24.09.2019: Västervik

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Heute Früh brauchte ich den Dip nötiger als sonst. Mir tat alles weh. Das kalte Wasser förderte nur noch mehr Blut in meine geschundenen Muskeln, so dass der Schmerz noch intensiver wurde. Erst beim zweiten Kaffee fühlte ich mich besser. Während wir in der Sonne langsam wach wurden und uns für den Tag mental vorbereiteten besuchte uns wieder die Spatzen-Bande. Seit ein paar Tagen bekommen wir immer wieder besuch von den Spatzen, die anders als üblich, keine Scheu vor Menschen haben. Sie fliegen nicht weg, sind super neugierig und hungrig. So kommt es immer wieder vor, dass sie in unseren Kisten picken oder in den Bus fliegen und dann nicht gleich wieder raus kommen. Bissl nervig, auch wenn sie super süß sind.
Naja..nach ein wenig rum ärgern mit denen widmeten wir uns dann doch wieder der Tagesplanung. Nach längerem durchforsten des Führers entschieden wir uns heute für das Sandvik Gebiet.

Der Weg führte uns erneut durch unglaublich schöne Wälder und verträumte Landschaften raus auf die Halbinsel vor Västervik. Mega verträumt stiegen wir aus und nach kurzem Suchen fanden wir den Einstieg zum Bouldergebiet.

Der Fels fühlte sich unglaublich glatt und trocken an. Das Aufwärmen dauerte länger als sonst und selbst in den Griffen der 6A riß bzw. schnitt ich mir die Haut ein, weil meine Finger kaum noch Spannung halten konnten. Es wurde nur langsam besser als wir zu den großen Griffen mit weiten Zügen gingen. Laura und mir gelang schnell eine 6A bis ich dann zu einer 7A wechselte. Ich hatte keine Chance am Anfang. Ich spickte etwas und schaute mir kurz ein Video im Internet an und mit der Beta gelang mir der Boulder dann im zweiten Go. Dennoch waren meine Finger und Arme einfach leer. Ich versuchte noch eine Traverse, musste aber mit Schmerzen aufgeben. Die übrige 6C fasste ich dann gar nicht mehr an. Laura war auch bald durch und so stiegen wir auf den Block und genossen den Ausblick auf die Sonne, das Meer und die Weite. Laura kam auf die glorreiche Idee Alkohol zu holen und ca. 15Minuten später saßen wir mit IPA und Port Tonic, Snacks und Salami in der Sonne. Wir genossen die Wärme und die Ruhe. Irgendwann hieß es dann doch Abschied nehmen. Das Licht stand selbst bei der Rückkehr am Camping immer noch wunderschön da und die Sonne blitzte durch. Ich spaltete Holz und fing an mich auf dem Nachbarplatz zu dehnen (weil mehr Sonne) als ein Womo aus Ems ankam. Ich machte Platz und das ältere Ehepaar war super nett. Wir redeten lange mit ihm und er voll auf unserer Wellenlänge mit draußen sitzen und Feuer gucken. Als wir dann in der Abenddämmerung kochten war er noch so nett uns zu fragen ob wir denn Licht bräuchten, was wir dankend ablehnten. Da der Wind in der Dunkelheit auch nicht aufhörte gingen wir wieder hinter Pandi und machten dort lange Lagerfeuer.