Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf zur Talstation des Cairn Gorm. Wir fuhren in dieser fantastischen Landschaft und schon bald vergaßen wir unseren Unmut über das Wetter. Die Wolken zogen, aber es setzte sich nie richtig fest. Einzelne Tropfen kamen runter, aber alles auszuhalten. Und gerade dieses Wetter machte die besondere Stimmung. Ja…es ist schön reden, aber schlecht reden kann ja jeder.
So kamen wir an der Talstation an und wollten just los laufen als ein heftiger Regenguss herein brach. So warteten wir diesen noch im Bus ab und ich machte danach wie verrückt Fotos vom Regenbogen…nicht wissend, dass ich in den nächsten Wochen unglaublich viele sehen würde. Unser Plan war zum Loch Avon zu laufen bzw. Laura zu wandern. So machte ich los und folgte dem Pfad hoch entlang der Gondel. Starker Wind begleitete uns stellenweise und auf der Hochebene wartete ich dann kurz auf Laura. Wir entschieden uns noch nicht auf dem Cairn Gorm zu gehen sondern weiter zum See. Ich lief vor und wie schon gestern flogen meine Beine über den Trail. Was für ein Gefühl…diese Unbeschwertheit ist genau das was man eigentlich sucht. Der Abstieg zum See war zwar hakelig, aber gut machbar. Danach hieß es Bach überqueren und den See umrunden bis zur Spitze. Der See lag fantastisch da und hatte eine unglaubliche Aura. Wir sprangen kurz nackt rein, trocknete uns schnell ab und suchten unterm Shelter Stone Schutz vor dem nächsten Regenguss. Wir waren draußen, wir waren mit der Natur.
Danach hieß es Rückweg. Der Weg hoch kam einem dann weiter vor als zuvor und auf der Hochebene trennten wir uns dann. Ich lief noch auf den Cairn Gorm hoch während Laura direkt runter lief. Oben erwischte mich starker Wind und ich sah schon die nächste schwarze Wand auf mich zu kommen. Ich spurtete wie blöd runter und wie davor…ich schaffte es die Gedanken auszuschalten und dachte einfach nicht nach. Ich lief..die Musik trieb mich an..ich fühlte mich frei. Gefühlt unbesiegbar kam ich noch rechtzeitig am Bus an bevor ich richtig nass wurde. Was für ein geiler Ausflug.
Am Abend besuchten wir das „The Old Bridge Inn“ und gönnten uns ein unglaublich gutes Abendessen (und Bier). Danach gings zum Loch Morlich, wo wir direkt am Ufer übernachteten.