25.10.2020: Bayerkarspitze

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Die Herbststimmung und das Wetter hielten immer noch an und so beschlossen wir nach einigem Suchen eine nicht so bekannte Tour im Karwendel zu gehen. Die Bayerkarspitze. Dazu fuhren wir Richtung Hinterriss und bekamen schon mal mit was uns so den Winter über erwarten wird. Die Leute parkten kreuz und quer im Naturschutzgebiet. Wir selber ergatterten noch einen offiziellen Platz bei der Oswaldhütte und nahmen die ca. 15Minuten Mehraufwand gerne in Kauf. Einzig unangenehm waren dann die ganzen Autos die einem beim neben der Straße gehen entgegen kamen. Irgendwann waren wir dann doch auf dem richten Wanderweg, überquersten den Rissbach und ließen auch bald die Paindl Alm hinter uns. Der Weg der sich dann weiter durch den Wald schlängelte war mega genial. Tiefe Einblicke in das Fermertal und je höher wir kamen desto mehr Ausblick Richtung Vorderriss, dem Alpenvorland, aber auch dem Schafreuter und dem Karwendel. Der Weg selber war schön schmal, so dass nicht das Gefühl aufkam auf einem Forstweg zu gehen, aber immer noch gut genug ohne, dass man sich den Weg frei schlagen musste. Der Tag und das Wetter taten das ihrige. Es war einfach ein unglaublich schöner Herbsttag. Alles strahlte gold-gelb, orange, rot und dazu dann der helle blaue Himmel als Kontrast. Genial.
Wir kamen schnell voran und ließen die Serpentinen zum Galgenstangenkopf bald hinter uns. Von hier erreichten wir dann den „Grat“ was eigentlich ein sanfter Wiesenrücken war. Durch die Latschen gings am Gipfel vorbei und von dort noch einmal runter bevors wieder steil hoch ging zum Fermerskopf. Der Wiesenrücken wurde etwas schroffer…quasi ein Joch entlang der Gipfellinie sahen wir schon unser Ziel. Die Bayerkarspitze mit der imposanten Krapfenkarspitze dahinter und der noch beeindruckenderen Soiernspitze. Zumal die Tage auch schon Schnee gefallen war erkannte man die gestuften Bänder mega gut. Zur Bayerkarspitze wars dann nur noch Fleißarbeit und oben angekommen gönnten wir uns eine längere Pause und genossen die Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen. Was ein schöner Gipfel. Wie gesagt, das Wetter war einfach genial und so machten wir uns in einem unglaublichen Licht auf dem Abstieg, der dem Aufstieg zurück folgte. Die Sonne sank und sank und die Farben nahmen an Intensität weiter zu. Unten im Tal waren wir kurz überrascht den Blick auf eine Staustufe werfen zu können, die wir bis dato noch nie wirklich gesehn hatten. Es war das Rissbachwehr und das hat mal echt ne verrückte Geschichte. Das Wasser des Rissbachs wird am Rissbachwehr abgeleitet und mittels des Rissbachstollens (!) unterirdisch in Richtung Walchensee abgeleitet. Der Rissbachstollen hat eine Länge von fast 7 km und wird mittels eines Dükers unter die Isar in Richtung Walchensee durchgeführt. Wahnsinn was man sich für einen Aufwand geleistet hat um den Walchensee noch mehr Wasser zuzuführen um damit die Energiegewinnung zu erhöhen. Ich glaube Kraftwerksbetreiber denken echt in anderen Dimensionen.