14.06.2018: Ryten & Unstad

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Raschel, Raschel…uiiihhhhhh UUIIIIhhhh…so ungefähr hört sich Wind im Zelt an. Wie gesagt, an Schlaf war heute nicht zu denken. Gegen 4Uhr hat es uns dann gereicht und wir entschieden abzubauen. Zum Glück ist es ja hell. Wir kochten kurz Wasser für Kaffee und Porridge (Danke Barry für diesen Tipp, vor allem mit den Schokorosinen), frühstückten und bauten alles im Wind ab. Wir waren aber nicht die ersten die abgebaut hatten. Viele der Zelte waren weg und die Besucher mit ihnen. Noch etwas schlaftrunken wankten wir runter und ich nahm vor allem dieses surreale Gefühl mit um 5 Uhr morgens wie am hellichten Tag runter zu gehen. Die Landschaft hatte auch wieder dieses besondere Licht. Total übernächtigt kamen wir am Bus an und schafften es gerade noch bis an den Parkplatz in Skagen wo wir das Bett aufbauten und einfach tot umfielen.
Wir schliefen so bis kurz nach Mittag und überlegten was wir noch machen sollten. Die Vorhersage für die nächsten Tage war übel. Nicht mal vom Regen her sondern vom Wind. Schon gestern haben uns die Leute gewarnt und wenn ich mir die Vorhersagen anschaue verstehe ich warum. Grundgeschwindigkeit 35 Knoten, Böhen bis 50 Knoten. Ein echter „Herbststurm“ im Sommer. Wir entschieden uns nach Unstad zu fahren. Dort gab es wenigstens einen echten Camping und hoffentlich waren wir dort etwas geschützter.

In Leknes gings noch kurz zum einkaufen und weiter nach Unstad. Dort gönnten wir uns nach der Nacht endlich mal die Sauna und während diese warm wurde genossen wir die unglaublich guten Zimtschnecken im Cafe. Die Sauna hatten wir dann nur für uns alleine und das Beste war, dass es eine holzgeheizte Sauna war, in der man Holz nachlegen muss und nicht eine dieser komischen Elektrosaunas. Wir wärmten uns richtig auf und blickten mit etwas mit Sorge in den Himmel und vor allem nach dem Wind. Wir duschten endlich wieder schön warm und chillten dann im Bus. Schon jetzt war der Wind nicht schlecht und mit Spannung schaute ich immer wieder auf den Campingplatz rüber zu der Studentengruppe, die dort ihr Zeltlager aufgeschlagen hatte. Einige Zelten sahen überhaupt nicht mehr gut aus. Ich ging sogar einmal raus und versuchte mit einem anderen das Zelt nachzuspannen, aber das waren echte Profis und hatten einen völligen verhau in den Leinen. Zum Glück kam dann der Besitzer und übernahm alles selbst.
In der Küche war dann dank der Studentengruppe auch ordentlich was los, aber wenigstens war bissl Stimmung. Wir unterhielten uns oberflächlich und versuchten zu sechst gleichzeitig in der Küche zu kochen. Mit etwas Verzögerung kam dann sogar ein gutes Rösti raus welches wir mehr oder weniger inhalierten. Danach hieß es noch abspülen und chillen bis wir wieder in den Bus gingen. Der Sturm hat zugenommen und selbst unseren Bus parkte ich dann nochmal um, etwas näher ans Haus und wie wir gelernt hatte mit der Nase in den Wind. Die Zelte lagen mehr flach als das sie standen. Die Jungs und Mädls versuchten zwar noch mit Autos eine Wand zu bauen, was aber aussichtslos war. Sie werden sicher keine schöne Nacht haben.