Nach einer sehr warmen Nacht standen wir heute Früh mit Wecker auf. Wir hatten noch ein ordentliches Stück zu fahren und wollten nicht zu lange rum trödeln. Was aber sein musste, war ein Sprung ins Meer. So gingen wir vor zum Stadtstrand und freuten uns auf das kühle Naß. Leider waren noch ein paar streunende Hunde da und der Abschnitt war doch etwas steiniger und flacher als gedacht. Naja, zum kurz Untertauchen hat es gelangt. Danach frühstückten wir, kauften nochmal Zeug für die Fähre ein und fuhren los. Der Abschnitt bis Tanger Med was nahezu komplett auf der Autobahn. D.h. viel gesehen haben wir nicht mehr vom Land, dafür ging es zügig. Ich war schon wieder in meinen Gedanken. Ich war unglaublich froh um die Kite-Woche, aber so ein ne…ich will nicht nach Hause Gefühl stellte sich noch nicht ein. Ich war ehrlich gesagt etwas froh endlich hier weg zu fahren. Ich weiß gar nicht warum. Irgendwie fühlte ich mich nie richtig angekommen obwohl alle Erlebnisse toll waren. Die Landschaft wie die Leute, mit denen wir zumindest direkter zu tun hatten, auch. Total eigenartig. Ich hatte schon Respekt vor der Reise, weil ein neues Land und unbekannt. Vielleicht war es am Ende auch nur die Ernüchterung, dass es gar nicht so anders ist sondern einfach nur arm. Ich weiß es nicht. Naja..wir waren ja noch da. Nach einem guten Kaffee und Snack auf einem Rastplatz schafften wir die letzten Meter auch noch bis Tanger Med. Hier war dann alles sehr verrückt. Du wirst von Leute angehalten, die wild rum fuchteln in Sicherheitswesten, dann heißt es wir müssten hier Geld wechseln, weil Devisen raus schaffen ist verboten. Also gibst du ihm dein Geld und zu einem unglaublich schlechtem Kurst bekommst du Euros. Ach..was solls. Ich war müde und wollte nicht handeln oder streiten. Am Fährhafen bekamen wir dann alle notwendigen Papiere und Stempel. Alles immer noch etwas wild und undurchsichtig, aber wir passierten den Zoll und den Sicherheits-Scan (hi hi – Myr wurde mit einer Wärmekamera durchleuchtet). Danach standen wir in der Reihe vor der Fähre. Eh schon eine lustige Mischung. Italienischer Fährbetreiber, der in Marokko ablegt und in Süd-Frankreich ankommt. Der Mix an Leuten sowie Sprache enorm. Einzig die Autos waren fast alle gleich bzw. es gab drei Gruppen. Reisebusse/Wohnwägen/Expeditions-Laster, Sprinter die überladen waren und normale Autos. Ich staunte immer wieder wie krass die Busse überladen waren, dennoch irgendwie fuhren. Beim Warten vergaß Laura fast noch ihre Flip-Flops draußen, die uns aber zum Glück ein Holländer-Pärchen noch nachbrachte. Zäh gings dann zum Glück irgendwann aufs Schiff, aber auch völlig planlos und ohne Einweisung. Wir hatten unser Mitnehm-Gepäck schon gepackt und so gings hoch und wir bekamen die Schlüssel zu unser Suit. Endlich. Diese war schön groß und für die zwei Tage Überfahrt genau richtig. Anschließend gings hoch, wir schauten uns das Ablegen an, Gibraltar zog vorbei, die Fähren von Tarifa aus und Ceuta ging vorbei. Meine Gedanken blieben noch in Marokko. Das wars jetzt. Wir sind weg.
Was ein Land. Jetzt wo ich den Blogeintrag schreibe…verstehe ich gar nicht warum es mir nicht gefallen hat. Es sind tolle Fotos, tolle Erlebnisse, wir haben alles gemacht was wir wollten. Dennoch irgendwas hat noch nicht Klick gemacht. Würde ich wieder nach Marokko fahren..eher nein. Liegt es an Marokko, sicher nicht. Ich glaub ich brauch einfach Zeit um zu Ergründen was ich selber will.
Ich kann nur sagen…eine Wahnsinns-Zeit, eine Erfahrung die ich auf alle Fälle nicht missen will.
Was ich auch nicht missen wollte…, dass war der Spritz an Board. Ich war so froh wieder europäische „Standard“ zu genießen. Also Spritz, Bier, Pizza. So in der Reihenfolge. Wir gönnten uns zum Abendessen das Bordrestaurant und die Pizza war mega. Genau das, was ich nach all den Tajines gebraucht hatte.