06.01.2023: Titlis

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Heute war es mal wieder Zeit der Tradition der Titlis Besteigung frönen. Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang am Hahnen gings relativ früh zur Talstation und von hier direkt hoch zum Klein-Titlis. Wir hatten alles dabei, da ich echt nicht wusste wie die Bedingungen sind. Es könnte Stapfschnee sein, es könnte buckelhart sein, verblasen oder oder oder. Mit den schweren Rucksäcken gings dann kurz runter bevor wir auffellten. Der Schnee war ordentlich hart und der Wind hatte gute Arbeit geleistet. Auf dem Aufstieg hoch schwankten wir kurz ob Harscheisen oder nicht, aber es ging ohne. Vor uns holten wir dann eine ältere Dame ein, quatschten kurz mit ihr und stellten fest, dass sie über 80Jahre war. Respekt. Wir überholten sie gemächlich und dann waren wir schon bald oben am Rücken von wo aus man schon den letzten Aufschwung sah. Dort war noch eine etwas ausgesetzte Querung, die aber gut ging. Danach machte ich noch eine Spitzkehre Richtung Drahtseil und der Übergang war dann das schwierigste. Ich deponierte hier meine Ski und fing dann an hoch zu stampfen, war mir aber wegen der dünnen Schneeauflage unsicher und legte doch Steigeisen an. Laura kam gut hinterher und so standen wir wieder auf dem Titlis und genossen die unglaubliche Rundumsicht. Es kamen dann auch bald zwei andere Tourengeher hinterher, wobei der eine den Weg außen rum nahm und anscheinend ging das gut mit den Ski, denn er kam oben mit den Fellen an. Wie gesagt, wir genossen die Sonne und das Panorama. Die Bergwelt war einfach beeindruckend. So viele Ziele noch. Hach..ich verlor mich etwas in meinen Gedanken. Auch wenn es windstill war, machten wir nicht all zu lange Pause. So stapften wir wieder runter, zogen die Ski an und mit einem schönen Schwung waren wir auch schon wieder im normalen Hang. Hier trafen wir auch wieder auf die ältere Dame die uns fragte ob wir sie denn nicht mit zur Piste begleiten könnten. Klar. Beim kurzen Ratsch erfuhren wir, dass sie Skilehrerin war und mit dem Alter kam das Problem, dass man die Skischuhe nicht mehr zu machen konnte. In souveränen Schwüngen fuhren wir den nicht so spektakulären Hang runter bis zur Piste. Hier erzählte sie uns noch, dass sie früher in St. Moritz war (in den 60ern) und auch Engelberg bzw. das Laub kannte bevor die ganzen Schweden her kamen. Damals konnte man noch tagelang nach dem Schneefall die Zöpfe im Laub flechten. Heute war das innerhalb von Stunden durch. Wahnsinn. Was die Frau wohl alles erlebt hatte. Wir verabschiedeten uns dann und machten uns auf die Abfahrt vom Stotzig-Egg zum Ice-Flyer runter. Der Hang ging echt gut, der Schnee war noch nicht zu schwer und man konnte noch etwas Powder Gefühl bekommen. Wir fuhren die Abfahrt mehrmals bis uns die Oberschenkel brannten. Danach wünschte ich mir noch ins Restaurant am Klein-Titlis einzukehren. Doch davor gönnten wir uns noch das Touriprogramm und so gingen wir noch in die Eishöhle. Wahnsinn was für ein Gang hier durch den Gletscher gelegt wurde. Alles schön beleuchtet, rutschig ohne Ende und irgendwie total surreal. Danach gings ins Restaurant und wir ergatterten nach kurzem Kampf noch einen schönen Fensterplatz von wo aus einen wunderschönen Ausblick raus hatten. Es fühlte sich echt an wie ein Tag am Berg. Wunderschön. Nach einer Currywurst und einem Weißbier gings dann direkt runter. Die Bedingungen waren jetzt nicht mehr so verlockend. Zumal die Talabfahrt offiziell geschlossen war bzw. mit dem Hinweis vorsichtig zu fahren noch möglich war. Dementsprechend war es Trübsee für die Talabfahrt voll während wir einfach sitzen blieben und direkt runter fuhren.

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