04.01.2015: Piz Buffalora

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Die nächsten Tage folgten einem festen Ritual. Aufwachen, Bett drehen, aufstehen, Frühstücken gehen, Abendessen auf der Speisekarte auswählen, Tour gehen.
So oder so ungefähr. Gleich blieb, dass wir jeden Tag das Bett drehten und jeden Tag immer aufs neue gespannt waren was zum einem der Tipp des Tages ist und was es zur Auswahl fürs Abendessen gab. Ich hab ja schon gesagt, dass das Essen mehr als hervorragend ist. Das kann ich hier nur nochmal hervor heben. Jeden Tag konnten wir zwischen zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und zwei Nachtischen wählen. Dabei wiederholte es sich innerhalb dieser einen Woche nichts. Die Leute im Hotel waren alles sehr nett und zuvorkommend, aber es hatte alles nicht das Gefühl eines Hotels sondern es war sehr familiär. Wir kannten schnell die Kellnerin beim Frühstück, die Hotelbesitzerin haben wir vorher schon kennen gelernt, am Nachmittag/Abend ist dann die Tochter von ihr im Service und der Sohn in der Küche. All das sind Kleinigkeiten, die aber das Gesamtpaket ausmachen.
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder is Val Müstair Richtung Ofenpass. In Santa Maria beobachteten wir dann die harten Versuche eine Langlauf Sprintstrecke mit dem wenig Schnee was da ist zu errichten. Hintergrund ist, dass übermorgen die Tour de Ski hier Station macht und dafür muss alles fertig sein. Wir sind gespannt. Vom Gasthof Buffalora aus stiegen wir zunächst zur Alp Buffalora hoch und von hier weiter durch den Wald auf eine Ebene. Das Wetter war perfekt, der Schnee sogar besser als gedacht. Von der Ebene aus konnten wir das erste mal richtig auf die Berge schauen. Zur linken sahen wir den Piz Daint und weiter hinten dann den Cima del Serraglio und zur Rechten das Ziel des heutigen Tages. Den Piz Buffalora. Über einen mittelsteilen aber vereisten Hang stiegen wir weiter hoch. Vor uns waren schon einige Tourengeher (und Schneeschuhgeher) die ich langsam einholte. Schon hier merkten wir den zunehmenden Wind. Als wir auf einen ausgesetzten Rücken kamen hatte wir alle Mühe mit dem Weitergehen. Der Schnee war hier total verblasen und fest verpresst. Laura zog die Harscheisen auf und ich folgte dem Beispiel nur wenige Höhenmeter weiter. So kamen wir dann gut voran, doch der Wind wurde immer stärke und erreichte fast Orkanstärke. Kurz vor dem letzten Gipfelaufschwung entschied sich Laura unten in einer Mulde zu warten. Ich sprintete so gut es ging hoch. Dabei ging die eine Richtung mit Rückenwind meist sehr gut, während ich bei der Gegenrichtung kaum voran kam und aufpassen musste, dass es mich nicht von den Ski reißt. Oben am Gipfel angekommen machte ich kurz ein Foto, zog die Ski aus, nahm sie in die Hand und sprintete zu Fuß nach unten. Bei Laura angekommen fellte ich ab und so fuhren wir aus der Windzone raus. Das Fahren selber war eher weniger gut, da der Schnee wie gesagt verblasen war und sich lockere Bereiche mit steinharten unerwartet abwechselten. Der Hang dann vor der Alm war der erste der richtig Spaß gemacht hat. Ein wenig Pulver findet man schließlich immer. Von der Ebene gings dann easy den Forstweg entlang zurück zum Gasthof Buffalora. Dort gönnten wir uns noch einen Snack bevor wir zurück nach Mals fuhren. Durchgepustet wie wir waren saunierten wir kurz und machten uns für das Gala-Menü bereit. Da der Chef des Hauses auch Schnapsbrenner ist gab es heute zu jedem Gang auch den passenden Schnaps dazu…und es waren fünf Gänge! Prost.

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