Endlich..gefühlt nach einer Ewigkeit ging es heute wieder los. Meine OP ist ja gut verheilt und die vier Wochen Ruhephase waren rum. Ich konnte den Fuß wieder „normal“ belasten. So machten wir uns Mittwoch nach der Arbeit auf und erreichten gerade noch vor Schrankenschluss den Camping Eienwäldli. Es fühlte sich einfach wieder gut an hier zu sein. Dieses mal ging es nicht wie gewohnt auf die linke Seite zu Tabbi (diese stand ja noch in München) sondern nach rechts. Wir parkten zwischen all den Bussen ein, machten das Dach auf und verzogen uns auch bald rein, da es anfing zu regnen.
Am nächsten Morgen drückte die Sonne die Wolkenreste weg und trocknete langsam den ganzen Platz..Hach. Der Ausblick hier war wie immer unglaublich. Nach einem guten Frühstück (und erfolgreich geborgener Kabeltrommel) packten wir auch das Flugzeug zusammen und machten uns zu Fuß auf Richtung Ristis. Wie selbstverständlich (nur mehr ausser Atem) gingen wir den Wanderweg hoch. Ja..was soll ich sagen. Es tat weh und ich war unfit. Am Flühmatt machten wir kurz Pause und genossen das wunderschöne Panorama und den Kessel. Meine Erinnerungen gingen auch immer wieder zu den Bildern im Winter zurück. Schon cool so einen Ort bei allen Jahreszeiten zu erleben. Aber genug. Wir gingen weiter und kamen gut auch bis Ristis hoch. Danach nahmen wir den direkten Weg hoch bis zur Brunnihütte. Ich muss sagen, ich war echt froh als ich die Hütte sah. Mann, Mann, Mann. Wie unfit kann man sein. Oben angekommen war halt immer noch Sommer und brutal heiß. Wir gingen sofort in die Hütte bzw. Terrasse und fanden noch einen Schattenplatz. Leider gab es immer noch kein Rösti, so dass wir auf anderes Essen auswichen. Als wir wieder bei Kräften waren beobachteten wir den Wind. Also der normale Startplatz würde eigentlich auch gehen, aber irgendwie trauten sich nur zwei/drei Leute raus. Dafür kamen vom Herzlisee immer wieder welche rüber. Hmm. So gingen wir hoch zum See und schauten uns hier alles an. Das war jetzt nicht unser Lieblingsstartplatz ob der schlechten Erfahrungen bzw. auch der Tatsache, dass der Wanderweg gleich dahinter war. Da es aber vom Wind her doch besser aussah machten wir unser Zeug hier bereit. Wir ließen die anderen vor und dann war auch schon Laura an der Reihe. Sie startete echt gut und verschwand dann schon bald Richtung Engelberg. Jetzt war ich dran. Ich zog auf, merkte aber, dass ein Windstoß den Schirm etwas verriss und entschied mich bewusst für einen Startabbruch statt durchzuziehen. Von oben hörte ich gefühlt schon das Gestöhne der Wartenden, aber da mussten sie durch. Da ich eh noch sortieren musste ließ ich sie vor und machte mich auf zum zweiten Versuch. Dieser lief viel besser und so war ich in der Luft. Jipeee. Ich nahm Kurs auf Ristis und etwas beunruhigt schaute ich mir den Brunnilift an. War der immer schon so nah gewesen. Gefühlt kam ich gar nicht hoch bzw. verlor sehr schnell Höhe. Ich ging die Optionen durch, entschied mich dann doch für drauf bleiben und überflog noch in guter Höhe die Kabel. Beim „Abbruch“ bei Ristis merkte man richtig die Thermik und ich machte noch ein/zwei Kreise, hielt Höhe aber da neben mir auch noch ein Schirm war, entschied ich mich für den schnellen Abgleiter. Ich kam bissl aus dem Gewurl raus und flog fast schon routiniert den Rest zu Ende. Wie immer überlegt man dauernd ob die Höhe gut ist und irgendwie erwischte man es nie richtig. Zum Glück war ja genug Platz, ich flog alles gut aus und kam dann super entspannt unten an. Yeah…Laura war auch gut gelandet und so babbelten wir wie immer bzgl. des Fluges. Es ist und bleibt halt einfach aufregend. Nach dem Zusammenpacken gingen wir vor zur Hauptstraße allerdings waren wir noch zu Früh für die Skilodge. Also gings zu Fuß zurück und die restliche Zeit auf dem Camping nutzten wir im ein Erfolgsbier zu trinken, Chips zu essen und Duschen zu gehen. Dann gings mit dem Bus bis zum Bahnhof und von dort direkt auf die Sonnenterrasse der Skilodge. Herrlich. Selten so einen Platz gehabt wo ich mich so wohl gefühlt habe. Der Rest war normales Programm. Pale Ale, SLB (Ski Lodge Burger) und noch ein Pale Ale. Dabei die Sonne im Gesicht. So gestärkt gingen wir entspannt am Fluss zurück bis zum Camping und genossen die Zeit.
Am nächsten Tag war es noch heißer und das Tal hinten war nicht gut vorhergesagt wegen dem Wind. So fuhren wir nach dem Frühstück (und einer kleinen Shoppingtour) runter nach Büelen. Dort schauten wir uns den Landeplatz nochmals an. Anschließend wägten wir etwas ab ob per Gondel oder doch zu Fuß. Nach der „Leistung“ gestern wäre zu Fuß besser. So überwanden wir den inneren Schweinehund und machten uns auf. Der Weg ging gewohnt steil hoch. Mir kam das entgegen…dachte ich. Etwas blind ging ich voraus und war so auf den Weg bzw. nicht Weg konzentriert, dass ich tatsächlich eine Abzweigung übersah und einem alten Weg folgte. Dieser sah noch gut aus, aber wurde dann bald dichter vor lauter Gestrüpp. Ich versuchte noch Laura zu erreichen um sie vor dem zu bewahren, aber anscheinend war sie auch ohne mich schlauer. Ich warf noch einen Blick auf die Karte und sah, dass der Weg auch ging und so machte ich mich auf durch das Unterholz. Ich kam dann oben auf einem alten Fahrweg raus und stand in der prallen Sonne. Ich wanderte noch bis zu einer Materialseilbahn neben der eine Alm war und tatsächlich waren dort auch Leute. Ich fragte nach dem Weg und sie meinten einmal quer über den steilen Wiesenhang, dann käme ich wieder auf den Wanderweg. Ok. Das sah erst einmal sehr einfach aus, aber ich unterschätzte die Steilheit und vor allem die pralle Sonne. Mich brannte es förmlich daher und mein Kreislauf bzw. Puls war auch über 180. Irgendwie passte es vom Timing genauso, dass ich Laura auf dem normalen Wanderweg sah und ihr zurief. So trafen wir uns da oben allerdings ich total fertig und sie noch normal. Ich ging weiter bis in den Schatten und hätte mich fast hingesetzt. Aber es reichte nicht um wieder abzukühlen. So ging ich echt schon am Anschlag den Rest hoch und war heilfroh als wir am Startplatz ankamen. Dort setzte ich mich in den Schatten und verschnaufte erst einmal 10 Minuten lang. Danach machten wir ready. Das war dann schon eher ein Startplatz nach unserem Geschmack. Laura startete gleich vor mir, danach kam ein Fluglehrer und ein Typ, dem ich noch half den Schirm auszulegen weil er ihn mehrmals wegen einem Knoten in den Leinen absetzen musste. Irgendwann war ich dann alleine oben und legte aus. Der Wind war nicht gerade mein Freund aktuell, da der Schirm sich immer wieder bewegte und ich ruhig blieb. Ich checkte dennoch alles zweimal und irgendwann musste ich einfach aufziehen, weil besser wurde es nicht. Ich hatte auch gleich Druck aber warum auch immer wurde ich Lauffaul und setzte mich zu früh in den Gurt, so dass ich etwas am Boden lang glitt. Tststs. Das hätte wieder Ärger vom Sepp gegeben. Naja. Ich war in der Luft, um mich herum war es leer und so konnte ich den Flug mehr oder weniger genießen. Unten merkte ich dann doch, dass der Talwind gut ging ich dagegen anfliegen musste. Die Kreise wurden immer größer, aber es ging alles gut, die Höhe beim landen passte und tatsächlich landete ich nahe am Landepunkt. Perfekt. Am Landeplatz angekommen packte ich noch mit den letzten Kräften zusammen und musste danach echt in den Schatten. Zum Glück war neben dem Landeplatz auch der Hof Neufallenbach. Das war ein gemeinschaftlich betriebener Garten, der echt super schön her gerichtet war. Dieser hatte draußen auch einen kleinen Hofladen, mit kalten Getränken. Nachdem ich bissl was getrunken hatte und mich im Schatten abkühlen konnte, ging es mir auch schon besser. Wir machten danach einen kleinen Rundgang über den Hof (der echt schön ist). Anschließend ging es für uns wieder zurück nach Engelberg. Dieses mal waren wir zwar früh dran, aber nicht zu früh. Wir parkten an der Skilodge und Laura ging noch einen kurze Runde zu einer Ausstellung (Engelberg erleben), die „geheime“ Orte in Engelberg zeigte. Ich war echt bedient, so ging ich direkt auf die Sonnenterrasse und bestellte mir ein Pale Ale. Mit einem Buch in der Hand und dem Bier in der anderen genoss ich die Sonne, das Leben und all das um mich herum. Laura kam dann auch nach einer guten Stunde und gönnte sich auch noch eine Cola. Da zweimal Burger hintereinander nicht ging waren wir brav und fuhren anschließend zurück zum Camping und genossen den schönen Abend noch dort.