05.04.2014: Leschaux

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Nach einer kurzen Nacht standen wir etwas gerädert auf und gingen Frühstücken. Das Hostel wo wir waren entpuppte sich als echter Glücksgriff. Es war fast etwas englisch eingerichtet und das Frühstück war auch lecker. Egal, es ging auf jedenfall danach zurück zum Auto und von dort dann zum Parkplatz der Aiguille du Midi Bahn. Nachdem auch nun Benzin für den Kocher geholt wurde, alles gepackt und geschultert war stapften wir bei diesigem Wetter zum Lift. Wie immer blechten wir die 50€ und konnten schon relativ schnell mit einer der ersten Bahnen hoch fahren. Nach der Mittelstation wurde der Nebel noch einmal dichter, aber dann oben auf der Aiguille du Midi wie immer ein pracht Wetter. Wir japsten auch wie die Fische oben auf 3600Hm, gönnten uns aber ein paar Minuten Zeit zum gucken. Dort oben seilte sich gerade eine Seilschaft von der Brücke runter und wir schauten denen noch etwas zu. Zu deren Glück. Denn als sie das Seil abziehen wollten verhederte es sich zwischen den Kabelkanälen. Peter half denen noch kurz aus der misslichen Situation raus. Dennoch stellten wir uns vor wie lustig das gewesen wäre, wenn ein nicht Kletterer dort gewesen wäre und evtl. sogar noch einen weiteren Sicherungsknoten rein gemacht hätte ;-)
Von der Brücke gings dann durch den Tunnel zur Eishöhle. Wie immer großer Stau und wir batzten uns durch zum Geländer von wo aus wir den zwar steileren aber nicht überlaufenen Weg zum Plateau nahmen und dort die Aussicht genossen + unsere Ski anlegten. Über das Col du Midi und den Glacier du Geant gings von der Sonne in den Nebel. Dank dem Saharasand, der vor ca. einer Woche gefallen ist, konnten wir im Neben wenigstens noch Konturen erkennen und so sicher abfahren. Am Refuge du Requin gings an den Seracs du Geant vorbei runter auf den Glacier du Tacul bevor wir dann rechts abbogen auf den Glacier de Leschaux. Am Anfang vom Tal machten wir noch eine kurze Rast und begannen den Aufstieg zur Hütte. Beeindruckt von der Landschaft schauten wir immer von links nach rechts und dort wurde uns dann bewusst wie aktiv so ein Gletscher ist. Die Temperaturen stiegen auf gefühlte 15°C an und von allen Seiten donnerten kleinere Steine oder Schneelawinen ins Tal. Plötzlich machte es etwas lauter Wumms, Peter und ich schauten hoch und sahen den Lawinenabbruch. Matze und Dani waren schon zum Glück etwas weiter vorne. Wir gingen im Kopf kurz den Lawinenweg durch und erkannten, dass wir voll in der Auslaufzone waren. Wir schauten uns nicht mal an und begannen gleichzeitig zu rennen. Im Sprint legten wir die nächsten Meter zurück während die Lawinen immer größer wurde. Zum Glück kam nicht der ganze Hang mit, so dass sie nur den Auslauf vergrößerte, für uns aber keine Gefahr bestand. Völlig ausser Atem erholten wir uns kurz von dem Schreck und gingen weiter. Am Einstieg vom Refuge de Leschaux dann, zumindest für mich, der nächste Schock. Es war kein leichter Zustieg zur Hütte, sondern man musste erst über eine Fels/Eis-Scharte aufsteigen zum Klettersteig, diesen folgen und oben dann einen steilen Wiesenhang bei sulzigem, schwerem Schnee queren. Na super. Peter und Matze waren zum Glück fit genug die erste steile Stelle frei zu klettern und warfen dann Dani und mir das Seil von oben zu. Die nächsten Klettersteigmeter gingen dann besser, aber beim Wiesenhang hatte ich dann wieder meine Probleme. Ich verstieg mich und blieb Mitten drin hängen. So wartete ich bis Matze das Seil oben am „Geländer“ sicherte und mir runter warf. So konnte ich dann hoch und war oben nicht schlecht erstaunt an was er mich gesichert hat. Das Geländer, mitsamt Fußweg, war an einem Pfosten aus der Wand gerissen (bzw. der Pfosten selber war gebrochen) und hing schief in der Luft.
Wenigstens oben. Wir machten es uns dann in der Hütte begquem und fingen an zu kochen. Währenddessen kamen noch ein Bergführer samt Kundschaft und zwei weitere Bergsteiger, so dass wir am Ende insgesamt ca. 15/16 Leute waren. In einer Hütte die eben genau Platz hatte für 16. Sehr sehr kuschlig das Ganze. Richtig trocken wurde auch kaum was, da jeder anfing drin zu kochen. Wir ließen uns die Stimmung nicht verderben und gönnten uns nach den Nudeln noch Kaffee und Kuchen sowie einen kleinen Schnaps. Um warm zu bleiben fing Matze an Schnee/Eis von dem eh schon schiefen Steg zu schlagen. Wenigstens hatten wir so seine Schaufen und Peter nutzte diese gleich um das verschlossene Toilettenhäuschen zu kompensieren. So verging der Abend bei netten Gesprächen und wir gingen dann auch bald bei verhangener Wolkendecke ins Bett.

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