Endlich war der Tag gekommen. Ich hatte ja schon letzten über Bergzeit und Patagonia einen Freeride Tag gewonnen und zwar mit dem Ziel die „Neue Welt“ an der Zugspitze zu befahren. Leider waren weder letztes noch dieses Jahr die Verhältnisse gut genug. Dennoch entschlossen sich die Leit von Steile:Welt den Tag durchzuziehen. Wir bekamen vom Peter (dem Bergführer) zunächst grobe, dann detaillierte Infos zum Tourenverlauf. Geplant war statt einem abfahrtsorientierten Tag einen aufstiegsorientierten zu machen. Ok..Why not. Treffpunkt war dann um 8 Uhr am MPreis in Ehrwald, was für mich bedeutete gegen 5 Uhr (an einem Montag!) aufzustehen. Aber was macht man nicht alles für einen geilen Tag.
Am Parkplatz traf ich dann schon Rafael, Bärbel, Martin und Robert. Um die Wartezeit zu verkürzen fuhren wir vier (bis auf Rafael) zum nächsten Bäcker und gönnten und dort ein schnelles Frühstück und ein erstes Kennenlernen. Um 8Uhr zurück am Parkplatz waren dann auch schon Susanne, Franziska und kurze Zeit später Peter&Hias (die Bergführer(Anwärter)) da. Wir machten dann eine kurze Lagebesprechung im Café und freuten uns über den ersten Teil des Gewinns. Die Patagonia Nano Puff Jacke. Anschließend gings zu den Ehrwalder Almbahnen und mit den Tickets rauf ins Skigebiet. Nach einer weiteren Liftfahrt gings nach der Abfahrt raus in die Natur bzw. zum Forstweg der zum Igelsee führte. Hier fellten wir auf und zogen Richtung See und anschließend an ihm vorbei durch den Wald Richtung Breitenkopfhütte. Der Welt zog sich bald zurück genauso wie die Wolken, so dass wir oben im Kar eine perfekte Szenerie hatten. Licht/Schatten wechselten sich über der perfekten Schneedecke an, in der einzig unsere Spuren zu sehen waren. Einfach genial. Zum Glück war das Tempo nicht hoch, so dass ich genügend Zeit hatte Fotos zu machen und mit den Leuten zu reden. Witzigerweise stellte sich heraus, dass der Martin der Martin ist. Der Martin Blum von dem Laura und ich schon einige MTB-Touren gefahren sind und der in unserem Bekanntenkreis schon ein stehender Begriff ist. Sehr witzig.
Der Schlusshang legte ordentlich an Steilheit zu, so dass Hias ordentlich damit beschäftigt war die Spur anzulegen und wir ihm zu folgen. Langsamen, aber sicheren Schrittes kamen wir der Scharte immer näher und zack war sie dann da. Überwechtet konnte man sie zum Teil sehen. Wir versuchten uns so gut es ging oben zu verteilen und legten erst mal eine ordentliche Rast ein. Nachdem wir genug Sonne getankt hatten zogen wir uns die Gurte an, schnallten die Ski auf den Rucksack und Peter&Hias bereiteten das Abseilen vor. Hias wurde dann von Peter als erstes runter gelassen und ich folgte ihm als zweites. Das Abseilen war mega-lässig, auch wenn etwas strange, weil mich Peter oben abließ und ich nur schauen musste die Füße richtig zu setzen, aber kein Gefühl hatte wie schnell das Seil abgelassen wurde. Unten beim Hias angekommen half ich dabei unseren Standplatz im ca. 40° steilen Gelände frei zu schaufeln. Mit der Zeit kam einer nach dem anderen runter und ich verzog mich zusammen mit Robert mit den Skiern weiter nach unten. Als alle dann da waren querten wir kurz den Hang und fuhren dann einzeln einen richtig, aber richtig schönen Hang hinunter. Das Grinsen war uns nicht mehr aus dem Gesicht zu ziehen und obwohl mir jetzt schon die Oberschenkel brannten war ich mir sicher, dass ich morgen einen Muskelkater in den Backen haben werde. So arbeiteten wir uns Stück für Stück das Schwarzkar hinunter und genossen die Sonne und den überwältigenden Ausblick. Die letzten Meter vergingen fast schon zu schnell und so kamen wir dann auch (gefühlt zumindest) viel zu Früh unten an. Im Wald fellten wir wieder auf, machten die obligatorische Bachüberquerung und zogen auf dem Forstweg zurück zur Gaistalbahn. Pünktlich viertel vor vier nahmen wir die Bahn hoch und zumindest ich quälte mich dann mit brennenden Oberschenkeln (oder auch gefühlt Pudding) die blaue Piste im Slush-Schnee runter bis zur Alm unten an der Talstation. Dort gönnten wir uns noch einen kleine Stärkung sowie das Weißbier bevor wir das Abschlussfoto machten. Als ob wir uns schon ewig kennen würden verabschiedeten wir uns dann am Parkplatz und mit einem verträumten, leicht nachdenklichem Blick gings zurück München.
Vielen vielen Dank euch allen die dabei waren und vor allem Peter & Hias die einen super Job gemacht haben. Natürlich auch danke an Bergzeit und Patagonia, die dieses einmalige Erlebnis erst möglich gemacht haben.