22.11.2020: Südwand-Schmankerl

unbenannt-2657

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Der erste Schnee hatte sich über das Land gelegt…bei weitem nicht genug um irgendwie an Skitouren zu denken, aber doch gut genug, dass man schauen musste bei seiner Planung. Da ich schon lange nix mehr mit Floh gemacht habe, entschieden wir uns spontan dazu am Sonntag wieder gemeinsam zu starten. Wir beobachteten die Webcams und auch die Temperaturen. Sollte eigentlich gehn. Da wir auf was „komfortables“ Lust hatten brauchten wir auch nicht lange zu suchen. Uns viel gleich das Südwand Schmankerl ein. Die Tour hatte ich ja schon mit Laura gemacht, Floh noch gar nicht. So fuhren wir mit seinem Bus bis zum Parkplatz Roß-  und Buchstein und machten uns im Schnee und bei tiefen Temperaturen los. Die Landschaft sah mal wieder grandios aus. Die Bäume waren noch in voller Herbst-Farbenpracht während darauf der hell leuchtende, weiße Schnee lag und oben der blaue Himmel schien. So gingen wir den Wanderweg hoch und mit jedem Höhenmeter wurde es wärmer und wärmer. Bald schon zogen wir die Jacken aus und gingen nur noch im T-Shirt hoch. Die Passagen im Wald waren alle super zu gehen, so dass wir viel Zeit hatten über die sinnlosen Corona Maßnahmen und den bevorstehenden Lockdown zu lästern. Einzig kurz beim Sonnenberg Alm Hochleger wurde es kurz eisig, so dass wir uns kurz konzentrieren mussten. Aber der Vorteil war, dass wir von hier aus die komplette Wand sahen und Glück hatten. Die Sonne hat die Bänder frei geschmolzen und auch sonst war kein Schnee in der Wand zu sehen. In einer Kehre verließen wir schon bald den Wanderweg und querte rüber zur Roßsteinnadel und von da weiter am Wandfuß entlang bis zum Einstieg. Hier war nur eine Gruppe vor uns bzw. zweigte ab in „Mann oder Memme“, so dass freie Fahrt hatten. Die erste Seillänge übernahm Floh und ich merkte, wie schlecht so ein Kaltstart für mich im Nachstieg ist. Es fühlte sich alles ewig weit an, kein Grip, kaum Gefühl in den Bewegungen. Wenn man als erster einsteigt, dann ist man irgendwie von Anfang an konzentriert und es läuft besser. Naja, ab der zweiten Seillänge war ich wieder dran und kam gut rein. Dennoch war ich immer wieder überrascht wie schwer doch einige Passagen sind…andererseits..es ist halt dieses Nachsteigen. Mit der Zeit holte uns ein Pärchen ein und so schlossen sie an den Ständen immer wieder zu uns auf. So war dann auch Zeit bissl am Stand zu quatschen..ohne Corona Schutzabstand. Der letzte Schrofenausstieg lief dann auch gut, da nicht voller Schnee und auf dem schmalen Weg zum Gipfel rüber konnten wir dann wieder Seilfrei gehen. Mega schöne Tour und es hat richtig Spaß gemacht mit Floh hier wieder unterwegs zu sein. Am Gipfel genossen wir die Aussicht auf die schneebedeckten Berge und Floh machte noch kurz was mit Zipe aus. Auf dem Weg runter war mir die Speckrinne mit dem Schnee und der Nässe doch etwas zu heikel mit den Turnschuhen, so dass mich Floh hier kurz abließ. Während er für den Kopf den Abstieg normal zu Fuß in Angriff nahm, nahm ich kurz das Seil auf und weiter ging. Wir besuchten noch kurz den Roßstein, der überfüllt wie eh und je war. Hier blieben wir nur kurz und machten uns auf zurück zum Einstieg, da wir dort die Rucksäcke gelassen hatten. Auf dem Steig runter staute es sich wie üblich an schönen Tagen. Die Münchner die das erste Mal eine Felswand sahen bzw. Bergschuhe an hatten quälten sich hier hoch oder runter. Auch das ließen wir an uns vorüber gehen und zack waren wir wieder am Einstieg. Cool war zwischendrin ein paar Jungs in den schweren Sportkletterrouten zu sehen. Eindeutig…voll motiviert. Respekt. Wir nahmen die Rucksäcke und machten es uns vor der Wand, geschützt in einem nicht Klettersektor, gemütlich und machten Brotzeit bzw. tranken das wohlverdiente TAB.
Der Weg runter war dann nur noch Pflicht und trotz einiger eisiger/rutschiger Stellen kamen wir ohne Ausrutscher oder ähnlichem unten am Bus wieder an. Super cool. Nachdem Floh fahren musste gönnte ich mir das zweite Bier und genoss die Heimfahrt. Echt cooler Tag..hoffentlich bald wieder.