So…dieses Wochenende war mein richtiger Geburtstag und Laura hatte eine Überraschung für mich vorbereitet. Ich wusste nur ungefähr, dass es nach Engelberg geht. Also nach der Arbeit am späten Freitagnachmittag los Richtung Schweiz. Ich hatte so ungefähr gepackt. Also ich wusste evtl. was am Seil, also klettern, evtl. noch wandern, sonst war alles offen. Als wir los fuhren tippte ich automatisch Camping Eienwäldli ein, doch Laura meinte während der Fahrt „No, dieses mal nicht“. Ok. Tatsächlich ging die Fahrt „nur“ bis Luzern bzw. ins Umland von dort. Laura hatte über einen Anbieter einen Bauernhof gefunden, der Stellplätze vermietet. Nach einem verrückten Kreisel waren wir dann doch auf der richtigen Straße und fanden den richtigen Bauernhof. Da keiner da war checkten wir quasi alleine ein. Kurz den Elektrozaun geöffnet, bis hinten durch gefahren und schon standen wir zwischen Obstbäumen an einem Waldstück mit eigener Feuerstelle. Perfekt. Wir brauchten kurz bis wir Myr nivellierten und nach dem ersten Ankomm-Getränk gings schon los. Ich bereitete das Feuer vor, Laura brachte die Grillsachen raus und nach kurzer Zeit bruzelte alles schon. Die beiden Salate (Birne/Feige/Blauschimmel und Rucola/Tomate) waren auch fertig und mit GinTonic und Bier genossen wir den Abend. Europa litt immer noch unter einer Hitzewelle somit war es auch hier drückend schwül, aber im Vergleich zu München aushaltbar. Einzig diese fetten Bremsen nerven. Am Abend im Bett ging sogar in der Ferne ein Feuerwerk los, als ob sie wussten, dass ich morgen Geburtstag hatte.
Der nächste Morgen war diesig, drückend und leicht regnerisch. Somit frühstückten wir im Bus und Laura holte das nächste Geschenk raus. Einen riesigen Schokokuchen. Ich pustete die Kerzen aus, wünschte mir was und tätigte dann alle Telefonate. Danach fuhren wir Richtung Engelberg und waren zunächst etwas planlos. Zuerst einmal es tat gut wieder hier zu sein. Schöne Erinnerungen und ein Gefühl nach Hause zu kommen. Eben wie ein Happy Place. Die Tendenz ging von bis, aber da das Wetter doch besser war als gedacht und nicht mehr so drückend entschieden wir uns für extrem billige 34 Frank für Hin- und Retour ein Ticket zu kaufen um oben am Brunnistöckli klettern zu gehen. Als wir oben bei der Brunnihütten ankamen gönnten wir uns erst einmal ein Rösti, welches wir damals beim ersten mal nicht bekommen hatten. Danach gings Richtung Fels. Die Beschreibung war sehr spartanisch wie der Zustieg genau ist und wo genau der Fels ist. So, dass wir eine zunächst abenteuerliche Route nahmen, dann doch wieder abstiegen und irgendwann den richtigen Weg fanden. Als wir unsere Kletterschuhe an hatte fing es auch prompt an zu regnen. Aber nur ganz leicht. So zogen wir durch und merkten wie es ist mal wieder im 5er/6er Gelände unterwegs zu sein…bzw. am richtigen Fels. Alles noch sehr neu. Naja, die Routen waren zum Glück nicht ultra lang, so dass wir insgesamt gut rein kamen und Spaß hatten. Außerdem tat es mal wieder gut draußen zu sein. Nach fünf Routen langte es dann aber auch wieder, wir packten das Zeug zam und machten uns mit dem Lift auf den Weg nach unten. Vom Parkplatz fuhren wir noch ein paar Meter hoch bis zum „Ende der Welt“ und schauten uns dort die Stellplätze an. Naja, nicht so wirklich schön, aber eine Alternative. Wir blieben auch noch kurz im Wald stehen, nutzten unsere warme Dusche bevor wir dann frisch in die Skilodge gingen und uns dort den obligatorischen Burger bzw. das Ale gönnten. Hach…
Danach gings wieder runter und zurück zum Bauernhof. Die Bremsen waren heute brutal, so dass es jedes mal ein Kampf war wenn ausstieg. Nach der Dämmerung beruhigte sich das aber und wir genossen noch den schönen Abend vor Myr im Obsthain.
Der nächste Morgen sah richtig gut aus. Der Himmel war klar und ein wunderschöner Sonnenaufgang weckte uns. Wir kuschelten, wir frühstückten und fuhren danach nach Grafenort. Dort bekam ich quasi mein eigentliches Geschenk. Laura schenkte mir nämlich einen Gleitschirm-Schnuppertag. YEAH. Es waren schon einige Leute da, wir bekamen nur ganz kurz die Einführung, unterschrieben die Unterlassungserklärung und danach gings mit den Autos in der Nähe von der Luftseilbahn Mettln. Hier parkten wir und danach gings mit zwei Autos hoch zu einem Hang am Gerbibach. Das war der Übungshang. Wir bekamen dann eine ausführliche Einweisung ins Material, aus was es besteht, wie man es auslegt und dann die Grundzüge des Startens. Wir waren eine gemischte Gruppe, so dass einige Neulinge dabei waren, aber auch einige die schon Starten/Fliegen konnten. Ich muss sagen, es sieht echt einfach aus als es am Ende ist. Man hält am Anfang noch Leinen in der Hand, muss echt Speed machen, zum richtigen Zeitpunkt dann los lassen und dann auch noch steuern. D.h.wir machten ordentlich Höhenmeter Bergauf, weil wir es immer und immer wieder versuchten. Aber das Gefühl, wenn der Schirm einen trägt ist schon cool und das schöne war, dass sich relativ bald Erfolge einstellten. Man merkt selber sehr schnell wenn man einen Fehler macht, aber am Ende ist es auch kein Hexenwerk und kommt immer mal wieder ins gleiten, wenn auch nur kurz. Der Vormittag verging so brutal schnell und es machte Laune. Allerdings frischte der Wind etwas auf und das war das Zeichen für uns Anfänger, dass es vorbei war. Aber insgesamt mega gut. Wir verabschiedeten und von der Gruppe und von den Fluglehrern der Flugschule Emmetten und überlegten was wir machen sollten. Da es früher Nachmittag war wollten wir nicht gleich zurück fahren, so gönnten wir uns in Engelberg am Grotzenwäldli in der Gumpe eine Abkühlung. Der Anfang der Gumpe (die übrigens für die Familien super schön hergerichtet und entsprechend genutzt wurde) ließen wir hinter uns und wateten bis nach hinten rein. Das Wasser war so kalt, dass selbst eine Minute schon weh taten. Wir dippten dann im hinteren Teil vom Bach und legten uns danach in die Sonne und schauten den anderen Gleitschirmfliegern zu, die gerade von Brunni aus gestartet waren. Meine Gedanken kreisten immer noch darum, wie was wann…Puh…am Ende gönnten wir uns noch einen schnellen Burger und ein Bier in der Skilodge bevor es zurück nach München ging. Die halbe Autofahrt diskutierten wir über den Sport, macht er Sinn, macht er keinen Sinn, wie teuer ist es, wo kann man den Schein machen und wie lange braucht man dafür, etc. Wir waren uns nicht sofort einig, aber die aktuelle Tendenz ging dazu es erst mal nicht zu machen, da uns einfach die Zeit fehlte. Aber das Geschenk, das Wochenende war einfach mega schön und es hat brutal viel Spaß gemacht. Danke Laura!!!!