04.08.2019: Seeberg-Trail

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Ich hatte irgendwie genug vom Laufen. Ich musste mich einfach ablenken. Zum Glück gibt es in meinem Umfeld genug Ablenkung. Nachdem Laura mit ihrer Mutter auf Kos war nutzte ich die Zeit mit ein/zwei freien Tagen den Bus auszubauen. Werkzeug und Material war eingekauft und nachdem ich den Dreh raus hatte lief das ganz gut. Ich wollte aber die Tage nicht komplett drinnen verbringen. Also fuhr ich heute Nachmittag los mit dem Ziel des Seebergs bei Bayrischzell. Die Anfahrt war eher fad, aber brachte die neue Erkenntnis, dass am Ortsanfang ein Wanderparkplatz mit Übernacht-Standmöglichkeit vorhanden war. Sehr gut. Von dem gings dann auch los. Im hellen fuhr ich wieder bis Osterhofen zurück um dann dort scharf links ins Alpbachtal einzubiegen. Der Weg wurde zunehmend interessanter und ich freute mich richtig darauf unbekannte Gegenden in der Heimat zu entdecken. Nach 8km und 350Hm erreicht man ein paar Almen und weiter hinten dann auch den Abzweig von der Forststraße runter auf den Wanderweg. Es war so ruhig und idyllisch..Herrlich. Warum bin ich nicht öfters hier draußen?
Am Wanderweg versuchte ich mich wieder am Peakrider, aber alleine Einhängen war unmöglich. Nach zig Versuchen brach ich entnervt ab und trug das Bike einfach normal hoch. Ich erreichte relativ schnell die Seebergalm und dort war ein so grantiger Typ drin, der mich aufs übelste beschimpfte („Du Depp“) nur weil es ihm wohl nicht Recht war, dass noch jemand anders als er hier oben war. Brutal. Natürlich verstärkte sich das durch das Bike. Unglaulich was für ein ignoranter Typ. Ich rief ihm einen entsprechenden Spruch zurück und machte mich dann auf in den Downhill. Den Gipfel hab ich schon abgeschrieben, da es später war als gedacht und ich nach dem Peakrider und dem Typen keinen Bock mehr drauf hatte. Der erste Teil vom Trail war so ein abdrängender schmaler Pfad, dass ich mich voll konzentrieren musste. Danach folgte mehr Trail. Speziell ab der Neuhütte wurde es richtig lustig. Im darauffolgenden Wald musste ich aber meine Stirnlampe aufziehen, da ich echt nix mehr sah. So arbeitete ich mich Stück für Stück vor und das Wegerl runter nach Bayrischzell war mal ne Wucht. Wahrscheinlich nur am Abend fahrbar, da tagsüber zig Wanderer hier unterwegs sein würden. So war ich alleine. An einer Bank mit Aussicht auf Bayrischzell machte ich dann Pause und lauschte der Blasmusik von dort. Hier bin ich einfach zu Hause. Ich könnte mir echt nicht vorstellen dieses Heimatgefühl anders wo so zu erleben wie hier. Mein Bierdurst trieb mich dann runter, so dass ich den letzten Rest im Scheinwerferlicht hinter mich brachte und total zufrieden und wieder relaxt unten am Bus ankam. Mega.