17.05.2024: Clachan Sands

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Der heutige Morgen fing wie gestern an. Nur mit dem Unterschied, dass ich etwas meinen Körper spürte dank dem Kiten. Wir frühstückten gemütlich und schauten dabei wie in Trance unsere Bucht an. Was ein herrlicher Ort. Ehrlich gesagt, brauche ich nicht mehr. Vielleicht noch etwas Kletterfels. Aber aktuell ist es echt perfekt. Tagsüber nutzten wir wieder die Zeit um zu chillen und im hier und jetzt zu sein. Allerdings war es so frisch dank dem Wind, der direkt über den Atlantik kam, dass wir Windschatten hinter Myr suchten. Das erinnerte mich auch stark an die Dusche gestern. Wie immer standen wir voll im Wind da nutzte die ganze Heizung nichts, wenn du voll im Windchill bist und es gefühlt 5 Grad hat.
Am Nachmittag baute sich schon wieder Wind auf und es war gut vorher gesagt. Es waren zum einen mehr Leute hier (einige die den ruhigen Morgen auch zum SUPen nutzten, aber das wäre jetzt echt zu viel gewesen) und vor allem lagen schon wieder Wingboards am Strand. Für die beiden Winger war der aufbauende Wind echt gut. Wir kamen nach ihrem ersten Run rein und bauten unser Zeug inkl Sandhaken auf. Wie gestern ging ich zuerst raus und dank dem Haken ging auch Laura kurz nach mir mit. Vom Windrange hier passte es gerade so mit dem 11er und 13er. Ich fühlte ich mich auch sicher genug von Twintip auf Directional zu wechseln und hatte auch hier relativ schnell wieder Erfolge. Das freute mich echt riesig.
Es war auch noch ein Lokal Typ da, dem ich beim Starten half. Allerdings bemerkte ich, dass seine Fronttube sehr weich war, aber dachte mir nur, er wird es schon wissen. Als es ihm aber dann die Fronttube nach hinten umknickte merkte auch er, dass es nicht passte. Aber er war zum Glück in Strandnähe, so dass ich ihm landete und der Adapter von unserer Pumpe sogar passte. Also pumpte ich auf und er flog wieder los. War schon auch irgendwie cool zu sehen, er, so gute 100kg, Verletzung am Knie vom letzten Jahr und uraltes Material. Dennoch auf dem Wasser. Mega. So machte ich auch noch einen Run und dann ließ der Wind leider nach. Laura wechselte noch auf das Twintip, und hatte noch wenigstens gute 15 Minuten länger Spaß. So packte ich mein Zeug zusammen und tatsächlich bedankte sich der Lokal noch mit einem Bier bei mir, welches ich ja nicht ablehnen konnte. Laura kam dann bei meinem zweiten Material-Gang auch rein und beim zurück gehen stand der Lokal bei einer alten Damen, die uns die Tage schon aufgefallen war. Sie wohnte alleine im Wohnwagen vorne und nutzte einen Generator um Strom zu laden. Sie war auch eine Grundbesitzerin und da ihr zu Hause zu langweilig war kam sie hierher um mit den Leuten zu quatschen. Mega. Da wir ihrem Nachbarn geholfen haben lud sie uns auch gleich zu sich ein und meinte wir könnten immer bei ihr stehen. Witzig war dann auch noch die Geschichte wie eine belgische Spezialeinheit hier auf der Insel ihr Training machte und sie dann über das Grundstück von ihr gingen. Sie entdeckte sie gleich und lud sie zum Tee ein. Mega. Es war einfach so herzlich bei denen und für was??? Für eine kleine Nettigkeit, mehr nicht. Eine Nettigkeit die für mich total normal war, aber leider in München bzw. durch die Großstadt einfach so stark unterdrückt wurde bzw. nicht wertgeschätzt wurde, dass man sie fast verlernt hat.
Wir duschten warm im kalten Wind und „verkrochen“ uns dann vor Myr im Windschatten, wo wir unser After-Kite-Bier genossen und mit den Nachbarn noch quatschten. Dieser spechtete auf unseren Stellplatz, aber da wir noch nicht genau wussten was wir machen wollten, ließen wir es offen. Wir machten Abendessen und danach war schon klar, dass wir keine Lust hatten jetzt noch alles zusammen zu packen um Richtung Lochboisdale noch zu fahren. Das machten wir dann doch lieber morgen in aller Früh.

Mit einem doch „beseelten“ und zufriedenen Gefühl schauten wir erneut der Welt beim dunkel werden zu.

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