Hmm…der 24.06.23. Ein Datum was mir in Erinnerung bleiben wird. Angefangen hat alles zunächst super. Laura war gerade zum Kiten auf Sylt, ich bin locker in der Früh nach Brannenburg gefahren, hab mir den Gleitschirm abgeholt, bin dann nach Grainau einen Kaffee und eine Butterbreze essen und dann mit Sessel und Gondel hoch gefahren zur Hochries. Wie immer, wir warteten noch kurz oben auf Sepp, diskutierten das aktuelle Wetter und die Verhältnisse. Dann füllte sich langsam der Hang mit den Schülern und einer nach dem anderen ging raus. Irgendwann war ich an der Reihe. Ich war zwar wie immer etwas nervös, aber jetzt nicht brutal. Ich lief an, zog den Schirm hoch und machte dann den Fehler, dass ich zu wenig bremste. Der Schirm überschoss mich oben und der Lehrer schrie schon Abbruch. Ich zog durch und versuchte auf dem Hang dann wieder abzubremsen. Ohne irgendwie besonders hinzufallen oder ähnliches blieb aber leider mein rechter Fuß mit der Zehenspitze irgendwo hängen und ich überdehnte ihn nach vorne komplett. Ein zacher Schmerz durchzog mein Bein und ich konnte es im ersten Moment nicht bewegen. Es kamen schon die Leute daher und halfen mir den Schirm aufzunehmen und stützten mich auf den Weg hoch. Es tat höllisch weh und ich dachte ich hätte mir halt die Außenbänder kaputt gemacht. Ich atmete in den Schmerz hinein und nach ca. 15-20 Minuten ging es wieder. In der Zwischenzeit hatten mir die anderen geholfen den Schirm einzupacken und kümmerten sich mega toll um mich. Das war echt schön zu sehen, dass es so eine Herzlichkeit noch gibt. Ich sah ein, dass es heute keinen Sinn machte und humpelte zurück zur Gondel. Hier quatschte ich noch länger mit dem Fahrer und natürlich fuhr er mich umsonst runter. Unten machte er noch den Sessel für mich langsamer und ich humpelte bis zum Auto zurück. Ich fuhr noch bei Sepp vorbei und meinte, ich werde morgen sicher wieder kommen und mit ordentlichen Schmerzen fuhr ich zurück nach München. Idiot wie ich war kaufte ich noch kurz Essen ein und Schmerzmittel in der Apotheke.
Am nächsten Tag sah mein Fuß leider richtig übel aus. Ok..kein Fliegen.
Am Montag machte ich Home Office und bekam zum Glück gleich beim Keinath einen Termin. Er schaute sich den Fuß an, ließ in röntgen und meinte oh oh..wir brauchen ein MRT. Da es schon fast 18 Uhr war blieb mir nichts anderes übrig als nach Hause zu fahren und morgen die Radiologien durchzutelefonieren. Zum Glück kam es spontan zusammen, dass Floh und Claudi bei mir vorbei schauten und wir hatten einen super schönen Abend zusammen und sie leisteten mir mega gute Gesellschaft. Wir schafften es sogar meine Biervorräte leer zu trinken.
Am Dienstag bekam ich dann nach langem telefonieren und mit der Hilfe von der Sprechstundenhilfe vom Keinath einen MRT Termin für Mittwoch. Ich fuhr dazu mit dem Bike dann nach Giesing, MRT wurde fix gemacht, dann zum Keinath und leider bestätigte sich seine Vermutung. Mein Syndesmoseband ist durch. Fuck. Wie schlimm und was man jetzt macht sollten die Ärzte in der Schön Klinik in Harlaching entscheiden. Also weiter zur Schön Klinik in die Notaufnahme. Hier wartete ich dann geschlagene drei Stunden bis ich ran kam. Ich wurde auch nochmal geröngt und dann stand fest, jep durch und eine OP muss her. Oh shit. Gibts doch nicht. Trocken meinte die Ärztin, ein Termin für morgen wäre frei. Krass. Ok. Dann weiter gehumpelt zur Aufnahme. Alle Unterlagen unterschrieben, Blutabnahme und Anästhesie Gespräch durchgeführt. Nebenbei telefonierte ich mit Laura, die sich sofort von Sylt auf dem Weg runter machte und mit Orhan und sagte meinen Rasurtermin ab. Danach gings mit dem Taxi nach Hause und ich war in meinen Gedanken positiverweise nur im Hier und Jetzt. Ich betrachtete das nüchtern und meinte..ok, so muss es sein, also machen wir das so.
Am Donnerstag gings dann nüchtern um 8Uhr in die Klinik und ich bekam dort ein Zimmer zugewiesen. Zum Glück bekam ich noch einen Zimmernachbarn, der gerade seine OP mit der Entfernung der Schraube hinter sich hatte. Ebenfalls Syndesmoseband, aber so wie üblich beim Fußball zugezogen. Meine OP war zum Glück etwas anders. Ich bekam ein Thight Rope rein, welches zunächst mal ein Jahr drin bleibt. Gegen 13 Uhr kamen dann die Schwestern vorbei und meinten es ist soweit. Ich zog das schöne Überwurfhemd an und mit dem Rollstuhl gings bis zum OP. Einmal Übergabe an der Schleuse, dann auf die Liege und ab zur Anästhesie. Die Mädels dort waren richtig herzlich und kümmerten sich richtig gut um mich. Ich war schon etwas nervös und entsprechend hatte ich kalten Schweiß. Sie mussten daraufhin etwas lachen, weil ich mich mit einem Gleitschirm vom Berg stürzte und jetzt nervös war. Sind halt verschiedene Maßstäbe. Ich bekam zwei spritzen um meinen Beinnerv zu betäuben und tatsächlich fühlte ich langsam im gesamten rechten Bein nichts mehr. Ich wurde in den OP gebracht, zurecht gerückt und danach weiß ich nix mehr. Ich wachte dann im Aufwachraum auf, gefühlt eher wie nach einem normalen Schlaf und war bald voll bei mir. Mein rechtes Bein tat nicht weh, aber ich konnte es auch nicht bewegen. Ich wurde dann irgendwann raus gefahren zurück ins Zimmer und ich gab Laura kurz Bescheid. Sie kam dann auch gleich zu mir rein und so warteten wir dann bis ich vom Arzt frei gegeben wurde. Wären wir in der ersten Runde dabei gewesen wäre ich schon gegen 17Uhr raus. Also insgesamt hatte die OP mit Vorbereitung vielleicht 90 Minuten gedauert, reine OP Zeit wahrscheinlich nur 30 Minuten. Total krass. Am Abend sah ich dann auch noch die Anästhesie-Ärztin, sie versicherte sich, dass es mir gut geht und mit Laura gings dann am Abend zum Glück zurück nach Hause. Jetzt begann der spaßige Teil, der Geduldsteil.