Das Wetter war am Ende dann doch so gut, dass es mich nicht los ließ. Ich wollte biken. Ich polsterte den Daumen so gut es ging und mit dem Handschuh konnte ich den Lenker einigermaßen schmerzfrei halten.
So gings mit unserem Bus nach Scuol und von dort mit der Motta Naluns Bahn die ersten Höhenmeter hoch. So starteten wir schon auf 2146 Meter und kurbelten auf dem großen Wanderweg Richtung Alp Clünas hoch. Diese kleine Hütte lag malerisch oben auf einer Hochebene und lud fast schon zum verweilen ein. Wir fanden kurz dahinter auf der Wiese einen Platz und genossen unsere Brotzeit. Anschließend entschieden wir uns dann doch dazu ohne Bikes auf den Piz Clünas zu steigen. Der Ausblick war unglaublich und ich erkannte vom Video auch die nächst mögliche
Abfahrt. Das Potential und die Stimmung war echt der Hammer. Es half leider nichts. Wir hatten die Bikes nicht oben und so gings zu Fuß wieder runter und dann mit den Bikes einen (den geplanten) Weg nach unten. Dieser war bis zur Alp Laret einfach auch der Hammer. Wunderschönes leicht gestuftes S2 Gelände auf dem man einfach nur spielen konnte. Dennoch gings hin und wieder etwas ruppig zu, so dass ich Daumen-bedingt etwas langsamer machen musste. Ab der Alp hieß es dann wieder Strecke Höhenmeter machen. Wir folgten dem Höhenweg, der uns viel Zeit kostete, zurück und machten in Prui eine längere Pause, wo wir uns auch was richtiges zum Essen gönnten. Danach gings wirklich komplett zurück bis Motta Naluns, diese passierten wir und nach einem kleinen Fotoshooting mit der Lischana Hütte folgten wir den schönen Wanderweg, den wir schon gestern hoch gegangen sind zurück ins Tal. Dieser bot Flow ohne Ende und zauberte uns ein Lachen ins Gesicht.
Nach 23,2km, 900Hm und über 6h gemütlicher Fahrzeit kamen wir wieder am Bus an, luden alles auf und zurück am Camping gönnten wir uns das wohl verdiente Rösti inklusive Lagerfeuer. Nach wie vor ohne einem zusätzlichem Stück Fleisch. Das Engadin enttäuscht einfach nicht.