Bleau…endlich.
Bleau ist so vieles dieses Jahr. Der erste Urlaub seit Neujahr, das erste mal wieder draußen Bouldern seit zwei (!) Jahren, der erste große und längere Urlaub mit allen Freunden und Kindern, Abschluss der Skitouren-Saison…..
Und Bleau ist doch so viel mehr. So viele Erinnerungen…so viel Gefühl. Die Wälder, die Kiefern, das Moos und natürlich vor allem der Fels. Mein Herz sehnte sich wirklich dieses Jahr wieder hier zurück zu kehren. All das habe ich vermisst, … sehr sogar.
Wie üblich packte ich die Woche über Stück für Stück den Bus und putzte ihn davor noch mal gründlich. Donnerstag kam ich früh aus der Arbeit raus und Laura konnte auch zeitig los, so dass wir gegen halb drei on the road waren. Wie üblich staute es sich zunächst durch München durch, dann um Stuttgart rum. Ab Karlsruhe gings endlich gut durch und so kamen wir zügig voran. Leider steuerte wir dieses Jahr nicht den übliche Camping in Grez-sur-Loing an, sondern einen Neuen in Moret-sur-Loing. Zum Glück hatten wir ein Navi, denn um kurz nach zwei in der Früh hätten wir den Camping ohne sicher nicht gefunden. So standen wir wieder hier….In Bleau am Karfreitag vor dem Camping…Wie geil. Kurz nach uns kamen dann auch Claudi, Peter und Kimi an. Sie mussten leider den etwas längeren Weg nehmen, da quasi gesamt Süddeutschland einen erneuten Wintereinbruch erlebte und der Riedbergpass schon gut eingeschneit war. Gut, dass bei uns die Vorhersage nur zwei Tage Regen und dann Sonne pur ansagt.
Freitag hieß es erst mal einchecken. Nachdem der bevorzugte Stellplatz ausgesucht war bauten wir das Vorzelt von den Bösls auf und Peter und ich gönnten uns nach getaner Arbeit die erste Halbe. Als das Essen dann fertig war kamen auch pünktlich die Hairers. Nach der Begrüßung bauten Floh auch erst sein Equipmentzelt auf und wir anderen blödelten rum bzw. waren wenig erfreut vom einsetzenden Regen. So verkrochen wir uns in das Bösl Vorzelt und harrten mit Bier aus. Mit der Zeit kamen dann auch Corinna und Andi an, sowie auch Steffen, Martina und Manu.
So verging der Freitag und Samstag mit viel Lachen und noch mehr Trinken. Dazwischen besuchten wir den Carrefour, den Decathlon und ein Teil (ich erwähne nur mal Floh und Steffen) gönnten sich sogar Gummistiefel um der Matschwiese zu entfliehen. Ich muss zugeben, es war schon teilweise eklig, denn alles war nass, dreckig und man konnte sich nirgends gescheid hinsetzen ausser auf dem Zufahrtsweg, den Steffen auch noch klein bekam. Zum Glück hörte der Regen Samstagnachmittag langsam auf und Sonntag kam dann endlich die Sonne hervor (und blieb). Nach dem Frühstück gings dann endlich zum bouldern. Ziel war das Gebiet Diplodocus. Wir fuhren (nach einem Missverständnis) zum großen Parkplatz nach Le Vaudoue und waren sichtlich geschockt. Dieser war mehr als gerammelt voll. Mit Ach und Krach bekamen wir für die fünf Busse noch einen Platz und wanderten quasi von hinten ins Gebiet rein. Kaum dort zog ich mir die Schuhe an und legte los…Einfach genial. Endlich wieder echter Fels. Ich kletterte hauptsächlich mit Steffen und Floh während die anderen ebenfalls kleinere Gruppe machten, so dass jeder mal (mehr oder weniger) dran kam. Der Tag verging wie im Flug und so gings auch dann gegen 18 Uhr wieder zurück zu den Bussen und zurück zum Camping. Nachdem alle Kinder mit Essen versorgt waren und friedlich im Bett schlummerten (das sind diese blumigen Umschreibungen für den all abendlichen Kampf der Eltern, die Kinder endlich zum schlafen zu bringen) saßen wir endlich wieder einmal am Feuer. Auch wenn es „nur“ die Feuerschale war, machte diese einen guten Job.
Nach einer kalten, klaren Nachte (danke Doktor Pelikan) wurden wir langsam warm und zogen heute ins Gebiet Cul de Chien. Auch hier kamen wieder viele Erinnerungen hoch als Steffen und ich durch die Blöcke zogen und viele (schon vergessene) Boulder erneut kletterten und sichtlich Spaß hatten. Der Sandkasten tat seine ganze Arbeit, so dass es uns ordentlich durchgebraten hat. Ich griff zum letzten Mittel, der Kinder-Sonnencreme mit dem Weißelt-Effekt und so konnte ich dann mit Manu dann auch endlich Pantomime spielen.
Dienstag kam leider viel zu schnell. Laura hatte nämlich keine Urlaubstage mehr, so dass sie heute wieder zurück nach Hamburg musste. Also standen wir gegen halb sechs auf und ich fuhr sie dann zum Flughafen. Seufz..Es war dann schon komisch wieder alleine zurück zu fahren und die restliche Zeit mit den anderen zu verbringen. Solche Erlebnisse bestärken mich aber dabei, die Urlaube die wir haben noch intensiver zu nutzen. Ich kam pünktlich zum Frühstück an und so konnte ich auch gleich anschließend mit Peter/Claudi ins Gebiet fahren. Ziel war Rocher aux Sabots. Mit den Jungs wärmte ich mich leider viel zu schnell auf, so dass einige blauen 4c Bouldern uns schon ziemlich zeigten wo der Hammer hängt. Vielleicht lag es auch daran, dass ich kaum davor gebouldert bin und drei Tage hintereinander in Bleau einfach ihre Spuren hinterlassen. So war auch wenig in Qblique zu holen. Grade waren diesen Urlaub einfach mal egal. Hauptsache richtig viel bouldern und Spaß haben. Vor allem die letzte Kante neben Smash hat mir dann „Spaß“ gemacht, als ich merkte wir mir der Saft oben am Topout ausging. Super ;-) Als letztes Highlight gelang uns dann noch eine Variante von Le Narine, in der ich dank meiner Größe ziemlich kämpfte musste.
Mittwoch war dann zumindest bei mir und Steffen definitiv Pausetag. Die anderen fuhren nach Canche aux Merciers. Ich ließ mir eben mit Steffen und Martina viel Zeit nach dem Frühstück, genoss es nicht im Stress zu sein, ging dann alleine in den Carrefour und Decathlon und fuhr dann nach Moret-Sur-Loing. Dort schlenderte ich durch die Altstadt, machte viele Fotos und genoss das Ambiente. Zurück am Camping dann endlich…Crashpad Faulenzen. Irgendwann kamen dann auch die anderen und wir verbrachten erneut einen super Abend.
Gestärkt nach dem gestrigen Pausetag gings heute voller Zuversicht nach Petit Bois. Ich fuhr bei Steffen mit und wir waren auch die einzigen die einen Plan hatten wo es genau hin ging. So verging etwas Zeit bis auch die anderen am Parkplatz waren. Floh nahm natürlich alle Schuld auf sich ;-). Von hier starteten wir ins Gebiet. Es war zwar alles geputzt und sah besser aus als vor ein paar Jahren, dennoch erinnerten viele Boulder nur an dreckige Eier. Mir liefs zunächst gut rein, während Steffen noch zu kämpfen hatte. Später gesellte sich noch Floh und Peter zu uns und wir machten sicher 10 blaue Boulder hintereinander. Floh, Karin und die Kids verließen uns dann, da sie heute zu Karins Verwandten fuhren. Am Nachmittag boulderte ich erst mit Claudi bevor wir dann mit Steffen zu unserem Lieblingsboulder gingen. Dem goldenen Dreieck (Le Triangel d’Or). Steffen versuchte sich an der Traverse, ich merkte aber bald, dass ich da nix zu suchen hatte und versuchte den Roten links daneben, der eben von Links nach Rechts rein quert. Wir machten uns ordentlich die Finger lang und zu guter letzt konnte ich mit dem letzten Saft den ich hatte den Boulder klettern. Steffen legte zwei gute Versuche rein und konnte sogar bis an die Kante greifen, aber zum Durchstieg hats leider nicht gereicht. Motiviert und zufrieden gings dann auch mit dem Siegesbier zurück zum Camping.
So..es war somit schon Freitag. Der letzte Bouldertag für mich, da ich morgen definitiv Früh Heim wollte, so dass ich wenigstens noch etwas Zeit mit Laura verbringen kann. Davor muss aber noch gebouldert werden. Somit gings nach Roche du Potala. Einem echt schönen Gebiet, welches schön im Wald liegt, aber dennoch nicht zu schattig ist und vieles zu bieten hat. Wie immer fingen Steffen und ich an uns aufzuwärmen und zogen bald auch schon die blauen leichter durch. Ich hatte vor Jahren mal eine Kante hier probiert, die ich bis heute nicht klettern konnten (L’Été Indien). Steffen kam dann endlich langsam in Stimmung, so dass wir anfingen zu probieren. Steffen lag der Boulder gut, so dass er relativ schnell oben stand. Geil. Angespornt von dem zog ich auch mal ordentlich an und tatsächlich gelang mir der Boulder zwei Versuche später ebenfalls. Mega. Wir probierten dann noch am Sitzstart rum, doch der war aussichtslos für mich. Nach einer kurzen Mittagspause gingen wir zu Floh und Claudi rüber mit denen wir dann immer weiter ins Gebiet zogen und Claudi irgendwann unser Scout wurde. Sie lotste uns zu den schönen Bouldern und am Ende waren wir dann bei einer Gruppe Österreicher gelandet und probierten uns an Deltoide. Nachdem mir die Hook-Lösung taugte, ich nur etwas mehr Kraft sammeln musste, zeigte ich auch Floh die große Leute Lösung. Zusammen schafften wir dann recht bald auch den Durchstieg, welchen wir sicher zunächst nicht für möglich gehalten hätten. Mit der Zeit kam dann auch Peter zu uns und zusammen boulderten wir noch vier/fünf blaue durch, bis ich echt platt war und nix mehr in den Armen hatten. Anschließend gings zurück zum Camping…..Der Abend verging zumindest bei mir etwas wehmütig und am Feuer sagten dann alle nacheinander leise Ciao zu mir, da ich morgen vor hatte gegen halb sieben schon unterwegs zu sein und wir uns somit nicht mehr sehen würden.
Bleau…du warst super. Kaum ein Urlaub bedeutet mir so viel wie du. Nicht nur wegen den Bouldern (und das meine Schulter schmerzfrei war!!) sondern auch vor allem wegen den Freunden und der gemeinsamen Zeit die man miteinander verbringt. Nur so können Geschichten für weitere Abende entstehen…Bleau..Ich freu mich schon nächstes Jahr auf dich!!!!