24.05.2023: Fès

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Nachdem der Morgen einigermaßen trocken war machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch das ruhige Chefchaouen. Es war nichts los, nur ein paar Katzen. Nachdem es dann endlich 10Uhr war konnten wir im Cafe Clock frühstücken gehen. Pancakes und Berber Omelett. Danach gabs noch einen (guten) doppelten Espresso am Marktplatz. Der Verkäufer schaute uns zunächst auch etwas blöd an, als Laura ihm aus versehen kroatische Kuna gab. Ganz Geschäftsmann wie er war, fragte er dann aber ob das mehr wert war als den einen Euro den der Espresso kostete. Wäre es gewesen, aber dann bekam er doch Dirham. Die Wolken hingen noch tief über den Bergen, so dass es für uns auch Zeit wurde der ersten Stadt lebe wohl zu sagen. Das Ausparken war mal wieder der reinste Horror. Überall Leute, die dir helfen wollten und du weißt nicht auf wen du zuerst gucken sollst. Dann gaben wir unserem Parkplatzwächter noch Geld, das empfand er aber nicht als genug. Gehts noch. Dann noch einmal super eng durch eine kleine Gasse durch und wir waren wieder auf der „Hauptstrasse“. Endlich. Nachdem wir noch getankt hatten gings weiter in den Süden. Fès war unser nächstes Ziel. Wir merkten wie wir das Rif Gebirge langsam verließen, die Vegetation wurde karger und wir waren mehr und mehr auf flachem Land unterwegs. Was unglaublich cool war, waren die kleinen Autos/Transporter, die einen eingebaute Siebträger Maschine hinten drin hatten. Die Leute verkauften für 50-90 cent Espresso inkl. Madeleines. Die Maschine selber lief über einen Akku der von Solarzellen geladen wurde. Einfach genial. Und es war jetzt nicht nur einer, sondern auf der Strecke (und gerade in der Nähe von Städten) kommt man sicher an 10 Stück vorbei. Einfach genial. Etwas überrascht wurde ich dann als Google sagte, wir sollte doch von der Hauptstrasse runter. Ich dachte mir nur, gibt es denn keine große Strasse die nach Fès führt? Ok, da auch Einheimische die Strasse nahmen, fuhren wir links ab. Dank einem Auto vor uns wusste ich immer wo die großen Schlaglöcher kamen und aus der Straße wurde ein Schotterweg mit abgebrochenen Seiten, so dass man echt vorsichtig sein musste wie man hier fährt. Das ganze dauerte dann wesentlich länger als gedacht und kostete auch etwas Nerven. Aber das schöne war, wir sahen sehr viel von der Landschaft. Nach über 3,5h Fahrt reichte es mir dann aber doch langsam und ich war froh, dass wir die großen Straßen von Fès erreichten. Laura hatte ein Airbnb gebucht, dass echt super aussah und in der Medina war, inkl. eigenem Parkplatz. Hörte sich voll super an. Was ich nicht bedacht…in der Medina..aha. D.h. hieß vor Ort wirklich in eine super enge Gasse fahren, nein Einbahnstraße waren das alles nicht. Mit dem Bus hatte ich echt ein paar Probleme, aber zum Glück ging am Ende alles gut. Als wir dann auf ein Tor (gefühlt in der Fußgängerzone) zu fuhren und kurz mit dem Wächter redeten, machte er uns auf und plötzlich war Platz da und wir konnten super entspannt parken. Puhh. Das Airbnb war ein altes und großes Riad, was teilweise schon umgebaut war bzw. umgebaut wurde. Von einem wunderschönen Hof aus gings direkt in unser Zimmer. Hier breiteten wir uns kurz aus und entspannten. Danach gings zu Fuß in die Medina bzw. in die Souks. Wie ein Irrgarten gings durch die Gässchen, hinter jeder Ecke mit neuen super Eindrücken. Schon echt krass, wie die Leute das alles gebaut hatten. Nachdem wir die Stadtmauer passiert hatten waren wir in den Souks wo das Leben statt fand. Es war eng, bunt und quirlig. Unglaublich viele Eindrücke, Geschäfte, Gerüche, das Rufen der Leute. Es hatte einfach was. Wir spazierten ohne konkretes Ziel durch und kamen am Stadttor Bab Mahrouk an. Hier gönnten wir uns was zum Mittagessen. Im dritten Stock mit Blick über die Medina saßen wir dann endlich im Schatten und etwas Ruhe. Nachdem wir uns gut gestärkt hatten gings weiter. Die Läden wechselten von Gemischtwaren zu einem Markt mit super leckerem Gemüse und Obst. Wir gingen danach etwas draußen spazieren, gingen noch in den Park Jnan Sbil (der echt nicht leicht zu finden war) und wieder zurück. Wir sogen nochmal alle Eindrücke ein, gingen an der alten Wasseruhr und der Uni vorbei und gönnten uns zum Sonnenuntergang ein Getränk von einer super kitschigen Terrasse aus. So im Abendlicht, mit dem „Chaos“ unter uns und dem Blick zu den Bergen raus hatte die Stadt etwas. Es war dann auch endlich warm bzw. hatte die Temperaturen dich ich mir vorgestellt hatte. Wir shoppten noch auf dem Rückweg etwas, gingen natürlich verloren und musste per Umweg wieder zurück laufen, aber am Ende fanden wir dann doch wieder unser Riad und gingen hundemüde schlafen. Was ein Tag und was eine schöne Stadt.

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