Nach einer ruhigen Nacht und einem wunderschönen Morgen gingen wir nochmal kurz Dippen bevor wir im Schatten von Myr frühstückten. Danach hieß es den wunderschönen Spot verlassen. Ich hatte echt etwas Sorge ob der Rückfahrt über den Trail. Luftfederfahrwerk war wieder auf Offroad, ich machte gute Musik rein und langsam gings dann auf den Trail. Der erste Teil noch unspektakulär und als es dann die Rampe hoch ging, konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, weil es so easy ging. Ich liebe es, wenn etwas funktioniert. Somit war der Rest bis zur Straße kein Thema mehr und die Stimmung gut. Wir fuhren dann weiter nach Süden bis zur Plage de Lagzira. Dort parkten wir dann im kleinen Dorf, gingen an den etwas verfallenen Häusern vorbei auf den Strand. Diesen Abschnitten hatten die Marokkaner schön her gerichtet, mit Sonnenschirmen und Cafes. Unser Ziel war aber der Felsbogen von Lagzira. Man sah ihn schon von weitem und auf dem Weg dorthin machten wir Fotos von den Fischern auf einer Felszunge vor dem Strand (wahrscheinlich erreichte man diese nur bei Ebbe) und einem sehr fotogenen Bademeister-Hochsitz. Uns passierten die örtlichen Kameltreiber und einheimische Familien. Am Bogen angekommen sprang wieder mein „Ich mache mir über alles Sorgen“ Gehirn an. Der Bogen war aus Konglomerat-Gestein und unten im Sand lagen schon unterschiedlich große Steine. Jep..von oben. Daher beeilte ich mich durch den Bogen zu gehen, der echt imposant war. Ich konnte auch nur meinen Kopf wegen dem Touri-Paar schütteln, dass genau unter dem Bogen Schutz vor der Sonne gesucht hatte und dort ihre Handtücher ausgelegt hatten. Auf der anderen Seite gingen wir noch bis zu einem Felsen im Wasser, kletterten hoch und genossen die irren Farben. Türkis vom Meer, blau vom Himmel, rot von den Felsen. Wahnsinn. Anschließend gings zurück und der Hunger trieb uns in ein kleines Cafe am Anfang. Die Stühle, Tische und Schirme hatten sie direkt am Strand aufgebaut und mit der Zeit kam die Flut. D.h. ab und zu bekamen wir nasse Füße, aber das war bei der Hitze durchaus angenehm. Nach einem guten Fisch gings zurück zum Bus (+ Parkgebühr zahlen) und dann weiter. Wir hatten uns einfach spontan als südlichstes Ziel Sidi Ifni ausgesucht. Laura witzelte schon, dass sie einen Blogeintrag von einem Typen gelesen hatte, der meinte, es gebe hier nichts und er fing an spontan Briefkästen und andere alltägliche Sachen zu fotografieren. Tatsächlich fuhren wir in die Stadt rein, parkten am Hauptstrand, gingen raus, schauten rechts und links..und jep, wir können es jetzt bestätigen. Eine heiße öde Stadt. Somit war das Kapitel durch. Unser südlichster Punkt der Reise war erreicht. Nun hieß es zurück nach Norden. Über die Landstraße ging es dann über die Ausläufer vom hohen Atlas. Wieder zogen unzählige Dörfer an uns vorbei. Einige mit mehr Leben als die anderen. Alles in allem aber trostlos. Einzig die schöne Landschaft verlieh allem etwas besonderes.
Irgendwann waren wir dann wieder auf der Hauptstraße nach Agadir und durchquerten die Stadt am äußersten Rand. Selbst das reichte. Ich hatte schon vergessen wie verrückt die Leute hier fahren. Aber ja, man gewöhnt sich an alles. Mit ein paar Schweißtropfen auf der Stirn verließen wir wieder Agadir Richtung Taghazout. Das war ein kleiner Surferort im Norden und hier war der Kontrast schon brutal. Sidi Ifni quasi tot, kein Leben und hier war alles voller Touristen-Hotels und fein her gerichtet. Gefühlt waren wir wieder eher im Süden Europas als in Afrika. Wir erreichten unseren Camping Terre d’Ocean. Dieser lang wunderschön oben am Berg und hatten einen irren Blick raus aufs Meer. Zwar nicht erste Reihe, aber dafür Ausblick. Plan war nach dem Tag einfach nichts mehr zu machen, aber nachdem wir kaum was zu Essen hatten und auch das Restaurant auf dem Camping zu war beschlossen wir doch nach Taghazout rein zu fahren. Wir erwischten noch einen guten Parkplatz und dann begann eher das Problem wie man zum Strand kam. In erster Reihe waren überall Hotels, Herbergen, Restaurants gebaut und keine Durchgänge zum Strand. Hinter einer Baustelle fanden wir dann einen Durchschlupf und waren somit am an der Promenade. Ein kleines Geschäft und Restaurant nach dem anderen war hier dicht an dich gedrängt, stets mit dem Blick vor zum Strand, der voller Kinder und Erwachsener war, die einfach nur Spaß am Leben hatten. Wir fanden ein Restaurant und bestellte das wonach wir uns schon länger gesehnt hatten. Burger und Pommes. Wir blickten dem Treiben am Strand zu und es war einfach krass, wie sich alles vermischte. Ein Gleitschirmflieger versuchte Ground-Handling, was aber nicht funktionierte und die Kinder mega Spaß hatten ihm zu helfen den Schirm wieder zu starten. Ich erinnerte mich an einen Fluglehrer auf der Hochries der meinte, nur an den dünnen Stäbchen den Schirm anfassen….Naja. Diese Einweisung hatten die Kids hier nicht. Dann eben Jungendliche die Fußball spielten und ein Muslim, der betete. Alles auf gefühlt 100m mal 100m. Wir genossen unseren Burger und gingen dann noch im Sonnenuntergang einmal vor bis zum Strand und dann wieder zurück. Ein verrückter Ort, vor allem eben der Kontrast. Aber ein wenig zu künstlich für mich bzw. zu touristisch. Ich mag ja schon Luxus, aber hier hatte ich einfach das Gefühl irgendwo total anders zu sein. Zurück am Camping chillten wir noch kurz draußen, beobachteten den Sternenhimmel und fielen dann in die Schlafsäcke.