11.11.2015: Meidpass

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Heute wollten wir die zweite große Tour in Angriff nehmen. Den Meidpass. So gings wieder früh los und zwar mit dem Bike nach Turtmann. Hier nahmen wir die uns schon bekannte Gondel hoch nach Oberems. Auch der nächste Abschnitt war bekannt. Derselbe wie für die Turtmannhütte. So fuhren wir auf der Straße gefühlt endlos ins Tal hinten rein. Bei mir lief es gut, Laura hatte noch mit dem Argentinian zu kämpfen. Sie hatte sich nicht ganz erholt, so dass sie beschloss hier abzubrechen und sich noch weiter auszuruhen. Was im Nachhinein betrachtet eine sehr gute Entscheidung war, aber auch sehr viel Mut erfordert wirklich auf sich selber zu hören und abzubrechen, wenn es nicht geht.
Ich fuhr die Strecke weiter und erreichte dann bald den Abzweig hoch Richtung Meidpass. Neues Terrain. Über einen Forstweg gings weiter nach oben. Von hier öffnete sich das mehr und mehr, so dass ich immer besseren Blick auf den Gletscher und die Bergwelt drum herum bekam. In Meide, einem kleinen Weiler weiter oben, war dann Schluss mit fahren. Hier begann der Wanderweg und ich schulterte somit das Bike und begab mich hinein in die hochalpine Landschaft. Zunächst wanderte ich noch alleine und war begeistert vom Bergkessel mit all seinen Spitzen, die über Nacht durch den Regen leicht angezuckert wurden. Mit der Zeit kamen mir einige Wanderer entgegen und schauten mich auch nur etwas entgeistert an wegen meinem Fahrrad. Aber auch ein Biker (ähnliches Level wie Willy gestern) kam mir entgegen. Oben dann, kurz nach dem Meidsee nahm die Szenerie immer mehr an Gewalt und Volumen zu. Es wurde immer genialer. Die Farben wechselten dank den Wolken quasi ständig und ein bekannter Blick erschien im nächsten Moment durch das Licht schon komplett anders. Ich kämpfte mich die letzten Meter zum Pass hoch und wurde oben schon von ca. 10 Wanderern freudenjubelnd begrüßt. Es waren Amis die mehr als beeindruckt waren was ich hier mit dem Bike tat. Sie selber waren so gut wie nie in den Bergen unterwegs. Zum Glück verließen sie mich bald und ich hatte meine Ruhe oben. Plötzlich kam dann ein weiterer Biker von der Westseite hoch und wir kamen ins Gespräch. Er (Robert) gab mir viel Tipps für die aktuelle Abfahrt, wie auch für weitere Touren hier in der Gegend. Wir quatschten echt viel miteinander bis wir dann merkten, dass es langsam zu kalt wurde. Er probierte noch eine kurze Runde mit meinem Liteville aus und so verabschiedeten wir uns auch voneinander. Er fuhr nach Osten, ich nach Westen. Die ersten Meter waren zwar etwas ruppiger, aber irgendwie liefs heute gut rein und so konnte ich den gesamten Meidpass von oben bis runter zum Skigebiet abfahren, was einfach nochmal das I-Tüpfelchen war. Was dann folgte war dann eher zäh. Der Trail führte mal hoch mal runter durchs Skigebiet durch, aber die Trails waren nie so gut, dass es sich wirklich gelohnt hätte. An der Cabane Bello Tola wurde es kurzzeitig besser, aber im Anschluss begann dann ein Wanderweg, der nun wirklich nicht zu abfahren war. Ich fluchte und wuchtete mein Bike über die Blöcke quasi bis ganz nach Chandolin. Dort war ich dann etwas genervt und nahm den letzten Uphill in Angriff. Unten dann noch ein offizielles Bikeweg Schild nach oben, dann eine kehre weiter steht plötzlich Biken-Verboten auf einem Schild. Ich habs nicht kapiert. Ich war genervt und bin dann weiter. Was auch gut war. Nach einem Forststraßenabschnitt folgte einer der geilsten Waldtrails ever. Dieser schlängelt sich Nordwestlich vom Illhorn runter und mündet dann in einen echt geilen, mit Spitzkehren versetzten Wanderweg der gefühlt direkt nach unten nach Sierre führt. Bikerherz, was willst du mehr. Unten dann wartete Laura auf dem Parkplatz auf mich und so fuhr ich fertig, aber glücklich zurück zum Camping.

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