14.06. – 16.06.2024: Anreise via Serbien

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Wie immer waren die letzten Tage vor einem Urlaub unglaublich stressig. Zum einen in der Arbeit, mit alles vorbereiten, übergeben, etc. Zum anderen halt auch in der Vorbereitung. Laura kam, wie gesagt dank einem Motorschaden an der Fähre, ein paar Tage später als gedacht zurück. In der Zwischenzeit hatte sie Zeit mit Robin von Multicamper zu reden und die beiden haben zumindest die Ursache für das Wasserleck gefunden und abgeklemmt. Somit konnte sie alles andere bis auf die Dusche normal benutzen. Ich machte mich nun ran das eigentliche Problem zu lösen. Das war einfach ein Frostschaden und eine gesprengte Mischhebelarmatur. Leider halt im Schrank innen drin und mittlerweile weiß ich auch wie man diese wechselt. Tatsächlich gibt es keine qualitativ höherwertige, so dass ich die alte erneut bestellte und einbaute. Anschließend habe ich auch noch für Griechenland Außenboards und Wasserkanister bestellt, die ich montiert habe. Also die Boards hatten wir für Schottland, neu war das Wasser. Nachdem alles angebracht und gerichtet war, natürlich auch geputzt, hieß es packen. Ich nutzte das Wochenende für die Anreise, so dass ich noch bis Mittwoch arbeiten wollte, aber von Griechenland aus. Aber eins nach dem anderen. Wir machten die Dachbox wieder drauf, die Boards hinten dran, nur die Bikes ließen wir zu Hause. So voll gepackt starteten wir am Freitag nach der Arbeit los und fuhren noch bis zum Neusiedler See. Witzigerweise waren genau an diesem Wochenende Bäda und Steffen dort um für ihren Triathlon zu trainieren. Da der Neusiedler See eh die perfekte Entfernung hatte um noch am Abend anzukommen gaben wir Gas und erreichten just kurz vor der Schließzeit den Camping. Wir checkten ein und besuchten die beiden in der Hotelbar, wo sie sich irgendein Deutschland Spiel anschauten (Fußball EM hatte ja gestartet). Die beiden waren schon gut auf Zug und wir hatten quasi keine Chance hinterher zu kommen, aber um runter zu kommen langte es. Danach gab es noch ein schönes Abendbierchen am Bus und dann gings schon ins Bett. Am nächsten Tag frühstückten wir zusammen und ganz ganz leicht hoffte wir, dass vielleicht der Wind zum Kiten durchkam. Aber das tat er nicht. Was auch besser war, da wir noch eine lange Strecke vor uns hatten. So quatschten wir noch mit den Jungs und sagten irgendwann Ciao. Echt ein witziger Abend. Für uns gings dann über Ungarn weiter nach Horgos. So beim Durchfahren kamen schon viele Erinnerungen hoch. Schöne Erinnerungen. Ja, damals hatte es mir nicht immer gefallen, aber ich war schon irgendwie froh wieder hier zu sein. Es hatte sich halt auch viel verändert. Wir hatten bessere Autos, die Straßen waren besser, es war halt alles einfacher. Einzig was sich nicht geändert hat war der Stau an der Grenze. So fuhren wir keine 500m vor der Grenze rein und warteten eine halbe Stunde. In der Zeit checkte ich mit meinen Landsleuten die Lage und es wurde schnell klar, dass sich ein LKW Fahrer quer gestellt hatte, da er protestieren wollte, dass wir PKWs weiterhin durchgelassen wurden, nur die sie nicht. Naja. Die Grenzbeamten lösten das schnell. Danach gings gut durch und selbst nach Serbien rein machte keiner Anstalten. Perfekt. Etwas mit schlechtem Gewissen und auch wehmütig fuhren wir an der Ausfahrt Kanjiza vorbei. Was danach folgte war für mich Neuland. Über eine sehr gut ausgebaute Autobahn gings an Palic vorbei bis nach Novi Sad. Die Stadt selber lag schon fast idyllisch umrahmt von kleineren Bergen da. Irgendwie schon verrückt, dass man als Nato hier Ziele angegriffen hat. Es ging dann weiter nach Beograd, allerdings nicht über die Umgehung sondern mitten durch. Das war dann auch schon ein cooles Erlebnis, die Stadt aus diesem Blickwinkel heraus zu sehen. Es ist immer noch eine schöne Mischung aus altem Kommunismus und neuen Einflüssen. Was man halt auch merkt ist, dass sich Serbien, ähnlich wie viele andere Länder, an die Chinesen verkauft hat und an den Autobahnbrücken überall chinesische Schriftzeichen standen. Dennoch kam das Gefühl Beograd schon etwas rüber. Danach wurde die Landschaft nicht mehr so flach, sondern immer hügeliger und in der Ferne sah man sogar Berge. Spätestens ab Nis hatte man echte Berge und fast schon eine Landschaft wie in den Voralpen. Wir schafften es bis zum Abend dann nach Vranje und von dort dann auf den Camping Enigma. Der Besitzer nahm uns herzlichst in Empfang und war schön erstaunt als ich serbisch sprach. Wir bekamen einen wunderschönen Platz unter Linden (Lipa) und als wir fertig aufgebaut hatten gönnten wir uns in seinem Restaurant draußen ein schönes Abendessen. Ich genoss das einheimische Bier, die Sprache um mich herum und eine Karadjordjeva Snicla. Es war herrlich. Dieses Gefühl der Leichtigkeit habe ich schon sehr vermisst…einzig die Sanitäranlagen habe ich nicht vermisst. Es dauerte keine 5 Minuten bis ich noch in der angenehmen Kühle des Abends einschlief.

Am nächsten Tag frühstückten wir im Schatten der Bäume und waren etwas traurig, dass der Pool noch nicht offen hatte. Naja. Wir fragten beim Besitzer noch an wo es denn den besten Burek gab und die Beschreibung war simpel. So fuhren wir bis zur ersten Kreuzung mit einer Alpen in die Stadt rein, parkten dort am Straßenrand und ich ging zum Laden rüber. Chaotisch wie immer wurde mir die Bestellung abgenommen mit den Worten, komm in 15 Minuten wieder. So nutzten wir die Zeit um an den kleinen Läden (sehr viel Parkett) vorbei zu gehen und im Trafic Kreuzworträtsel für meine Mutter zu kaufen. Als ich wieder im Laden war, war die Schlange schon deutlich angewachsen, aber sie erinnerte sich noch an mich. Half mir auch nix, da sie dauernd ihre besten Freundinnen vor lies. Witzig war halt auch, dass der eine voll de Stress machte, weil er am Sonntag (!) in Serbien um 10Uhr einen Termin hatte..ja klar. Naja, sie antwortete mit einem guten Konter (in meiner Küche gilt meine Uhr) und so mussten wir halt alle warten. Wir bekamen dann unseren Burek und es ging weiter. Die Grenze war überraschend schnell passiert und in Nordmazedonien merkte man, dass das ganze Land trockener wurde. Die Straßen führten zwar immer noch durch Gebirge durch (teilweise nicht zu wenig), dennoch weniger bewaldet. Aber insgesamt hatte es etwas. Klang komisch, aber ich merkte schon deutlich, dass ich nicht mehr in Serbien war. Naja. Insgesamt brauchten wir keine zwei Stunden durch Nordmazedonien. Würde wahrscheinlich noch schneller gehen, wenn man nicht immer wegen 1€ Maut stehen bleiben müsste. An der letzten Tankstelle nutzten wir die Gelegenheit günstig Diesel zu tanken und aßen im Schatten den Burek. Dieser war super! Wir machten auch den Fett-Test mit dem Papier und ja, mehrere Lagen waren dank dem Fett durchsichtig geworden.
Die Ausreise aus Nordmazedonien nach Griechenland ging problemlos und man merkte es auch. Leider im negativen Sinne, da die Straße auf der griechischen Seite echt viel schlechter war. So rumpelt wir die E75 bis Thessaloniki durch und auf der A2 gab es mal kurz Entspannung. Wir bogen dann auf die E90 Richtung Berge ab und die war echt genial. Um Thessaloniki war es ähnlich wie in Nordmazedonien noch karg und vertrocknet. Hier oben in den Bergen waren plötzlich unglaubliche Wälder, Feldwände und Berge. Echt wunderschön. So fuhren wir bis nach Ioannina und von dort weiter Richtung Süden. Alleine so die Berge zu sehen und die Landschaft machte es wieder wert über Land gefahren zu sein. Klar ist Fähre irgendwie chilliger, aber diese Einblicke bekommst du halt nur beim Fahren. Irgendwann gings dann raus aus den Bergen und Richtung Meer. Wir erreichten Preveza, was wir schon von Lefkada her kannten, und von hier gings über die kleinen Straßen und die Brücke rein nach Lefkada. Wir erkannten es sofort wieder obwohl wir ja nur einmal hier waren. Der Ort hatte echt sein eigenes Gesicht und Charme. An der Altstadt vorbei fuhren wir direkt zum Camping Kariotes und checkten dort ein. Mit unserem Bus hatten wir das Glück genau unter den Olivenbäumen stehen zu können und hatten damit Schatten. Einzig etwas störend war ein Typ (Dauercamper) mit Zelt und kleinem Hund. Dieser bellte die ganze Zeit sobald man sich nur einen Millimeter bewegte. Als wir uns etwas eingerichtet hatten versuchten wir dem nächsten Verlangen Herr zu werden. Essen. Wir gingen zur Nirikos Pizzeria, die eigentlich gute Bewertungen hatte, aber das Essen war irgendwie strange. Also es war gut gekocht, aber die Gerichte passten irgendwie überhaupt nicht zusammen. Auch wenns nicht voll super war, uns wars egal, wir waren angekommen. Nach dem Abendessen gingen wir noch vor zum Strand von Kariotes Beach, genossen die Stille und das Meer im Abendlicht und legten uns in die Hängematten dort. Der Duft der Pinien stieg uns in die Nase und es fühlte sich nach Sommer und Süden an.

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