Das lange Wochenende nutzten wir neben der Wallbergrunde auch dafür ins Tessin zu fahren. Wetter sah Top aus, Temperaturen auch, nur der Schnee könnte uns einen Strich durch die Rechnung machen.
Wie immer gings zum Camping Moretto nach Lugano. Dort trafen wir auch wieder unseren alten Bekannte Ralf, der den Camping ja seit einem guten Jahr leitet. Wir redet gleich wieder über alte Zeiten und den Camping. Diesmal löste ich meine Schuld ein und brachte ihm Tegernseer mit, so dass ich nicht mehr Warsteiner aus der Dose trinken musste.
Am Samstag machten wir uns dann auf den Klassiker zu machen. Val Collo/Monte Bar. Klarerweise gings zunächst über die Strasse easy hoch. Das Panorama schloss uns gleich in seinen Bann. Das Tessin in dieser Ecke sieht einfach komplett anders aus als zum Beispiel Faido oder Chironico. Wir genossen es sichtlich und kamen auch relativ fit noch auf der ersten Hütte an. Dort gönnten wir uns dann mal ein ordentliches Mittagessen mit Polenta/Gorgonzola und Braten. Als es dann weiter ging in die Querung rein erlebten wir unsere böse Überraschung. Hier lag stellenweise noch ziemlich viel Schnee und gerade die Querungen waren etwas heikel. Abrutschen sollte man nicht. Ich war heilfroh, als wir es wohlbehalten auf die andere Seite geschafft haben. Die Strecke, die eigentlich easy durch geht hat diesmal richtig viel Zeit und Kraft gekostet. Wir machten nur eine kurze Rast und machten uns auf den letzten Anstieg in Angriff zu nehmen. Leider hat hier der Wald die Sicht so versperrt, dass wir zu spät merkten, dass der gesamte Weg hier noch voll Schnee ist. Fluchend und fertig mit der Welt kämpften wir uns hier durch bis wir endlich einen Forstweg kreuzten. Diesen nahmen wir dann auch gleich, egal wohin er führte. Hauptsache runter. Wir kamen gar nicht mal so weit weg vom Originaltrack raus, so dass wir dann über die Straße „gemütlich“ zurück zum Camping radelten. Wie es immer so ist, natürlich erwischte uns unten noch ein Platten, der aber schnell behoben war. Fertig mit allem gönnten wir uns am Camping ein Bier. Dabei quatschten wir weiter mit Ralf, der uns gleich im Restaurant neben dem Camping einlud („Einfach der Bedinung Code 12xx sagen und ihr bekommt den guten Wein auf meine Rechnung“). Nach einem üppigen Essen (ich war schon langsam durch) kam dann der Nachtisch mit Rum-Kirschen, wobei jede Kirsche gefühlt ein Schnapsglas Alkohol drin hatte. Boah…Geschlafen habe ich wie ein Baby.
Am Sonntag gings dann mit leichtem Kater zur nächsten Tour. Monte Bre. Mit der Tour von gestern (und dem Abend) gings heute nicht ganz so easy rauf. Zwar war bis fast kurz vor Schluss kein Schnee, aber dennoch gings gut hoch. Leider hat die Schneelast weiter oben Unmengen von Bäumen umgeknickt, so dass wir wieder viel Zeit und Energie brauchten um uns durchzuarbeiten. Letztendlich erreichten wir die Hütte und gönnten uns Spätzle mit Fleisch bei bestem Ausblick auf den Lago Maggiore. Der Trail runter war dann ein echter Leckerbissen mit vielen schnellen Passagen wie auch mit schönen technischen Parts. Mega. Leider gings dann schon viel zu schnell zurück nach München.