Dieses Jahr hatte ich das Glück eine weitere Ausbildung für den BMW internen Führerschein zu machen. Dieses mal den Hochgeschwindigkeits-Anteil. D.h. auf der Rennstrecke besser gesagt auf dem Salzburgring. Da die Hotels nicht mehr ins Reisebudget passten gings für mich mit dem Bus am Abend vorher Richtung Koppl. Hier checkte ich am Camping Huberbauer ein bevor es zum Riedl Gasthof ging. Dort hatten wir alle die Theorie. Wir bekamen innerhalb von 90 Minuten nochmals die Grundlagen wie Lenken, Querlenken, Unter-/Übersteuern, Bremsewege etc. erklärt. Insgesamt flösste alles einem aber schon Respekt ein. Also so ganz trivial hörte es sich nicht an. Mit gemischten Gefühlen fuhr ich dann zurück zum Camping und genoss im Sonnenuntergang mein Bier und die Natur. Am nächsten Tag trafen wir uns um sieben Uhr in der Früh am Salzburgring. Die Einfahrt selber ist ein wenig spannend und cool war es dann schon mit dem Bus hinter der Boxengasse stehen zu bleiben. Dann ist man kurz durch und sah dann die BMWs (330d) aufgereiht. Gänsehaut. Danach wurden wir in drei Gruppen und innerhalb der Gruppe jeweils zu zweit auf vier Autos verteilt. Wir wechselten uns immer ab beim Fahren. Aber um die Nervosität zu senken gings für uns erst zum Handling Kurs. Nach einer kurzen Eingewöhnung fingen wir an einen Teil vom Salzburgring in Kolonne zu „erfahren“. D.h. der Instruktor voraus, wir mit unseren Autos hinterher. Nach Start-Ziel wurde dann immer gewechselt. Im Monolog betete uns der Instruktor die Ideallinie vor (rechts außen, Antenne im Visier, unter der Motorhaube vom Banner durch, am Kiesbett einlenken, raustragen lassen, Bremsen, rechts bleiben, Bremsen, links raus, Scheitelpunkt Mitte Kurve, raustragen lassen, Scheitelpunkt links, dann raus beschleunigen). Danach ging es langsam ans eingemachte. Wir blieben in einer Kurve stehen und schauten uns die Übung an, die er vorfuhr. Vollbremsung in der Kurve. Wir steigerten uns langsam mit der Geschwindigkeit (90, 100, 110km/h). Anfangs war es echt easy, aber die 110km/h sauber zu treffen war schon bissl herausfordernd. Danach gings in die Ausweichgasse. D.h. Hindernis vor einem und ebenfalls mit ansteigender Geschwindigkeit (95, 105, 115 km/h) einmal nach links ausweichen, dann Vollbremsung und in der Bremsung wieder zurück nach rechts ausweichen. Auch hier war ich wieder erstaunt wie grob der Geschwindigkeitsunterschied ist. Also bei 95km/h hat man schon Probleme zurück zu kommen, weil das Auto nach dem ersten Ausweichen schon stehen bleibt und bei 115 km/h ist das erste Ausweichen schon fies, da man eng an der Pylone vorbei muss. Naja..auch das lief zum Glück super außer bei einem Kollegen der urplötzlich nach rechts statt nach links ausgewichen ist. Das gab dann Anschiss. Danach folgte die herausforderndste Übung. Driften. Die Strecke bzw. der Kreis wurde für nass gemacht und dann hatte jeder einmal drei, dann zwei Minuten Zeit um den Driftimpuls zu geben und mit drei/vier Gasstößen dran zu bleiben. Damit schaffte man fast einen ganzen Kreis. Der erste von uns ging rein und was soll ich sagen. Er überraschte uns, weil er einfach die ersten drei Minuten durch driftete. Im Nachgang stellte sich raus, dass er das privat viel macht. Ok. Ich musste mich mehr anstrengen und kämpfte anfangs etwas, aber dann so mit gut 25km/h und im zweiten Gang bekam ich es doch noch ok hin. Puh…pünktlich zum Abschluss der Übung fing es an zu regnen und wir gingen direkt zum Mittagessen (Schnitzel). Danach kam der letzte Teil. Die schnelle Runde. Wir bekamen noch die Einweisung in den ersten Teil der Strecke, speziell mit der Nocksteinkurve. Hier fuhren wir alle hintereinander und blieben quasi in der Ideallinie stehen und schauten uns durch die Perlenschnur der Autos diese an. Danach drehten wir alle noch ein paar Runden bis es drauf ankam. Der Instruktor fuhr voraus und es war dann nur ein Fahrer in einem Auto hinter ihm. Drei Runden…die ersten beiden noch mit Coaching, dann die dritte alleine. Diese zählte. So fuhren wir nacheinander unsere Runden und ich war bei meiner schon ganz schön aufgeregt. Es klappte jetzt nicht alles ideal, aber gut genug um durch zu kommen. Juhu. Leider erwischte es einen noch in der letzten Kurve. Er verpasste den Bremspunkt und flog ins Kiesbett. Damit war er durchgefallen. Insgesamt war es ein gemischtes Bild. Es gab einige die richtig gut waren, dann ein breites Mittelfeld, wo auch ich dazu gehörte, und wenige die durchgefallen sind. Aber alles in allem, eine mega geile Erfahrung!!!! Aber der anschließende Wechsel zu Myr war schon krass bzw. eigentlich war ich froh drum. Ich war kopftechnisch nach dem Tag platt. Ich schaltete den Tempomat auf 100km/h und fuhr chillig (mit viel Stau) zurück nach München.