Gefühlt zieht sich der Winter in den Tälern langsam zurück und es ist eine der letzten Chancen eine echte Pistenskitour in Garmisch zu gehn. Stephan hat es schließlich geschafft Mias und mich dazu zu überreden. Leider klappte es dann kurzfristig doch nicht bei ihm, so dass nur wir beide übrig blieben. Bei leichtem Regen (hmm, schön) stiegen wir quasi unten am Lift ein. Der Schnee war pappig wie sonst was und die warmen Temperaturen sorgten dafür, dass der Regen nur ganz ganz langsam in Schnee überging. Erst im letzten Hang vor dem Drehmöser schneite es, dafür dann richtig. Dennoch der Schnee pappte wie blöd an allem fest, so dass wir mit der Zeit bis zu den Knochen durchgenässt werden. Hinzu kam, dass man echt aufpassen musste, da es Faschingsdienstag war und genug Partyhungrige schon seit dem Nachmittag feierte und jetzt mehr schlecht als recht (und besoffen) uns auf der Abfahrt entgegen kamen. Die meisten natürlich lustig verkleidet und dafür ohne Helm. Wir schafften es dann doch irgendwie heil nach oben und als wir oben am Kreuzjoch schon die Partylichter + die Partymusik hörten entschlossen wir nur bis zur Kreuzalm zu gehen. Hier wars zwar nur ein wenig ruhiger, aber immerhin. Wir zogen uns schnell und warfen uns in die Menge. Kaum ein Bier und eine Bratwurstsemmel in der Hand, schon sah die Welt anders aus. Dazu kam dann der Heizpilz genauso wie die coole Party-Musik. Das zweite Bier ging schon besser und wir waren kurz davor den Abend eskalieren zu lassen. Wenn mir jemand am Anfang der Saison erzählt hätte, dass ich mit Mias fast beim Fasching und auf Skitour abstürze…ich hätte es nicht geglaubt. Da wir aber alt und weise sind entschieden wir uns nach dem zweiten Bier Halt zu machen und machten uns bereit für die Abfahrt. Dabei sah ich dann das wohl schockirendste was ich ?jemals gesehn habe. Gerade als ich mein erstes Fell abzog wankte ein Typ an mir vorbei, machte seinen Oncie-Skianzug auf, zog ihn bis zu den Knien runter, ging vor der Hütte in die Hocke und…machte einen Haufen. Dabei viel ihm sogar ein Teil in den Skianzug. Unbeeindruckt zog er den dann hoch, machte ihn zu und ging wieder in die Menge…Ungläubig und mit offenem Mund stand ich sicher noch 10Sekunden da und verarbeiete langsam die Bilder. Dabei erfasste der Wind auch noch ein Abdeck-Sheet meines Fells und wehte es davon. Aber ich war einfach unfähig mich zu rührehn. Mias kam um die Ecke und mich musste das Erlebte einfach erzählen um zu hören, dass es wirklich gerade passiert war. So geschockt fuhren wir dann im jetzt total zerfahrenen weichen Schnee nach unten und ich war einfach froh ohne Knochenbrüche unten angekommen zu sein. Die Fahrt zurück hatten wir dann noch ordentlich zu lachen. Ein Mega-Abend, den ich sicher nicht so schnell vergessen werde.