18.05.2024: Oban

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Die Zeit auf Uist ging leider schon dem Ende zu. Wir wachten gegen 4Uhr auf und machten Myr noch etwas schlaftrunken zur Abfahrt bereit. Espresso aufsetzen, bissl was frühstücken, Dach zu, alles von vorne nach hinten räumen. Nochmal Dachbox und Bikes checken, einmal um Myr rum gehen und in die Dunkelheit schauen. Schon mit etwas Pipi in den Augen starteten wir den Motor und verabschiedeten uns von Clachan Sands. Was ein schöner Platz. Im Scheinwerferlicht gings den Pfad zurück als wir auf der Straße waren fühlte es sich einfach strange an. Alles dunkel, keine Lichter, einfach leer. So fuhren wir mit gutem Speed (ich hatte mich an die Straßen schon gut gewöhnt) Richtung Süden. Hier und da überholten uns einheimische Taxis, aber ansonsten war kaum was auf den Straßen los. Die paar Autos, denen wir begegneten waren auch auf dem Weg Richtung Fähre. So kams auch, dass wir in den kleinen Ort Lochboisdale einfuhren, der aus einer Hauptstraße und dem Fährableger bestand. Ohne Häuschen oder sonstigem wurden wir auf einer Papierliste abgehakt und wir stellten uns neben der Hauptstraße in der Reihe an. Wir nutzten die Zeit um richtig zu frühstücken. Nach einer guten halbe Stunde, so gegen 6Uhr, gings dann aufs Schiff. Wir stellten Myr ab, nahmen unser Zeug und gingen in den kühlen Passagierraum hoch. Irgendwie war jeder groggy und so schauten wir nur kurz beim Ablegen zu und mummelten uns in unsere Sitze ein. Ich konnte tatsächlich so eine halbe Stunde schlafen, bis es dann doch nicht mehr ging. Wir stöberten in unseren Büchern, später gings dann noch zum Frühstücken ins Restaurant. Wir gönnten uns zwei frische Bacon Rolls und da war dann auch wieder Land in Sicht. Wir passierten Isle of Mull in strahlendem Sonnenlicht (hatten wir das schon mal bei Sonne gesehn?) und so gingen wir hoch auf das Sonnendeck und genossen das Licht und die Wärme. In einigen „Fjorden“ hing noch etwas Nebel drin als wir kurz vor Oban waren und es fühlte sich echt irgendwie surreal an. Also dieses Schottland mit Sonne. Es sah fast romantisch aus. Bei gefühlt über 25Grad landeten wir somit bei Oban an und parkten Myr am großen Parkplatz neben der Fähre. So ein Wetter mussten wir ausnutzen. Wir zogen die Sonnenbrillen auf und gingen Richtung Pier. Hier musste Laura noch ihre Fähre von Tiree umbuchen. Danach gings zum Green Shack wo wir uns noch etwas Shellfish und normalen Fisch gönnten, aber man merkte, dass wir zu lange hier waren. Wir waren schon andere Qualität gewöhnt und so haute uns das nicht vom Hocker. Anschließend gingen wir die Hauptstraße entlang, schlenderten quasi durch die Gegend und gönnten uns draußen am Oban Inn noch ein Kaltgetränk. Herrlich. Mittag und schon ein Pint intus. Danach gings noch kurz in den örtlichen Buchladen und zurück zu Myr. Wir machten im M&S noch einen Abstecher, kauften Essen ein und füllten die Getränke auf. Danach hieß es wieder fahren. Wir hatten so ein grobes Ziel. Wir wollten morgen den Dukes Path fahren. Allerdings hatten wir ein etwas unübliches Problem. Es war Samstag und Montag war Pfingstmontag. Es war schönes Wetter und das hieß, dass alle Briten und Schotten unterwegs waren. Wir versuchten auf dem Weg Richtung Osten den Glenloin Caravan Park, keine Chance. Danach gings weiter zum Loch Lommond Camping, keine Chance. Wir waren schon etwas verzweifelt, weil auch alle Online Buchungssysteme voll auswiesen. Puh…verdammt. Dann bekamen wir im Loch Lommond den Tipp, dass wir nördlich vom Loch Lommond den Drovers Inn probieren sollten. Wenn man dort zu Abend isst, kann man auf dem Parkplatz übernachten. Perfekt. So gab ich Gas und gegen 17Uhr waren wir dann am Inn. Die Straße dorthin war schon auch echt der Hit. Loch Lommond ist ja bekannt und so um die Jahreszeit mit der vielen Sonne einfach unglaublich. Aber echt jede einzelne Parkbucht war entweder belegt oder mit einem Verbotsschild ausgestattet. Auch die Straße selber war für so eine „Hauptstrecke“ wirklich klein. Verrückt. Naja. Wir kamen gut an, kurz mit den Leuten im Pub geredet. Kein Problem. Endlich. Also Myr geparkt und alles aufgebaut. Laura ging nochmal kurz spazieren, ich chillte noch etwas im Bus. Danach krallten wir uns draußen einen Tisch in der Sonne, bestellten Fish&Chips plus Getränke und genossen den fast schon lauen Sommerabend draußen. Herrlich. Der Pub war auch bekannt als eine Station vom West Highland Way. So kamen viele Wanderer an bzw. übernachteten auch hier. Witzig war, dass sie ihr Gepäck vorausfahren ließen und nur mit Tagesgepäck unterwegs waren. Dennoch schon eine komische Art Leute, also von welchen, die niemals wandern, bis hin zu total hochgerüsteten Wanderern. Ach ja, das Pub selber war/ist wohl über 300 Jahre alt und es sieht innen echt stylisch aus. Also so richtig alt, wo man noch den Whisky noch so richtig im Holz riecht. Selbst Rob Roy soll hier übernachtet haben. Und es soll wohl noch ein Gespenst geben.
Am Abend schauten wir noch kurz in den Pub rein, da dort Live-Musik war, aber irgendwie waren wir zu fertig und gingen zusammen mit dem Mond schlafen.

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