06.02.2020: Nachtskitour Spitzing

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Mal wieder eine Woche in der ich es mir voll gab. Nach den Sauftagen folgte heute der Sportteil. Nachdem wir immer noch sehr knapp an Nachtskitouren waren beschlossen Stephan, Floh und ich es heute mal

wieder zu wagen. Anfang der Woche kam etwas Schnee runter, auch wenn mit viel Wind. Daher hofften wir auf die Lee Seiten. Ich holte Floh und Stephan ab und so waren wir gegen 18Uhr am Taubensteinparkplatz. Wie fast schon erwartet war dieser gut gefüllt. Unten waren noch einige Bäche offen und der erste Steilhang Richtung Lochgraben trennte die Spreu vom Weizen. Man musste echt Angst um sein Leben haben, nicht dass man selber abrutscht, sondern dass die Leute vor einem, die überhaupt nicht gehen können in einen rein rutschen. Echt übel wie das Thema zugenommen hat und mit welcher Basis die Leute hier unterwegs sind. Da kommt das Harry G Video zum Thema Skitourengehn genau richtig.
Naja. Die beiden Jungs waren fit und gut unterwegs und ich nutzte immer wieder die Zeit um stehen zu bleiben und zu fotografieren, da es Vollmond und klarer Sternenhimmel war. Es sah unglaublich aus. Wir konnten echt komplett ohne Strirnlampe hoch gehen. Weil die beiden schneller unterwegs waren und wir vor hatten vom Rauhkopf abzufahren sagten wir gleich wir treffen uns dort und nehmen den nicht steilen Weg über den Lochgraben. Passt. So ging ich hinten dran, war aber nie alleine, da genug andere Gruppen unterwegs waren. Am Lochgraben ergab sich dann dasselbe Bild wie unten, dass einige Bäche nicht überdeckt waren und es nur einzelne Übergänge gab. Das wurde wohl einem Abfahrer zum Verhängnis und er stürzte wohl ins Bachbett und verletzte sich so schwer, dass die Bergwacht bei ihm war und gerade verpackte. Echt krass. Da reger Verkehr herrschte brauchte man fast eine Sonnenbrille, da so viele Leute mit den Stirnlampen runter kamen. Ich bog Richtung Schönfeldalmen ab und plötzlich wurde es ruhiger. Als ich dann auf der Rauhkopf/Tanzeck-Seite war sah ich den Rettungs-Hubschrauber, der den Verletzten bei einer Nachtflugaktion abholte. Echt krass was alles geht. Naja. Ich zog meine Spur weiter hoch und wunderte mich, dass ich keinen vor mir sah. Mensch. Waren die Jungs so schnell unterwegs? Krass. Alsbald war ich am Tanzecksattel und dann kurz vor dem Rauhkopf sah ich plötzlich zwei Stirnlampen und dachte das wären die beiden, aber die fuhren Richtung Schönfeld ab???? Freunde? Mir wurde dann aber auch klar, dass sie es nicht waren. Ok. Dann oben beim Skidepot waren keine anderen Ski und ich sah am Handy, dass ich einen verpassten Anruf hatte, aber hier oben kein Netz. Ok. Dann rüber zum Gipfel gestapft und nachdem ich paar Fotos gemacht hatte sah ich aufs Handy + bemerkte, dass ich Empfang hatte. Also angerufen beim Floh und gefragt, wo seid ihr? Wo bist du? Oben am Gipfelkreuz! Wir sind unter dir?! What? Als sie bei mir waren klärte sich alles auf. Sie hatten nach dem Lochgraben auf mich gewartet, aber im Dunkeln und da jeder ohne Stirnlampe ging und es so viele Leute waren haben wir uns halt einfach verpasst. Es war relativ warm und windstill und so machten wir alle viele Fotos. Unglaublich wie stark der Wind hier den Miesing z.B. abgeblasen hat. Zumindest sahen wir, dass unsere Line direkt runter vom Rauhkopf ging. Perfekt. So querten wir und fuhren rein in den Hang, Stephan voraus. Zumindest was die restliche Schneequalität angeht war der Schnee mega. Immer wieder streifte man zwar kleine Eisbrocken, die unter der Neuschneeschicht verdeckt waren, aber nix was zu tragisch war. Die Abfahrt machte auf alle Fälle richtig Spaß vor allem das letzte Stück durch den Wald durch bis zum Naturfreunde-Haus. Das war einfach Spaß pur. Wir waren so angefixt, dass wir nicht gleich auf die Hütte gehen wollten. Somit entschieden wir zum Lempersberg aufzusteigen. Ich war zwar etwas platt und hatte Durst, aber ich zog dann auch mit und so querten wir die Aufstiegsspur und zogen weiter hoch. Nach der Fixseilstelle fellten wir kurz dahinter ab und der Einstieg war wie immer ein Erlebnis. Die Wechte war abgebrochen und unten klafften gefühlt schon Anriss von Altlawinen. Im Kegel der Stirnlampe sieht das immer wieder abenteuerlich aus. Ich folgte Stephan und blieb bei ihm prompt an einem größeren Eisblock hängen und machte einen Purzelbaum runter. Zum Glück fing ich mich einige Meter weiter unten und hatte nur einen Ski verloren. Nachteil beim aktuellen Modell. Es ist im Schnee nicht leicht zu finden. Was dann folgte war eine mega geile Powderabfahrt, die wir rutner zogen bis ins Kleintiefental. Ich hatte das „Glück“ gepachtet und blieb wieder an einem Eisblock hängen. Damn. Zum Glück nix passiert. Wir fellten danach wieder auf und freuten uns auf das Bier im Taubensteinhaus. Als wir dann dort 10 vor 10 ankamen Ernüchterung pur. Der Wirt hat keinen Bock und macht jetzt schon zu. Nix mit Getränken. Das hat er uns in seiner charmanten Art gleich klar gemacht. Stephans Vorschlag nächsten Dienstag in der Früh oben einfach das Schild aufzuhängen „Wegen Reichtum geschlossen“ wäre genau die richtige Antwort darauf gewesen. Etwas angesäuert gings zurück zum Gipferlstüberl und hinten rum sind wir dann in den normalen Hang gefahren um uns oben am Sattel nicht die Ski komplett zur ruinieren. Die Abfahrt war mäßig lustig, da ich schon etwas fertig war. Speziell unten wurde es dann so hart und teilweise so offen, dass die Ski ganz schön gelitten haben, aber dafür sind sie ja da. Unten am Bus waren wir alle heilfroh, dass der Floh Bier dabei hatte und als meine Wade krampfte war ich froh endlich Flüssigkeit zu bekommen. Wir chillten noch etwas am Bus, tranken das Bier und resümierten über den Abend. Richtig schöner Abend, mit mega tollen Abfahrten bei den Bedingungen und unglaublich viel Spaß mit den Jungs. Schade, dass der Schnee immer noch nicht so richtig kommt. Pray for snow.