Die Nacht war auf dem Parkplatz tatsächlich ruhiger als gedacht. Dennoch klingelte der Wecker für einen Urlaub viel zu früh. Gegen 5Uhr standen wir auf, packten eigentlich alles nur zusammen und fuhren die drei Minuten rüber zur Fähre. Dort stellten wir uns die Schlange der anderen Autos und waren etwas beruhigt, denn bis zuletzt stand auf der Calmac Seite, dass die Fähre wegen den Wetterbedingungen gecancelt werden kann. Aber sie fuhr. Wir holten uns noch schnell die Tickets und mussten bissl über die Autos um uns herum lachen. Fast überall waren irgendwelche Boards drauf. Sturm und Insel…ist ne gute Kombination für den Sport. Auf der Fähre selber suchten wir uns dann ein schönes Plätzchen und chillten. Danach holten wir das Frühstück nach (Kaffee und Bacon Roll) und hörten all den Surfern/Kitern zu, wie sie ihre Philosophien zum Besten gaben. War schon etwas lustig. Die See wurde rauer je weiter wir raus fuhren. Spätestens als wir Isle of Mull hinter uns ließen merkte man den Sturm. Die Wellen wurden höher und der Wind nahm deutlich zu. Die Fähre brauchte zum Glück nur einen Versuch (kann schon passieren, dass sie bei schwierigen Bedingungen mehrere braucht) um anzulegen und dann gings los. Tiree. Ist halt ne Insel. Eine kleine Insel. Heißt als wir aus dem „Hafen“ fuhren gings entweder links oder rechts über eine Singleroad weiter. Gefühlt stürmte die eine Hälfte nach Osten die andere eben nach Westen. Für uns hieß der Kurst West. Erst mal zum Camping. An Scarinish vorbei (wo auch der einzige Shop ist), dann am Flughafen(!), danach einmal links, einmal rechts und dann waren wir schon am Tiree Camping. Auf den Weg dorthin passierten wir die Sorobaidh Bay, wo sich schon die ganzen Windsurfer tummelten. Der Wind kam stark aus West somit waren das eigentlich alles gut abgedeckt vom Land. Kiter sah man fast keine, nur einzelne über der Hynish Bay. Aber wie gesagt, erst einchecken. Der Camping selber war auch wieder sehr simpel. zwei Dixies und zwei Dusch-Dixies. Die Wiese war dank dem Regen voll unter Wasser, aber zumindest gab es einen offene Scheune wo wir unsere Crashpads und die Bikes unterstellten konnten. Das Wetter wurde langsam besser und natürlich wollte mir Laura noch die Insel zeigen. So fuhren wir erst Richtung Norden zum Surfstrand, Balevullin Beach. Dort parkten wir den Bus und gingen eine kleine Runde bei strahlendem Sonnenschein (alleine!) spazieren. Ich nutzte die Zeit für Fotos und um mir den Wind um die Nase wehen zu lassen. Danach gings zur Gott Bay, was quasi der Hauptspot ist. Wir schauten einer Dame zu, die auch gerade raus gelaufen kam und landeten ihren Kite. Wie immer, die Leute sind so nett. Sie quatschte uns gleich zu, erzählte uns alles über den Spot, wie es ihr hier geht, wie es ihrem Sohn geht usw. Es war so herzlich und nett, dass wir uns gleich zu Hause fühlten. Leider hatte Laura nicht den kleinen Kite dabei, sonst hätte sie es auch probiert. Nach einem Bier und einem kurzen Chiller gings weiter. Wir fuhren Richtung Westen, mitten in den Wind, zur Isle of Tiree Destillery. Wunderschön gelegen, machte ich drum herum noch ein paar Fotos, vor allem von den Wellen die hier mit richtig Kraft auf die Insel schlugen. Danach gings in den Shop, wir probierten den Gin, mit der Ansage, dass der Shop nur noch 10 Minuten offen hätte. Ich meinte nur, wenn er Geschäft machen will wird er bestimmt noch ein paar Minuten länger offen haben. Ebenfalls an der Bar war ein Typ mit seiner Mutter den wir schon beim Surfen heute Vormittag gesehn hatten. Wir kamen schnell ins Gespräch und auch hier wieder, keine Arroganz, kein ich verheimliche etwas oder sonstiges. Total offen redeten wir über den Wind, den Spot, wo er herkommt usw. Mega. Also zurück zum Gin. Wir kauften natürlich einen zusammen mit zwei Gläsern und fuhren dann endgültig zurück zum Camping. Naja fast. Wir wollten noch zum anderen Sandstrand vor und fuhren dank GPS über kleinere Wege zur Balephuil Bay. Dort saß in einem Bus so ein süßer wuschliger Hund, der uns aus dem Fenster aus anstarrte, dass ich ihn unbedingt fotografieren musste. Am Strand selber wars mittel schön. Der Wind wirbelte den ganzen Sand auf und es war nicht wirklich möglich hier lange zu bleiben. Also verzogen wir uns und fuhren weiter. Am Camping läuteten wir die zweite Runde Gin Tonic ein und genossen den Abend mit wieder im Bus kochen, besser gesagt mit Mac and Cheese.