hinunter. Witzigerweise traf ich dann dort den Typen, der mir am Anfang schon über den Weg gelaufen war und ich motivierte ihn, dass er es gleich geschafft hatte. Respekt! Der Rest des Weges war dann simpler Forstweg runter. Wie gesagt, ich war tief in meinen Gedanken und musste es erst mal sortieren was das alles für mich bedeutete.
Am Abend hatten wir uns noch mit Karo und Marco am Augustiner Schützengarten verabredet. Die beiden hatten wir seit Juni nicht mehr gesehn und sie haben uns viele tolle Geschichten aus Island erzählt und was sie alles erlebt hatten. Das hörte sich mega super an und es war schön einfach mal wieder mit ihnen zu quatschen und dabei das ein oder andere Bier zu trinken (und Hendl zu essen) ;-).