Unser Rhythmus verschob sich langsam, so dass wir nach der langen Nacht gestern heute echt lange schliefen. Irgendwie kam ich auch noch nicht richtig in die Gänge. Da das Wetter noch gut bleiben sollte entschieden wir uns dazu heute auf den Ryten zu wandern um dort im Zelt zu übernachten. Bevor aber das anstand gings nach Reine, wo wir uns im Bringen Cafe einen Kaffee und einen Brownie gönnten. Beim schlendern durch Reine waren wir dann fasziniert wie sehr die Leute den Monarchie noch zugetan sind. Das königliche Paar war quasi auf Tournee und sollte morgen in Sakrisoy und Reine ankommen. Daher wurde alles heraus geputzt und geschmückt. Nach einem kleinen Spaziergang durch Reine gings weiter nach Sakrisoy. Dort gingen wir ins „Büro“ der Reine Adventures, die auch SUPs verliehen. Plan war bei den super Bedingungen eine kleine Runde im Reinefjorden zu drehen. Bevor wir aber zum Ausleihen kamen mussten wir kurz stehen bleiben und uns den Ski/Snowboard Film anschauen der offensichtlich einfach durchlief. Die Jungs von Reine Adventures waren immer noch voll auf Schnee. Wir quatschten dann mit einem bzgl. Bedingungen und wann die beste Jahreszeit wäre. Ob mit Boot oder Auto usw. Wir bekamen echt gute Tipps und mussten uns kurz nochmal am Riemen reißen. Heute..Juni…Sommer…SUPen. Wir kamen auch drauf, dass wir (natürlich) Kari kannten und bei ihr waren und so gabs neben einem kleinen Rabatt auch die News, dass noch „Models“ gesucht wurden. Da morgen die Königsfamilie kam (und Kari ja gut Hakon kannte) wurde überlegt wie man quasi eine Foto-Bomb machen konnte. Der aktuelle Stand der Überlegungen war nackt auf SUPs im Fjord während der Ansprache zu paddeln. Ich war interessiert…aber da wir ja auf den Ryten wollte ging sich das zeitlich ja leider nicht aus ;-)
Endlich waren Schuhe und SUP gefunden und so gings auf den Fjord. Wir machten nur eine kurze Runde Richtung offenes Meer, aber dort war es dann zu wellig und zu viel Strömung. So gings wieder rein in den geschützten Fjord. Stets gut geschützt nahe der Küste paddelten wir zum Olstinden rüber und noch ein kleines Stück rein in den Kjerkforden. Der Wind nahm durch die Offenheit des Fjords deutlich zu, so dass wir umdrehten und mit ein wenig Gegendwind zurück paddelten nach Sakrisoy. Die 1,5h paddeln hatten dann doch angestrengt, so gings nach Rückgabe des SUPs direkt über die Straße zum Restaurant „Anitas Seefood“. Hier drin war alles super hergerichtet und wir erfuhren, dass das Königspaar hier morgen Essen sollte. Wir waren auch beeindruckt wie sehr sich alles verändert hat. Vor ein paar Jahren war das nur der Verkaufsraum mit einem relativ schäbigen Nebenraum, der damals nicht mal geheizt war. Heute modern, offen und sogar mit Stockfisch Kronleuchter. Krass. Sah aber alles gut aus und der Fischburger ist immer noch einer der besten auf den ganzen Lofoten.
So gestärkt gings dann zurück nach Yttresand. Wir parkten auf dem mittlerweile offiziellen Parkplatz. Ich dachte zuerst ich seh nicht Recht. Ich dachte das wäre halt was für 10-20 Autos. Die haben aber einen Platz aufgebaut für mindestens 50+ Autos. Ich will gar nicht wissen wie sehr es hier in der Hochsaison zugeht. So parkten wir dort, packten alles in die Rucksäcke und gingen los. Zwar war der Weg bisschen weiter (vielleicht 1km) aber dafür stand man niemanden im Weg. Wir trafen auch noch zwei Deutsche, die natürlich irgendwo parkten…aber die kamen gerade zurück, somit ok. Trotz der späten Uhrzeit (18:30) waren natürlich noch Leute unterwegs und ich muss zugeben, ich war schon etwas nervös wie voll es dann oben werden sollte. Der Weg war nicht mal in einem so desolaten Zustand wie man vermuten konnte. Die Lokals haben hier gut gearbeitet und ordentlich Brücken und Befestigungen gebaut. Zwar gibt es Stellen, bei denen man gar nicht mehr auf den Boden tritt, aber angesichts der Erosion die bessere Alternative. Wir kamen mit kaum nassen Füßen gut durch und auf dem Weg hoch zum Ryten sah man dann schon sicher 5+ Leute. Oben als es Richtung Kvalvika aufmacht war es dann schon fast voll bzw. immer wieder Leute die an Felsen gelehnt der Sonne zuschauten oder auch schon einzelne Zelte. Ich beschleunigte meinen Schritt und oben am Gipfel vom Ryten war es sogar noch leer. Also bauten wir schnell unser Zelt auf und das nicht zu Früh. Vielleicht 10 Minuten später waren schon die nächsten da. Zum Glück bauten die nicht direkt neben uns auf sondern besaßen den Anstand in einiger Entfernung es zu machen. Wir richteten uns häuslich ein und gingen nochmal vor zur Kante bei Kvalvika. Dort sahen wir dann wie in Typ mit Gleitschirm im Wind diesen startete und dann mit Anlauf abhob. Krasse Aktion. Er hatte es echt drauf und flog im Gegenwind fast bis zum Strand von Kvalvika. Alle Achtung. Schon geil wie die gesamte Natur hier einfach ein großer Spielplatz ist. Wir gingen wieder zurück zum Zelt und hier merkten wir schon, dass die Nacht interessant werden würde. Der Wind blies immer noch und auch laut Vorhersage sollte er weiter bleiben. Er kam aus dem Nordosten und war richtig frisch, so dass es trotz Sonne kalt war. Unser geplantes Abendessen, Hot Dogs, war dann trotz genialer Zutaten weniger romantisch und gemütlich als gedacht. Wir harrten noch lange draußen aus, genossen den „Sonnenuntergang“, das Licht, die Stimmung und den Frieden. Irgendwann zogen wir uns dann doch ins Zelt zurück um ins in den Schlafsäcken aufzuwärmen. Mit schönen Romanen in der Hand wurden wir langsam müde. Leider blieb es hell und leider wehte der Wind immer stärker, so dass es die Zeltwand ordentlcih eindrückte und es vom Rascheln halt einfach Laut blieb. Richtigen Schlaf bekamen wir diese Nacht nicht.