Kurz vor Jahresende ging es wieder nach Engelberg. Es war etwas Schnee gekommen, den wollten wir auch ausnutzen. Wir kamen wie immer spät am Freitagabend an und das obligatorische Nachtfoto mit Blick auf den Hahnen darf einfach nicht fehlen. Hier merkten wir erst wie viel gefallen war….sehr gut. Uns war schon bewusst, dass es mit viel Wind gefallen war, daher überlegten wir lange was wir machen könnten. Wir wollten unbedingt eine Skitour machen und kamen dann auf Oberrickenbach. Dort waren wir schon mit Dani unterwegs und es gab gute Touren bzw. in jedem Schwierigkeitsgrad. Also Plan stand. Ich mag es einfach Pläne mit einem kalten Bier und vor dem Kamin zu schmieden.
Der Samstag fing trüb an und die niedrige Wolkendecke hielt sich auch den ganzen Tag. Wir fuhren runter ins Tal bzw. dann wieder hoch nach Oberrickenbach. Die Schneesituation war jetzt nicht überragend und wir zweifelten schon ob überhaupt was ging. Mit dem kleinen Lift gings dann hoch zur Chrüzhütte. Ja…also ja. Schnee war schon da, aber die Flanken waren gut weg geblasen. Wir fingen mal locker an und gingen zum Berggasthaus Urnerstaffel. Hier merkte Laura leider schon den Knöchel, der die abschüssigen Skispur einfach nicht mochte. Es waren um uns herum einige Gruppen unterwegs, die sich aber im Gelände verteilten. Wir ließen das „bewirtete“ Gelände langsam hinter und stiegen über Fulenwasser bis zum Rossboden auf. Durch das Steinfeld ging es dann einer bestehenden Spur und so kamen wir mit etwas Sicht noch an der Alm Grünboden an. Hier verlor sich die Sicht langsam. Wir sahen halt schon unser Ziel, den Chaiserstuel, aber die Abfahrt war eher ein Minenfeld von offenen Stellen. Wir zogen die Spitzkehren hoch und mit jedem Meter wurde es windiger und kälter. Oben am Bannalper Schonegg blies es richtig kräftig und die Spuren füllten sich langsam mit Schnee. Das war nicht schlimm, schlimmer war, dass man in dem Whiteout kaum noch Konturen sah. So auf dem höchsten Punkt vom Grat, wo es nur noch 100hm bis zum Gipfel waren mussten wir abbrechen. Wir schafften es mit kalten Fingern alles umzubauen und uns für die Abfahrt fertig zu machen. Diese war dann weniger lustig. Man sah halt echt wenig und kratzte mit den Ski auf den Steinen entlang oder wurde von einer nicht sichtbaren Mulde überrascht. So kämpften wir uns Schwung um Schwung runter. Aber der Alm ging es dann besser und wir sahen wieder mehr. Hier nahm dann aber leider die Schneequalität ab, so dass wir mehr arbeiten mussten. You can’t have it all. Anschließend querten wir den Büelenboden und hier war es wieder entspannter. Ein paar Schwünge, dann wieder laufen lassen. Auch die aperen Stellen, die wir im Aufstieg gesehen hatten, lösten sich gut auf und wir mussten nur einmal einen Bach queren. Der Rest war dann easy going. Hier unten wo man dann wieder mehr sah, war die Landschaft schon sehr eindrücklich. Die Wolken blieben am Fels hängen, formten Fetzen, die sich langsam auflöste und durch die niedrige und dichte Bewölkung verlor alles an Farbe und wirkte groß und unheimlich. Schon geil. Mit der Gondel ging’s dann runter und ich war dann froh im Auto die Sitzheizung an zu machen. Den Rest des Tages verbrachten wir bei Chips, Sauna und Kaminfeuer.
Am Sonntag wurde es vom Wetter nicht wirklich besser, aber einfach nur Heim fahren wollten wir auch nicht. So entschieden wir uns für einen längeren Spaziergang. Entlang der Loipe ging es Richtung Fürenalpe. Es war echt schön. Der Schnee war tief (der Wanderweg dafür eisig), aber landschaftlich echt schön. Wir quatschten und ließen die Zeit einfach passieren. Irgendwie voll schön so ungezwungen unterwegs sein zu können. Am Ende reichte es mir aber von der Strecke und ich war dann auch wieder froh wieder am Wohnwagen zu sein. Wir packten noch alles zusammen, gingen eine kurze Runde im Dorf shoppen bevor es zurück nach München ging.