Schon vor Bleau fiel bei mir/uns der Entschluss mit dem Gleitschirmfliegen anzufangen. Zum einen reizte es mich Sportarten zu kombinieren und vor allem was neues auszuprobieren. Luft ist noch ein Element was mir in meiner Sammlung sozusagen fehlte. (Feuer ist mir noch unklar, aber daran arbeite ich noch). Alleine das Gefühl von Engelberg damals als wir mit den Ski einfach los geflogen waren, hatte sich so fest gebrannt, dass ich es machen wollte.
Das war die eine Seite. Auf der andere Seite musste ich in meinem Leben einfach was verändern. Ich hatte eine so schlechte Bouldersession, dass ich so durch war, dass ich mir echt dachte, ich fahr nach Hause. Das Gleitschirmfliegen soll meine Gedanken, meine Ansichten einfach zurecht rücken. Eine andere Perspektive, ein anderer Impact. Das ist die Hoffnung.
Nachdem wir uns angemeldet hatten und Wini auch noch gemeint hat, dass die Flugschule mit Sepp als Fluglehrer echt gut ist, waren wir mehr als glücklich. Heute gings los.
Aufgeregt stand ich auf und nach dem Frühstück gings los Richtung Hochries bzw. zu einer Wiese bei Schaurein. Dort trafen wir dann das erste mal auf alle und bekamen mit wie es so läuft. Sepp verteilte die Gleitschirme, Gurtzeug und Helm. Danach gings zu Fuß hoch auf den Hügel und oben dann die grobe Theorie. Schirm auslegen, Leinen auslegen, etc. Danach die ersten Startversuche. Aufziehen, loslaufen, anbremsen. Das übten wir so lange bis wir ein gutes Gefühl dabei hatten. Nach den Laufversuchen hieß es dann ok..ab zur Kante. Wir liefen jetzt weiter vorne los und tatsächlich machten wir die ersten Hupfer. Aufziehen, laufen, bremsen. So versuchten wir alles unter einen Hut zu bekommen und die Hupfer fühlten sich zwar nicht so krass an wie damals in Engelberg, aber die Schirme und das Gurtzeug waren auch komplett anders. Krass. Total noch gehypt gings dann am späten Nachmittag zum Bus zurück und weiter zum Samerberg bzw. zum Bauernhof Auer. Dort bieten die Bauern Stellplätze auf ihrem Hof an. So kamen wir bei einem leichten Regenschauer an, wurden nett eingewiesen und uns wurde auch ein kleines Geschenk überreicht. Noch etwas geflasht von dem Tag genossen wir die Kulisse. Oberbayern, du bist echt schön. Wir gingen noch eine Runde bei strahlender Sonne spazieren, quatschten mit den Auers und am Abend lieh er uns sogar noch seine Räder, so dass wir bis zur Alpenrose fahren konnte. Echt cool. Das Essen in der Alpenrose schmeckte dann auch noch, genauso wie das Bier. Auf dem Rückweg begleitete uns dann noch ein wunderschöner Sonnenuntergang zurück. Glücklich und zufrieden gings dann ins Bett. Einzig die Kühe waren in der Früh dann etwas krass.
Nach dem Frühstück gings dann wieder zum Flughang. Dort ähnlicher Aufbau wie gestern. Mit Gleitschirm, Gurtzeug und Helm hoch, schwitzen, alles anziehen und auslegen, kurz warten, dann loslaufen, anbremsen und gleiten. So gings gut voran und am Ende hatten wir beide jeweils schon acht Übungsflüge. Am Sonntag gönnten wir uns dann noch eine Platzeinweisung für den Start und Landeplatz an der Hochries. Es fühlte sich echt so an, als ob es bald losgeht.