Früher als gedacht kam die Lautsprecherdurchsage, dass wir unsere Zimmer räumen sollte. What. Ich sprang aus dem Bett und duschte schnell. Zum Glück hatten wir nicht viel Zeug und somit mussten wir nur zweimal das Klopfen der Stewards ignorieren. Wir gingen raus und wie immer, was ich nie verstanden habe bei den Booten, standen wir nun draußen. Total bekloppt. Jeder stand sich nur im Weg rum. Also gingen wir hoch an Deck und schauten uns von oben die Einfahrt in den Hafen an. Ah…Europa..ok Frankreich, aber ah…irgendwie wieder daheim. Ein Lotse sprang an Bord und wir legten ohne Probleme an. Schon jetzt sah die Stadt einfach komplett anders aus als Marokko. Schon Wahnsinn was das ausmacht. Die Gänge waren voller Menschen und irgendwann wurden die Türen zu den Parkdecks geöffnet. Wir stiegen ein und warteten. Was jetzt echt wild war, war, dass es keinen Typen gab, der das Ausparken bzw. von Deck fahren koordinierte. Dazu kam, dass wir Rückwärts raus fahren mussten oder wenden mussten. Kurzum…es war völliges Chaos. Zum Glück standen wir günstig, so dass wir relativ bald ohne große Probleme wenden und raus fahren konnten. So was kann dir auch nur auf einer italienischen Fähre passieren. Der Zoll war schnell durch und hier waren wir. Wieder in Europa. Wir hatten uns vorher schon den Plan gemacht, dass wir noch einen kleinen Dipp machen. Wir fuhren durch das Chaos der engen südfranzösischen Strassen bis zum Strandparkplatz und sprangen am Plage du Lido ins Wasser. Ich weiß es immer noch nicht warum, aber es fühlte sich so viel schöner an als Marokko. Die Luft hatte etwas besonderes, die Leute wirkten ausgelassen, genossen das Leben, das Meer war warm, es war einfach unbeschwert. Savoir-vivre. Das war es. Diese Art zu leben war hier so präsent, dass wir beim zurück fahren spontan in einer Bäckerei stehen blieben, Baguette und Croissants kauften und am liebsten gar nicht mehr weg gefahren wären. Einfach hier blieben. Den Sommer hier so locker verbringen, ohne Sorgen..ohne Zwänge. Ach…
Mit diesem Gefühl und auch ein wenig traurig, dass es schon vorbei war, machten wir uns auf. Unser ursprünglicher Plan in Annecy noch eine Nacht zu verbringen verwarfen wir, da es dort schlechtes Wetter war. Und eine Nacht im Bus verbringen war jetzt nicht das warum ich in Annecy stehen bleiben musste. So machten wir uns durch die wundere südfranzösische Landschaft auf zurück nach Deutschland. Ich war echt begeistert von der Natur. Alles sah so…schön aus. Ich freute mich auch schon wieder mehr auf unseren Bouldertrip im Herbst. Hier nach Ailefroide zum Bouldern, wird bestimmt cool. Ach …. nicht mal dieser Urlaub ist so richtig vorbei, schon hänge ich in der Zukunft.
Dadurch, dass wir früher angelegt hatten als geplant hatten wir auch genug Zeit zum zurück fahren. Aber ehrlich gesagt 1050km waren schon ein Brett. Nach nur einmal geblitzt werden erreichten wir fertig, aber irgendwie zufrieden wieder die Auenstrasse. Was ein Ritt.