Obwohl wir quasi direkt neben der Hauptstraße schliefen war es erstaunlich ruhig und angenehm. So standen wir erholt auf, frühstückten und machten uns dann gleich auf. Ziel war Bilbao, aber zuerst füllten wir noch Vorräte auf. In der Altstadt kauften wir in den unterirdischen Markthallen ordentlich ein. Croquetas, Chorizo, Brot, Salami, Obst, Gemüse…herrlich. So schön in einem Land einkaufen zu gehen wo die Leute noch richtig begeistert sind über die Qualität ihrer Produkte. Danach gabs noch einen Cheescake zum mitnehmen (sowie einen Espresso auf die Hand). Wir sagten leise Ciao zu San Sebastian und fuhren dann ein Stück Autobahn Richtung Bilbao bevor es über die Landstraße nach Gernika ging (baskischer „Krönungsort“ der spanischen Könige) und von dort weiter zur Küste. Diese war wunderschön und wir durchquerten einen wunderschönen, verwunschen Wald auf dem Weg zum Leuchtturm Faro De Matxitxako. Hier erwischten wir noch einen Parkplatz und breiteten die Picknick Decke aus um unsere Snacks zu genießen. Es war schon sehr perfekt. Blauer Himmel, die Temperaturen nicht zu warm und nicht zu kalt, dazu das Essen und der Ausblick. Herrlich. Interessanterweise wollte Laura noch zum Kloster Gaztelugatxe, was mir zunächst nichts sagte. Als ich mich dann schlau machte wusste ich, dass es der Drehort für Burg Drachenstein bei Game of Thrones war. Von der Ferne sah es schon beeindruckend aus und ich versuchte mit den Kameras so gut es ging alles abzulichten. Dennoch dachten wir uns nach dem chilligen Leuchtturm, dass wir es noch kurz anschauen wollten. Leider musste man vorab Tickets kaufen, die aber schon alle weg waren. Als wir dann auf dem Parkplatz fuhren brach gefühlt die Hölle los. Unzählige Reisebusse, Touristen, alles voll geparkt…ne…Aus einem Fluchtreflex heraus verließen wir das und überließen den Touris alles. Wieder entspannter gings dann die Küstenstraße (und eine kleine Bergstraße) weiter zum Campingplatz Sopelana. Nachdem wir dort endlich eingecheckt hatten und Laura einen kleinen Spaziergang machte mussten wir auch schon wieder los. Ziel war Bilboa. Mit der S-Bahn gings bei über 30 Stationen für lockere 3€ in 45 Minuten in die Innenstadt. Wir stiegen zentral beim Guggenheim Museum aus und waren doch etwas überrascht, dass es so kühl war. So gingen wir schnell auf den großen Platz vom Guggenheim und schauten den Rest der Stadt nur im Vorbeigehen an. Am Museum angekommen riss die Wolkendecke auf und wir bekamen die abstrakte und interessante Fassade des Museums im goldenen Licht zu sehen. Es war schon echt beeindruckend und ein cooles Gebäude. Wir machten zig Fotos mit der Lichtstimmung und versuchten alles aufzunehmen. Mit der Zeit gingen wir dann doch langsam weiter zur Zubizuri. Der Fußgängerbrücke, zu der es einen längeren Streit zwischen Architekten und Stadt gab, da die Stadt den Zugang auch von weiter oben aus ermöglicht hatte. Das war nicht ganz im Sinne vom Architekten, aber man einigte sich. Auch hier „hinten“ verlor die Stadt nichts von ihrem künstlerischen Charme. Viele Skulpturen, überall interessante Gebäude und Übergänge. Wir gönnten uns noch eine kleines Kaltgetränk bevor wir zum Restaurant gingen, wo Laura für heute reserviert hatte. Ich hatte den Wunsch einmal richtig Fleisch im Baskenland zu essen und so fanden wir den Tipp für das Restaurant Sugarra. Das besondere war. Sie kauften echt unsere Milchkühe, Simmentaler Rinder, und verarbeiteten sie. Daher war ich schon mega gespannt. Das Restaurant selber war mega klein und durch die Straßenschluchten fanden wir es zunächst kaum. Drinnen war gerade mal Platz für vier Tische, ich war gespannt. Den Anfang machte gesmokte Tomate und Spargel. Mega lecker, dazu das selbst gebackene Brot. Danach folgte der Star. Das Rind. Wir bekamen auch noch einen kleinen Gaskocher mit einem Salzstein auf dem wir das Steak weiter braten konnten, falls es uns zu roh war. Dazu dann noch selbstgemachte Pommes und gegrillte rote Paprika. Es war ausgesprochen gut. Einfach und doch so viele unterschiedliche Geschmäcker. Genial. Den Abschluss bildete Patxaran. Hier mal wieder ich, die Kellnerin wartete beim einschenken auf mein Stopp, was ich nicht kapiert hatte. Ergebnis war ein ordentliches Glas Patxaran, aber soooo lecker. Total überfüllt mit Eindrücken und Essens stolperten wir in die Ubahn, fanden dann beim zweiten Versuch auch die richtige und danach gings zurück zum Camping und den langen Fußweg vom Bahnhof zum Platz…Alter..ich war fertig, aber auch so glücklich.