28.02.2020: Nozawa Onsen

untitled-057

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Wahnsinn..schon der letzte Tag. Wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Aber gar nicht erst an vergangenes denken sondern noch im hier und jetzt bleiben.
Also..aufstehn. Etwas gerädert von gestern, aber dank dem „Bett“ gut erholt gings zum Frühstücken. Ian war auch wieder da und wie immer gut drauf. Er gab uns gleich zwei Skipässe und so gings direkt wieder los. Ähnlich wie gestern zu Fuß hoch zum Lift. Das Wetter war besser als gestern, die Sonne schien teilweise und blauer Himmel war zu sehen. Hierbei entdeckte ich auch die coolen Gulli-Deckel die noch von den olympischen Spielen im Jahr 1998 zeugten. Am Lift gings wieder etwas langsam zu, aber oben dann wieder eine unglaubliche Landschaft. Die Bäume waren fett mit Schnee bedeckt und dazu bildete der blaue Himmel einen unglaublichen Kontrast. Es war wie im Traum. Der Schnee war mindestens genauso gut wie gestern und so zogen wir, fast schon wie Locals, unsere Linien in den verschiedensten Abschnitten des Waldes. Bei Laura liefs besser und bei mir wie gestern. Immer im Rhythmus bleiben, Geschwindigkeiten halten und einfach laufen lassen. Was ein Spaß..ich fühlte mich wie ein Kind. Wir erwischten eine gute Linie nach der anderen, gefühlt mit immer mehr Schnee. Total im Rausch achteten wir kaum noch auf die Zeit sondern gaben uns voll dem Vergnügen hin. So einen Tag..(hab ich auch schon gestern gesagt oder) habe ich echt noch nie erlebt. Leider wars dann doch mal wieder Zeit in die Gegenwart zurück zu kommen und auf die Uhr zu schauen. Als letzte Abfahrt entschieden wir uns wieder für die Rückseite der Bowl und was wir da für Schnee im Steilgelände hatte war wieder…unbeschreiblich. Einfach rein in den Hang..pow…wah ich seh nix..ah Licht ..Baum.. Schwung.. bäm..pow…lachen.. grinsen …alles vergessen. Einfach der Wahnsinn. Zurück am Maruji packten wir alles zam und gingen noch schnell in ein kleines lokales Onsen, welches wir teilweise voll für uns alleine hatte. Gewaschen, gestärkt mit Pommes und Cola gings nochmal einen kleine Spaziergang durch den Ort, wir fotografierten nochmal alles und gönnten uns zum Abschluss einen Ringo, einen Baozi (gedämpfter Hefekloß) mit Apfelstücken gefüllt, bevor wir traurig, aber auch lachend und froh alles erlebt zu haben, Abschied nahmen von Ian und Nozawa Onsen…du warst der Wahnsinn.
Total geflasht fuhren wir wieder zurück nach Nagano…ließen die Landschaft an uns vorbei ziehen, verarbeiteten noch das Erlebte. Naja…bei einem Lawson blieben wir noch stehen wo ich mir noch ein spicy Chicken gönnte. In Nagano tankten wir dann noch (sehr abgefahrene Zapfpistolen), gaben das Auto ohne Probleme zurück, packten noch den Rest fertig am Parkplatz und irgendwie waren wir dann doch wieder mit all dem Gepäck wieder im Shikansen. Wahnsinn..was alles geht. Mit einem Bierchen und fertig von dem ganzen erlebten ließen wir die Rückfahrt ganz ruhig vorbei fliegen.
Zurück in Tokio..ja, so schnell gehts, nahmen wir ein Taxi zum Wired Hotel in Asakusa (unglaublich wie der Taxifahrer das Auto selbst in die kleinsten Gassen rein bekam), checkten in dem echt schönen Hotel ein und genossen kurz unsere kleine Dachterasse. Mal wieder dachten wir uns..in München bräuchten wir auch so was. Noch total wirr im Kopf, weil alles langsam zu viel wurde, gingen wir raus ins Nachtleben von Tokio. Wir wollten uns zum Abschluss nochmal ein echtes Sushi gönnen und so verschlug es uns nach einem kurzen Abstecher ins Asakusa View Hotel, wo wir checkten ob unser Flughafen Bus morgen fuhr (was er tat), ins Sushi Yu. Wir stolperten fast zufällig rein und die Hausherrin, gekleidet in einem überaus schicken und eleganten Kimono, ließ uns nach kurzer Rücksprache mit dem Gatten, dem Koch rein. Wir hatten halt nicht reserviert und die hatten wahrscheinlich mengentechnisch genau eingekauft. Zum Glück gings rein und bei der Preiskategorie schluckten wir kurz, gönnten es uns aber. Laura musste nur einmal kurz raus um Geld zu holen, was für Verwirrung sorgte, ich aber noch irgendwie runter spielte. Ok..als alles zurück am Platz waren wurden wir Zeugen der coolen Show. Der Koch war ein echter Master und mit extrem souveränen Bewegungen servierte er uns einen Happen nach dem anderen. Wir aßen ihm direkt aus der Hand und wir waren wie immer erstaunt wie vielfältig die japanische Küche war. Ich muss zugeben, nicht alles traf meinen Geschmack und ich war froh nicht Krabbenhirn, wie unsere Nachbarn, oder andere Körperteile essen zu müssen. Aber so was mal erlebt zu haben wars einfach Wert. Unser Kopf war schon langsam übervoll und noch etwas aufgedreht..eigentlich wollte wir nicht, dass der Abend zu Ende geht, gingen wir danach noch die Straßen von Asakusa spazieren und erreichten zufällig einen kleinen Airstream-Anhänger, bei dem davor voll die Party ab ging. Wir gesellten uns dazu, hörten gute Rock-Musik und kamen mit den Mongolen neben uns ins Gespräch. Die wollten wissen woher wir sind, als sie Deutschland hörte übernahmen sie die Steuerung der Musikanlage und was kam als Lied..nicht Rammstein (das kam als zweites) sondern Wind of Change von den Scorpions. Gaga…Als ich dann gefragt wurde ob ich Dschingis Kahn kenne und er ja wie Hitler wäre…und er mag Dschingis..und ob ich Hitler möge wars dann doch langsam Zeit zu gehen. Wir hatten mega Spaß und die Jungs waren mega lustig drauf, aber ich war durch..Das war einfach ein so guter Abschluss, dass wir zufrieden zurück ins Hotel gingen und eigentlich gleich einschliefen.