17.08. – 18.08.2024: Guggi

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(Fast) alle Jahre wieder. Letztes Jahr bin ich ja dank meinem Syndesmose Riss nicht hoch gegangen, dieses Jahr wollten wir wieder rauf zur Guggi. Nur eins stand etwas im Weg. Das Wetter. Also…wir haben lang überlegt und haben uns am Ende doch dafür entschieden. Am Samstag in der Früh gings vom Camping Eienwäldli los Richtung Interlaken. Während der Fahrt schüttete es wie aus Eimern. Gerade über dem Hasliberg war es besonders schlimm, so dass sogar kleinere Steine/Felsen auf der Straße lagen und diese mehr einem Bach als Teer geglichen hat. Wir hofften immer noch auf die Regenlücke die wir um Mittag rum auf den Regenradar gesehen hatten, so dass wir zumindest trocken bis zur Guggi aufsteigen konnten. In Interlaken wurde es etwas besser, aber immer noch regnerisch und bis Grindelwald wurde es fast noch schlimmer. Als wir ins Parkhaus einfuhren überlegten wir noch ein letztes mal ob wir uns das antun sollten. Wir gingen noch kurz auf die Toilette und dann fasten wir den Entschluss. Jep, wir ziehen durch. Also Tickets gekauft (mit dem lustigen Erlebnis wenn man Hin- und Rückfahrt kauft, die Rückfahrt aber nicht am selben Tag ist, wegen Übernachtung, dass dann einfach mit Kugelschreiber das neue Datum eingetragen wird). Zumindest war die Vorhersage so eindeutig, dass wir nicht nachdenken mussten ob wir das Flugzeug mitnehmen sollten. Somit war mehr als genug Platz in den Rucksäcken. Wir packten alles ein was wir benötigten und machten uns mit dem Eiger Express auf. Über den Preis reden wir hier mal nicht. Einfach krass, aber ja..sie können es sich leisten. In nicht mal 10 Minuten waren wir auf der Kleinen Scheidegg bzw. der Station Eigergletscher. Hier schauten wir nochmal raus und tatsächlich. Es wurde etwas heller. Wir nutzten diese Chance und zogen los. Vom Bahnhof aus ging es kurz auf der Seitenmoräne entlang bis wir zum ehemaligen Eigergletscher abstiegen. Der Weg war ja seit Jahrzehnten nur noch rein über den Fels. Danach ging es über die Flanke um in Zick Zack hoch. Es blieb tatsächlich trocken und sogar blauer Himmel kam hin und wieder durch. Kurz vor der Kletterstelle dann ein schönes Erlebnis. Eine Herde Steinböcke lag da und verdaute…und ließ sich durch uns nicht stören. So konnten wir die schönen Tiere anschauen und ein paar Fotos machen. Schon wirklich imposant die Viecher.  Nach er Kletterstelle kam quasi nur noch Gehgelände und drei Tage hintereinander Wandern aus dem Kalten spürte ich auf alle Fälle. So richtig spritzig war es nicht mehr. Aber es klappte tatsächlich, dass wir bis zur Hütte trocken blieben und von oben schon die Anna rufen hörten. Witzigerweise kamen wir fast zeitgleich mit Paul und Floh an, die weiter hoch Richtung Mönch gewandert waren. Martina und Dani waren auch da, genauso wie Karin und Anna. Somit begrüßten wir uns alle herzlich und es war einfach schön wieder hier zu sein. Da es noch Mittags war, gönnten wir uns zuerst mal die heiße Suppe und etwas Speck mit Beilage bevor wir zum ersten Bier übergingen. Leider war das Wetter nicht so gut um draußen zu sitzen, aber gut genug um immer mal wieder raus zu gehen und den Ausblick zu genießen. Der Nachmittag verging wie im Flug. Mal bissl hier quatschen, mal Kniffel spielen, mal was zeichnen, mal Essen vorbereiten und schwupp…War es Abend und wir hatten etwas Bier und Wein drin. Ob es am Wetter lag oder an was anderem..irgendwie hielten wir uns zurück. Insgesamt verging der Tag super schnell und wir waren am Ende alle müde, so dass wir dann auch bald ins Bett gingen. Bei schönen Regenplätschern schlief ich ein. Nachts musste ich nur einmal auf Toilette und wie immer im Hütten war die Luft und der Geräuschpegel nicht sehr angenehm. Am fiesesten erwischte es Laura, die zwischen mir und Dani lag und dann mal nach oben flüchten wollte, sich dabei im Dunkeln aber voll den Kopf anstieß. Aua. Ingesamt schlief ich aber gut und war damit sogar als erster wach. Ich machte Wasser, räumte etwas auf und als alle da waren gab es Frühstück. Wir quatschten noch etwas, schauten immer wieder aufs Regenradar und beeilten uns dann auch die Hütte wieder her zu richten. Paul hackte Holz, wir anderen räumten das Lager und die Stube auf. Dann hieß es schon wieder Ciao sagen. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto gings im Gänsemarsch runter. Wie immer erstaunte mich das erste Stück, aber irgendwie ging es. Schon bald hatten sich die Gruppen gebildet und gefühlt waren wir super schnell unten. Leider erwischte es uns genau an der Moräne mit leichten Regen, aber alles gut. Wir zogen uns dann an der Bahnstation um und snackten etwas. Der Regen nahm zu und ich war froh nur noch in die Gondel und dann trockenen Fußes ins Parkhaus gehen zu können. Bei der runter Fahrt konnten wir aber nochmal etwas das Panorama genießen und ich schwelgte in Gedanken. Unten packte Floh dann noch bissl rum, denn wir nahmen all das Bergzeug für sie mit zurück nach München, denn für sie ging es direkt weiter in den Sommerurlaub bzw. in die Bretagne. Wir verabschiedeten uns und machten uns auch auf auf den Rückweg nach München.

Was bleibt…definitiv die Sehnsucht nach mehr. Mehr Freunde, Berge, Abenteuer, Erlebnisse und Herausforderungen. Wie heißt es so schön. Weniger denken..mehr machen.

 

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