Da war er wieder. Der magische Wald. Trotz sehr warmen Temperaturen entschieden wir uns ins Avers zu fahren. Und ja, mal wieder waren wir überrascht wie nahe das Ganze dann doch ist, wenn man nicht Vignetten kaufen muss usw. Wir ergatterten noch einen schönen Platz über dem Campground und genossen diesen ersten Ankomm-Abend. Laue Temperaturen, Sternenhimmel, was will man mehr.
Der nächste Tag ging sehr zäh los. Langsam aufstehen, Frühstück. Hier merkten wir schon, dass die Sonne schon früher über die Gipfel kam und das die Grundtemperatur einfach höher war. Generell fühlte mich nicht so stark und so voller Energie wie das letzte Mal. Keien Ahnung woran das lag. Entweder war ich echt etwas platt oder doch einfach im falschen Trainings-Zustand. Also eher nach Regeneration und Pause statt leisten. Dazu dann auch noch die wärmeren Temperaturen. Wir gönnten uns beim rein gehen dann den obligatorischen Foto-Stopp an der Brücke und gingen dieses mal bis zum Beach Block runter. Ich war dermaßen schon durchgeschwitzt und fertig, dass ich mich erst im Schatten erholen musste. Danach versuchten wir uns an der Traverse und merkten schnell, dass der Strom nicht kommen wollte. Aber Wurst. Hauptsache Felstgewöhnung. Danach suchten wir eher die kalten Löcher und blieben dann auch beim Fetten Schweinchen hängen, wo ich echt keinen Plan habe wie ich das früher gemacht habe. Keine Ahnung was los war. Entweder bin ich echt einfach nur schlecht, fett und kraftlos oder der Prozess der Eingewöhnung dauert einfach. Egal wie, eine echt bittere Teilstrecke.
Ohne jetzt zu viel Trübsal zu blasen gingen wir über die alte Hängebrücke zurück und genossen die wunderschöne Schweizer Landschaft. Es war echt zu kitschig. Blumenwiese, dahinter dann schneeweise Berge.
Am Sonntag war es dann noch wärmer. Wir verzogen uns gleich zum fetten Schweinchen, nachdem Angelina Jolie und viele andere Boulder schon von der Sonne berührt wurden. In der Grube/Loch vom Schweinchen kam es dann auch zu einem kleinen Zusammentreffen/Ärger. Obwohl es ja echt voll ist denkt halt immer einer, es gelten für ihn andere Regeln. So auch der Typ der zweimal an mir vorbei ging und mit der Schulter hängen bleibt. Wir diskutierten das aus und nachdem solche Sprüche fielen von wegen „es wäre ja unser Wald (also Schweizer Wald)“ und er hätte hier ja zig hundert Boulder geputzt, heizte sich die Stimmung noch weiter auf. Danach war insgesamt alles etwas gedrückt und ja, so richtig wohl und toll wars nicht mehr. Beim raus gehen zeigte ich Größe und entschuldigte mich (für was auch immer) und der Typ hatte dann nix besseres vor als dauerhaft mein neuer Freund zu werden und uns dann an den anderen Bouldern alles mögliche zu erzählen und uns neue Tipps zu geben. Die Spitzen die er dennoch los ließ blieben mir natürlich nicht verborgen. Aber ich machte alles, nur damit er endlich weg ging. Nachdem nix mehr lief verbrachten wir den restlichen Nachmittag am Bach und fuhren etwas frustriert und mit einer komsichen Stimmung nach Hause.
11.06. – 13.06.2021: Magic Wood
