Die Nacht war super ruhig, dennoch war ich noch von der Fahrt gestern etwas geplättet. Erst einmal Kaffee und jep…ungewöhnlich, Pulli anziehen. Unsere Lichtung lag voll im Nebel und so einladend raus zu gehen war es nicht. D.h. wir kuschelten uns zunächst in Myr ein. Danach kurze Lagebesprechung. Wir wollten Bouldern gehen, dafür war ja Oukaimeden bekannt. Nachdem wir den Führer intensiver gecheckt hatten entschlossen wir uns für ein Gebiet weiter oben. Also los. Wir legten die letzten Meter bis Oukaimeden im Nebel zurück und konnte nur grob erahnen wie tief bzw. hoch es links und rechts von uns geht. Der Ort selber hat quasi nur eine Straße, drei Lifte und eine Station des französischen Alpenclubs. Hier hatten wir per Google Translate zwei Crashpads gemietet. Mit einem Papierausdruck in der Hand gingen wir rein und mit gebrochenem französisch bekamen wir dann tatsächlich die Crashpads. So beladen gings weiter. An der Militärstation vorbei bogen wir zunächst nach links zum Hauptlift ab. Irgendwie kam es mir dann schon komisch vor, dass uns ein Typ mit dem Moped schon vom Ort aus verfolgte. Als die Straße eine Schotterstraße wurde fuhr er immer noch weiter. Ich blieb irgendwann stehen und der Typ auch. Kam dann so leicht weg schauend, als ob er zufällig hier wäre auf mich zu und wollte mir dann irgendwelche Fossilien verkaufen. Boah..ich dachte echt, dass kann nicht sein. Du bist am Arsch der Welt, auf 2600m und dann folgt dir so nen Tpy und will dir was verkaufen. Ich scheuchte ihn etwas aufgebracht davon. Anschließend probierten wir die Straße rechts rum hoch, Richtung Observatorium. Der Asphalt endete und es wurde eine grobe Schotterstraße. Ich war mal wieder froh um die Offroad Bereifung. Wir parkten in einer kleinen Ausweiche, zogen Daunenjacken an, schulterten Crashpads und standen mitten im Nebel. Also Sicht war so schlecht, dass wir nur per GPS navigieren konnten und somit versuchten die Boulder zu finden. Ratend gingen wir den Berg hoch und vor jedem Fels stellten wir uns die Frage..ist das einer? Leider war hier die Karte bzw. die GPS so schlecht gesetzt, dass man sich immer nur in der Nähe von dem Boulder befand, nicht wirklich davor. Ich denke, wir haben sicher über eine Stunde investiert bis wir den ersten Boulder fanden. Dazu gingen wir auch ganz hoch bis zum Rücken vom Berg, wo es eindeutiger war. Hier fanden wir dann die ersten Boulder und wärmten uns auf. Leider verfolgte mich immer noch meine schlechte Stimmung aus Bleau, so dass ich zwar warm wurde, aber keinen echten Drive empfand. Verrückt. Ich weiß echt nicht, was mit mir los ist. Das spiegelte sich gleich noch auf meine Boulder-Performance nieder und ich empfand jeden Griff als unglaublich klein und alles anstrengend. Wir probierten uns an drei/vier Bouldern aus, bzw. machten diese auch bis aus dem Nebel mehr Feuchtigkeit raus kam und es leichter Nieselregen wurde. Hmm. Ok. Also für den ersten Tag und auch mal ankommen war das jetzt ausreichend. Wir ließen es dabei und gingen zurück zum Bus. Echt schade, denn zunächst sah das Gestein wirklich schön aus. So eine Art harter Sandstein. Anschließend fuhren wir zurück zu unserem Wald, parkten im Nebel, kuschelten uns ein, machten Wicky an, ließen schöne italienische Klassiker laufen während wir Tomatensauce kochten und besiegelten die italienisch/baskische Freundschaft mit Ramazotti und Patxaran bei einer Runde Kniffel. (Ich hab es nicht explizit dazu geschrieben, weils ja klar ist, aber ja, Laura hat gewonnen).